DEMOKRATISCH – LINKS

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RENTENANGST

Links sein

Erstellt von DL-Redaktion am Freitag 10. Juni 2011

CDU: Das  Ahlener Programm von  1947

Datei:Bild 26b - Vorgeschriebene Fahrtrichtung - Rechts oder links, StVO 1956.svg

Wer LINKS so definiert, dass er „Machterhalt per Maulkorbbeschluss“ und das „ehrliche Wehren dagegen mit allen rechtlichen Mitteln“ in einen Topf wirft, hat schlicht ein Problem, und zwar mit sich selber.
„Linken-Definition“ über Ausschluss-Diagnosen – entlehnt aus der Medizin. Logisch verpackt.
Im gleichen Atemzug wird den Linken bescheinigt, für das Betreiben inhaltlicher Politik zu stehen. Das sind dann die „echten“ Linken? Politik machen alle – mehr oder weniger.

Haben denn die Menschen nichts anderes zu tun, als eine sogenannte linke Denkweise zu definieren??? Und dabei möglichst denen, die man nicht leiden kann, Unlinkismus vorzuwerfen? Wahrlich ein bedeutendes Element in dieser Partei!
LINKS-SEIN besitzt eine ungeheure Bandbreite. Auch in der „C“du gibt es LINKE *) und in der „S“pd sogar. Bei den GRÜNEN hat man sie auch schon gesichtet. Und bei der Partei DIE LINKE sollen die sogar konzentriert vorkommen – mehr oder weniger. Und dann gibt es scheint’s noch LINKERE, möglicherweise auch LINKSTE.

Gilbert Kallenborns Gewinn in Berlin; ein Pyrrhus-Sieg? Warum? Solche Siege könnte er von der „Kapazität“ her noch viele davontragen. Diese Siege schwächen nicht – im Gegenteil.

Dass der Kommentar, wie im zweitletzten Satz desselben angedeutet, überflüssig ist, müssen nicht „echte“ Linke nur feststellen dürfen… – ich auch!

Und noch was, resultierend aus deutscher Sprichwortkultur:

Wem der Schuh passt, zieht ihn sich an.

Trotz der provokativen Formulierung in D.Scholls Kommentar könnte man sich erlauben zu sagen: Mich betrifft das nicht! Den Schuh kann ich mir nicht anziehen, weil er nicht passt. – und das mit einem gerütteltem Mass an Selbstwert.

Es ist einfach traurig, dass die, die etwas gegen die saarländischen Zustände haben, sich schon wieder differenziert aufteilen. Das an die Adresse von D. Scholl. Entweder habe ich Sympathien oder nicht. Farbe bekennen ist angesagt.

Es gibt eine einfache Regel, die ich einmal gelernt habe: Sage nicht nur deswegen etwas, damit nur etwas gesagt ist. Es wäre wirklich besser, manch einer würde manchmal „s’Maul halte„.
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*)
Und das Folgende soll DIE LINKE erstmal nachmachen, was nicht gleichbedeutend damit ist, dass der Hosenanzug diese Gedanken sich je zu eigen gemacht hat:

„Das kapitalistische Wirtschaftssystem ist den staatlichen und sozialen Lebensinteressen des deutschen Volkes nicht gerecht geworden. Nach dem furchtbaren politischen, wirtschaftlichen und sozialen Zusammenbruch als Folge einer verbrecherischen Machtpolitik kann nur eine Neuordnung von Grund aus erfolgen. Inhalt und Ziel dieser sozialen und wirtschaftlichen Neuordnung kann nicht mehr das kapitalistische Gewinn- und Machtstreben, sondern nur das Wohlergehen unseres Volkes sein. Durch eine gemeinschaftliche Ordnung soll das deutsche Volk eine Wirtschafts- und Sozialverfassung erhalten, die dem Recht und der Würde des Menschen entspricht, dem geistigen und materiellen Aufbau unseres Volkes dient und den inneren und äußeren Frieden sichert.“

CDU: Ahlener Programm 1947

Menschen-Politik muss von demokratisch gewählten Vertretern des Volkes per Mehrheitsbeschluss gemacht werden. Und zwar für und im Sinne des Gemeinwohles, von dem die meisten nicht wissen, was es ist. Es muss immer um Inhalte gehen – nie um Ideologien.
Dazu sind sogenannte Parteien unverzüglich abzuschaffen, und jeder Gewählte in jedem Parlament muss nur seinem Gewissen vepflichtet sein. Wäre das was? Sicher! Aber leider etwas Theoretisches.
Denn es gab sie immer schon: Die Gleicheren, diese Schwätzer und Verbalerotiker, die sich flugs aufschwingen, Führer zu sein. Und die Gleichen machen mit.

