Lobby-Kunst + Renten-GAU
Erstellt von DL-Redaktion am Mittwoch 8. Februar 2012
Lobby-Kunst und Renten-GAU
Ein Beutegewerkschafter aus den Schröderschen Lobby-Verband
Alles für den Riester Arsch – auf das er weich sitze.
Riester-Rente lohnt sich das? Dazu heute ein Kommentar der Zeitschrift Blätter von Stefan Welzk und die entsprechenden LINKS zu den Auflistungen von ÖKO-TEST.
Eine aktuelle Darstellung des Altersvorsorgekontos finden Sie >> HIER <<
Den neuesten ÖKO-TEST-Riester-Renten finden sie >> HIER <<
Den aktuellen Test Riester-Banksparpläne finden Sie >> HIER <<
Lobby-Kunst und Renten-GAU
Sozialpolitisch ist das Ganze ein Skandal, volkswirtschaftlich nutzlos, konjunkturpolitisch Gift, versicherungsmathematisch grenzt es an legalen Betrug, und nun stimmen nicht einmal die demographischen Grundannahmen: Die Rede ist von den Riester-Renten. Stetig sinkende Geburtenraten, langlebige Alte – der demograpische Stress eben. Zur Zeit stehen jedem ab einem Alter von 65 drei Menschen im Arbeitsalter gegenüber. 2040 dagegen müssten drei Arbeitende schon für zwei Ruheständler aufkommen. Nur noch 1,4 Geburten pro Frau in Deutschland – das ist die Kernziffer hinter solchen Prognosen. Und das ist die Rechtfertigung für all die rentensenkenden Reformkaskaden und für das kampagnenhafte Hochtreiben einer Privatvorsorge, die eher den Versicherungen nutzt als den Versicherten.
Doch im September letzten Jahres hat das Max-Planck-Institut für Demographie neue Resultate vorgelegt.
Und die führen zu zwei Korrekturen. Zum Ersten liegt die durchschnittliche Geburtenzahl pro Frau in der Bundesrepublik nicht bei 1,4, sondern bei mindestens 1,6. Denn dass die Geburtenzahlen pro Jahr sinken, erklärt sich nicht ausschließlich aus einem Verzicht auf Kinder, sondern auch aus der Verschiebung von Geburten in höhere Lebensalter. Das wurde bisher unzureichend berücksichtigt. Inzwischen liegt das Durchschnittsalter bei der Geburt des ersten Kindes bei fast 29 Jahren. Folglich wird es in kommenden Jahrzehnten pro Rentner mehr Menschen im Arbeitsalter geben, als bisher unterstellt. Allein deshalb schon ist die Rente erst ab 67 überflüssig. Denn bei einer mittleren Rentenbezugsdauer von 17 Jahren und einer Korrektur der zu erwartenden Geburtenzahlen um 15 Prozent sind ceteris paribus gut zwei Rentenjahre mehr finanzierbar.
Zum Zweiten steigt offenbar auch die durchschnittliche Kinderzahl pro Frau wieder an, und zwar bei den Frauen, die seit 1970 geboren wurden. Im Jargon der Statistik: Die „Kohortenfertilität“ hat um 1970 ihren Tiefpunkt durchschritten. Vermutlich wirken sich dabei auch die Fortschritte in der Familienförderung aus – etwa das Recht auf Teilzeitarbeit, verbesserte Kinderbetreuung, Rentenansprüche für Erziehungsjahre und das Elterngeld.
Quelle: Blätter >>>>> weiterlesen
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Grafikquellen :
Riester —
Sonntag 12. Februar 2012 um 11:53
Ich habe 2002 als damals 51-jähriger einen Riester-Vertrag abgeschlossen und zwar einen der besseren Art, also nicht bei einer Versicherung und ohne die exorbitanten Kosten dieser Gesellschaften.
In Folge habe ich immer die gesetzlichen Höchstbeiträge eingezahlt, bis einschließlich 2010.
Meine Einzahlungen waren:
2002 € 525,00
2003 € 525,00
2004 € 1.050,00
2005 € 1.050,00
2006 € 1.575,00
2007 € 1.575,00
2008 € 2.100,00
2009 € 2.100,00
2010 € 2.100,00
In der Summe betrugen alle Einzahlungen, Zulagen und Zinsen rund € 14.000,00
Diese Einzahlungen fielen mir z.T. recht schwer, war ich doch seit Herbst 2003, wie so viele andere auch, arbeitslos.
Nun bin ich seit dem 01.01.2011 Rentner und erhalte aus meinem Riester-Vertrag z.Z. eine monatliche Rente in Höhe von brutto € 44,76.
Im Jahre 2011 betrug die monatliche Rente brutto € 46,06. Die Reduzierung des Zahlbetrages von 2011 auf 2012 ist in der schlechteren Kapitalmarktsituation begründet.
Wenn ich die € 14.000,00 in Eigenleistung an die Deutsche Rentenversicherung eingezahlt hätte, wären mir mit Stand 2010 2,2589 Entgeltpunkte gutgeschrieben worden, was damals einem Rentenzahlbetrag in Höhe von brutto € 61,44 entsprochen hätte. Inzwischen hätte sich dieser noch durch die Rentenerhöhung zum 01.07.2011 um 0,99% erhöht.
In der Rückschau war Riester also ein staatlich gefördertes Minusgeschäft, wobei noch hinzu kommt, dass die Riester-Rente im Gegensatz zur gesetzlichen Rente nicht dynamisch ist, das Gegenteil ist der Fall (s.o.).
Dem ist ansonsten nichts hinzu zu fügen.