Lose Versprechen
Erstellt von Redaktion am Donnerstag 20. November 2008
„Nur Lippenbekenntnisse“
von Heiner Flassbeck
Heiner Flassbeck hält den Finanzgipfel in Washington für gescheitert. Im FR-Interview sagt der UN-Experte, dass die zentralen Probleme der Spekulation mit Wechselkursen und Rohstoffen gar nicht angesprochen wurden. Flassbeck war früher Staatssekretär von Oskar Lafontaine.
Sind Sie mit Frau Merkel einig? Sie sagt: Der Finanzgipfel war ein Erfolg.
Nein, überhaupt nicht. Die Staats- und Regierungschefs haben zwar gesagt: Da gibt es ein Problem. Aber man hörte nur Lippenbekenntnisse, dass die Finanzmärkte besser reguliert werden sollen. Die Vorschläge dazu reichen bei weitem nicht aus. Zudem sind die zentralen Probleme der Spekulation mit Wechselkursen und Rohstoffen wie Erdöl überhaupt nicht angesprochen worden.
Die G 20 arbeiten aber doch immerhin an 50 Themen – etwa an einer Regulierung der spekulativen Hedgefonds oder an härteren Vorschriften für Risikoprodukte am Finanzmarkt.
Das geht zwar in die richtige Richtung. Notwendig wäre es aber, für internationale Bedingungen zu sorgen, bei denen solche Geschäftsmodelle einfach von der Bildfläche verschwinden.
Die Hoffnung ist doch, dass ein neues Bretton Woods entsteht, ein neues Regulierungssystem für die Weltwirtschaft. Ist das ist Sicht?
Davon sind wir unendlich weit entfernt.
Wollen die Staats- und Regierungschefs nicht – oder können sie nicht?
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Fotoquelle :
| ce | Mr. Heiner Flassbeck, Director, Division on Globalization and Development Strategies of UNCTAD
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