U.Pahl

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Urheber Mediatus

11 Kommentare zu “Links sein”

  1. Dieter Carstensen sagt:

    Sehr passend, der Hinweis auf das Ahlener Programm der CDU.

    Ein gutes Beispiel dafür, wie wenig auf Absichtserklärungen, Parteiprogramme und politische Begrifflichkeiten wirklich zu geben ist.

    Denken wir z.B. mal an die „Deutsche DEMOKRATISCHE Republik“ – DEMOKRATISCH war da ja nun wirklich nichts.

    Was also bedeuten Phrasen wie „links“, „politisch links“, „Linker“ oder „Linke“?

    Je nach Blickwinkel könnte man von 100 Leuten dazu 100 Antworten bekommen, auch wenn diese 100 Leute sich selber alle als „links“ bezeichnen würden, vom „linken“ Grünen, über den „linken“ SPD Jungsozialisten hin zum „linken“ Trotzkisten oder Stalinisten, ja, auch letztere gibt es noch und sie halten sich tatsächlich für „links“.

    Vielen „Linken“ scheint es darum zu gehen, „linker“ als die anderen „Linken“ zu sein, sozusagen die „wahren Linken“. Für sie sind alle anderen „Abweichler“, aber auch das ist nichts neues, Lenin und seine Bolschewiki Minderheitsfraktion haben es anno 1918 in Russland vorgemacht und die Jahre der Sowjetdiktatur waren ein Musterbeispiel dafür, wie „Linke“, die noch viel „linker“ als alle anderen „Linken“ sind, mit Abweichlern umgehen.

    Man frage die Millionen Ermordeten oder in die Gulags Verschleppten.

    Die Frage nach dem „was ist links“ erinnert mich an die Quadratur des Kreises oder die Frage „was ist Gott“.

    Und wenn sie nicht gestorben sind, suchen sie die Antworten noch in hunderttausend Jahren.

    „Die Sprache ist dem Menschen gegeben, um seine Gedanken zu verbergen.“ (C. M. de Benevent Talleyrand-Périgord)

  2. Dirk Scholl sagt:

    Ein wirklich sehr philosophisch-poetischer Beitrag eines echten Fans von Gilbert und mir(?9! So überflüssig scheinbar wie mein Kommentar. Aber in Einem stimme ich Dir echt zu: “s’Maul halte“ ist bisweilen besser! Ach ja: Deinen Beitrag finde ich wirklich ausgesprochen unsympathisch, um einmal Farbe zu bekennen. Du siehst – um in jener Farbenlehre zu verbleiben – nur Schwarz oder Weiß. Gut, dass es solche Fernseher nicht mehr im Handel gibt.

  3. UP. sagt:

    …ich sehe es mit Brille und der Weisheit des Alters, mein lieber Dirk; allein das Spektrum über rot, grün, violett, gelb und schwarz mit den Schnittmengen der LINKS-Variationen ist so bunt – bunter geht nicht. Kannst mir nicht S/W vorhalten!

    Ein erklärter Fan von Kallenborn bin ich nicht – höchstens mein eigener. Ich kam längst daher, wo Gilbert jetzt herkommt. Ich bin sogar schon viel weiter: Ich habe die Partei freiwillig velassen.
    Und ich bin immer noch LINKS! #255!

  4. Dirk Scholl sagt:

    Nun gut, lieber Udo! Aus vielen Gesprächen mit älteren Mitbürgerinnen und Mitbürgern habe ich mittlerweile gelernt, dass die Weisheit des Alters ein echtes Totschlagargument ist. Die Kommunikation insbesondere mit älteren Männern ist zumeist eine Einbahnstraße. Die labern Dich zu, haben immer Recht, lassen Dich nie ausreden und wenn, hören sie Dir eh nicht zu. Was haben wir daraus nun wirklich gelernt? Aus Höflichkeit lasse ich sie „praddeln“ (saarländischer Ausdruck für „Dummschwätzen“), gebe Ihnen Recht und „halt’s Maul“. Vor so viel Weisheit habe ich echten Respekt. Deshalb werde ich Deine Kommentare künftig auch nicht mehr kommentieren und gebe Dir vorab für alle weiteren Beiträge Vorschusslorbeeren und eben Recht. Ach noch was als ultimativen Seitenhieb: Parteien abschaffen hatten wir schon mal. Damals hieß das Gleichschaltungsprozess. War ein echter Gewinn für die Menschheit!

  5. UP. sagt:

    Danke für deine netten Worte!

    Es ist schon luschtiggg…

    Jetzt im nach hinein auszuführen, dass sich diese vier über Rechtsstreitigkeiten definieren und profilieren wollen, ist in Anbetracht des Nichtstun vieler “Großmäuler” gelinde gesagt ebenso unverschämt wie unwahr.

    Der/die Eine schimpft darüber: wie oberhalb zu lesen ist, obwohl Dirk Scholl nicht behauptet hat, dass sich die Vier, wie beschrieben, wirklich drüber definieren.
    Es stellt sich dabei die Frage nach dem WARUM dieser kleinen Provokation – zieht sich allerdings nachfolgend den Schuh des „nichtstuenden Grossmaules“ an, obwohl er als solches nicht persönlich benannt wurde.

    Dazu:
    […]
    Sprich Deine Wahrheit ruhig und klar, und höre anderen zu; denn auch sie haben ihre Geschichte.
    […]
    aus: DESIDERATA

    Dazu noch etwas Profanes:

    Lies nicht das, was du zwischen den Zeilen zu erkennen glaubst.

    Das Problem der wirklichen Linken: Sich nicht zu erkennen???

    Wie sagte Schiller? Vorschnell ist die Jugend mit dem Worte.
    Soll’nse doch! Die werden auch mal älter. Das müsstest du,
    lieber Dirk, heute bereits merken. Ich hatte diese Erfahrung
    mit meinen Töchtern gemacht. Jau – Scheiss-Alte! Totschlagen!
    Dann wäre auch die Rente sicher!
    Auf das Aufzeigen weiterer Einbahnstrassen verzichte ich …

  6. Burton `s sagt:

    Viele Menschen haben viele Gedanken, Ideen, Meinungen usw. Jeder ist ein Individium (Persönlichkeit).

    Jeder glaubt auch, sich in die Gesellschaft einbringen zu müssen. Das ist ja auch vollkommen richtig.
    Die Alten mit ihrer Erfahrung bedingen die Jungen. Die Jugend bedingt das Alter mit ihrer Frische usw. usw. Auch die Frau steht ihren Mann und der Mann hat weilbliches in sich.

    Der eine Mensch ist ganz links im Denken, der andere mittellinks und wie auch immer. Entscheidend ist doch, was kommt am Ende für ein Ergebnis heraus. Im Kreis Saarlouis sieht man ja das Ergebnis nach 5 Jahren. Haare stehen zu Berge!

    Fakt ist, dass der Einzelne innerhalb einer Partei nichts ist. Auch da muß man sich einfügen, nicht aufgeben.
    Veränderungen wurden in der Geschichte nur praktiziert, wenn alle Menschengruppen, wie sie auch persönlich zu einer gleichen Sache eingestellt waren, gemeinsam ein großes Ziel verfolgten, ohne Ansehen des Alters oder Geschlechts. Siehe Satzung der Linken zu Geschlechterdemokratie.

    Wenn ich mit einer Gruppierung,z.B. Alter des Menschen oder Frauen, Probleme habe, dann muß ich mal nachdenken, wo bei mir der Hase liegt.
    Die verdamte Verurteilerei von Menschen stinkt bis zum Himmel. Ein Linker müßte da das nötige Feingefühl haben, entsprechend sensibel zu reagieren und nach Streitereien ihm endlich klar werden, dass es um eine gemeinsame Sache geht.

    Wenn das nie gelernt wird, dann Tür zu, Genossen aus der Partei, Wähler Kreuzchen wo anders.
    „Soziale Kompetenz“ heißt das Schlagwort.

    Und es stimmt, wir werden alle älter. Altersdiskriminierung in der Linken eine Farce.

    Aufruf: Wenn ihr nicht mit diesen Dingen klar kommt, dann geht aus der Partei! Wasser predigen und Wein trinken, nein danke!

  7. Dirk Scholl sagt:

    @Burton’s: Ich komme mit den meisten Menschen klar, auch den älteren. Wenn diese aber von sich selbst behaupten, weise zu sein, dann habe ich ein – sagen wir mal – merkwürdiges Gefühl. Das suggeriert doch dem Gegenüber, man könne eh nicht mitreden, weil man noch nicht über jene Lebenserfahrung verfügt. Das nenne ich wiederum diskriminierend. Und wer von uns Sozialisten predigt denn eigentlich Wasser? Wir wollen Wein für alle! Schmeckt echt besser und macht bisweilen die Birne frei!

  8. Burton `s sagt:

    @Dirk Scholl

    kann verstehen, was du mir sagen willst:-). Glaub wohl, dass es mir nicht schon genau so ergangen ist in meinem Leben. Besserwisserei in höchstem Maße, ohne Hintergrundwissen, einfach drauf auf den Mann, Frau. Runtermachen, für dumm verkaufen, abwerten usw…

    Betrachte es doch mal psychologisch. Man muß ja immer was aus sich machen. Geht einem doch selber so, oder? man muß sich „prostituieren“- menschlich. Das wird ja von der Gesellschaft gefordert. Wenn man das nicht tut, geht man sanglos und klanglos unter. Also, braddel ich, ob es Sinn macht, oder nicht. Denn wer was zu sagen hat,oft auch laut, der wird gehört. Je mehr aber ducheinander braddeln, ohne Sinn, und alles zerreden,ist nichts mehr da, kein Plan, kein Erfolg, Stille. Dann aber sind immer die Anderen schuld. Nicht ich, ich hatte ja was zu sagen. Fundamentiertes Wissen, was voran bringt, was überzeugt, ist zu hoch, zu kompliziert. Weg damit! Denn wenn ich viel rede, hört man mich, und ich brauche mich nicht weiter zu biden.
    Was entstehen, Verständigungsschwierigkeiten.

    Wenn aber nun jemand da wäre, der dies viele Reden kompensieren kann, die Menschen zusammenführen kann, auch ob alt, jung oder Frau oder Mann, dann klappt mit der Zeit die Verständigung.

    Wenn aber keinerlei Interesse einer Zusammenführung besteht, dann sprengt alles den Rahmen und die Gemeinschaft platzt.
    Dann hat eben der über den was zu erzählen, die über die was zu reden. Der hat das gemacht und der kann das nicht usw. Zum Schluß wieder Ratlosigkeit.

    Eines ist aber auch wichtig, der Wille jedes einzelnen Menschleins, sich auf den Weg zu machen, und einzusehen, dass der „böse“ Nachbar auch so seine Probleme hat und vielleicht nicht der schlechteste Mensch ist. Das braucht Zeit, lange Zeit unendlich viel Zeit.
    Gesamtgesellschaftliches Problem nennt man das.

    Wenn einer anders ist, dann wird immer draufgehauen. Aber jeder ist auf seine Weise anders. Das begreifen die nur nicht. Es ist wie ein Kornfeld, was sich immer im Winde bewegt. So ist es auch in einer Gruppe, mal da hin und mal dort hin.

    Aber wer kämpft kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren.

  9. AntiSpeichellecker sagt:

    Die LINKE ist nur noch eine Partei wie jede andere, den Wählern wollen sie weismachen „anders“ zu sein.

    Wasser predigen und Wein saufen – siehe Lafontaine.

  10. schleusenwärter sagt:

    #7 – er kapiert es nicht…

    „Und wer von uns Sozialisten predigt denn eigentlich Wasser?“

    …wie verblendet oder verstockt muss man sein, eine solche Frage zu stellen???

    …er kapiert es nicht!

  11. Dirk Scholl sagt:

    #10 -Wie viel Wasser fließt denn durch Deine Schleuse? Du solltest auch mal ein Fläschen Weißwein aus dem Gebiet Saar-Mosel-Ruwer trinken. Kann ich echt empfehlen! Vielleicht arbeitest Du ja dort sogar? Klär mich doch bitte mal auf, damit ich endlich kapiere, nicht unwissend älter und plötzlich sogar weise werde! Da bin ich mal gespannt. Hier scheint ja ohnehin jeder den Durchblick zu haben, außer denen, die mal an dem ein oder anderen Punkt anderer Meinung sind. Kenne ich irgendwie von irgendwo her…

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