DEMOKRATISCH – LINKS

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RENTENANGST

LINKES – Versagen

Erstellt von DL-Redaktion am Mittwoch 27. Oktober 2010

Beginnen wir doch einmal am Anfang
Wieviel SED ist noch in der Linken

SED Geschichte Cover.jpg

Ich verlinke hier einen sehr interessant und gut geschriebenen Artikel von Stefan Sasse, dem „Oeffinger Freidenker“, welcher in sehr vielen Punkten treffend den linken Blackout beschreibt. Den eigentlichen Kern hat er aber meines Erachtens nicht getroffen und glaube, dass dafür auch ein gewisses Insiderwissen fehlt. Ich möchte darum einmal versuchen, das Gelesene zu deuten und ein wenig weiter „quer“ zu  denken.

Das größte Problem in dieser Partei ist der tiefe Riss aus dem reinen politischen Verständnis zwischen Ost und West. Beide Quellparteien, die PDS und die WASG, haben sich nicht wirklich vereint, wobei die Probleme nicht so sehr zwischen der PDS und der WASG, sondern mehr innerhalb der ehemaligen PDS liegen. dort findet aus meiner Sichtweise die eigentliche Auseinandersetzung in der Partei statt.

Wir haben eine Volkspartei Ost mit runden 30 % Wählerstimmen. Dem gegenüber steht eine West-PDS mit 1,5% Wählerstimmen. Die Wähler im Osten möchten „Westen“ leben und suchen über eine Partei, aus Sicht einer eigenen in der Vergangenheit gelebter  Erfahrung heraus  Anbindung und Teilnahme an dem Westen.

Die West-PDS besteht aus zwei Gruppen, wobei die größere Anzahl der Mitglieder über die Jahre hinweg aus den verschiedensten  K-Gruppen ihren Weg in diese Partei gefunden haben. Das sind die Ideologen, welche an und für sich in der PDS die Fortsetzung der ehemaligen SED gesehen haben und immer noch sehen. Diese LINKE Partei ist die einzige und vielleicht auch die letzte Möglichkeit für diese Ideologen, in diesem Land wieder einen Fuss auf den Boden der Politik zu bekommen. Weil sie andere definierte Ziele haben, sind sie mit dem bis dato Erreichten zufrieden. Denn dass sie hier politische Mehrheiten bekommen könnten, werden auch diese Leute nicht wirklich glauben. Sie leben den Traum ihrer Vergangenheit weiter und bekommen so die Möglichkeit, ihre Schwärmereien aus den Schulungen im ehemaligen Ost-Berlin oder sogar Moskau öffentlich fort zu leben.  Die eigentliche Farce besteht darin, dass es diesen Leuten nur im Westen ermöglicht wurde, auf Kosten der Allgemeinheit ihre Vergangenheit in das Heute zu retten.

Diesen West – Machthabern der Partei haben sich ehemalige SPD Leute und Gewerkschafter angeschlossen, welche alleine zu schwach oder nicht Willens waren, in ihren „Stammhäusern“ sich der Einführung – Stefan Sasse nannte HARTZ IV als Beipiel –  entgegenzustellen. Heute haben sich diese opportunistischen Trittbrettfahrer die Mandate gesichert und haben endlich das erreicht, was immer ihr eigentliches Ziel war: Sich aus den reichlich gefüllten Fleischtöpfen der Nation zu bedienen. Es ist im Leben nun einmal so: Trittbrettfahrer vergleicht man am besten mit einem Reserverad !

Das liegt immer unter dem Kofferraum und ist, wenn es dann gebraucht wird, alt und morsch, entspricht also den Anforderungen nicht mehr.

Diese Partei war einmal unter der Prämisse angetreten, alles anders und besser zu machen als die anderen Parteien. Es wurde von Demokratie, Mitbestimmung, Pluralismus oder Trennung von Mandat und Posten gesprochen. Das alles ist schon heute, nach so kurzer Zeit, ebenfalls Vergangenheit. Ob Bund, Land, Kreis oder Stadt; wir sehen überall die gleichen Gesichter, die gleichen Machenschaften von oben nach unten und zurück. Dabei ist natürlich die Meinungsvielfalt, die Kreativität sowie eine linke Lebenseinstellung auf der Strecke geblieben.

Wer stellt sich denn in dieser Partei überhaupt noch die Frage, was denn das „Links-sein“ von den anderen Lebensanschauungen unterscheidet. Wo sind die Prinzipien einer  LINKEN Einstellung geblieben als da sind: Freiheit in Wort, Schrift und Gedanken; Gleichberechtigung, Aufmüpfigkeit, die Geringschätzung der Obrigkeiten, das löcken wider dem Stachel, um nur einmal einiges zu nennen.

Zum Links-sein gehören das Kabarett, die Künstler, einfach das Anders-sein, was  nicht unbedingt nur durch den Haarschnitt oder eine ungepflegte Kleidung zum Ausdruck gebracht werden muss.

Was finden wir heute in der LINKEN:  Ausländerfeindlichkeit,  absoluten Gehorsam, das Verschweigen von Problemen, die Angleichung in allen Lebenslagen, und-und-und.
Da überlässt man die politischen Aktivitäten schon mal eher der „ausserparlamentarischen Opposition“. Presseerklärungen erschöpfen sich im Gleichklang einer stenographischen Übungsarbeit und bieten außer der Verbreitung überholter Doktrinen keine Lösungsangebote.  Auf kritische Journalisten Anfragen geht man erst gar nicht ein, da die meisten hierzu dialektisch gar nicht in der Lage sind. Die LINKE ist in diesem Zustand nicht gesellschaftsfähig.

Die mangelnde Medienpräsenz ist in meinen Augen ein weiteres Problem der LINKEN. Wenn ich etwas verkaufen möchte, nichts anderes ist Politik oder Religion, dann habe ich meine Angebote auch entsprechend zu präsentieren und anzubieten. Ich betrete auch kein Geschäft, in dessen Schaufenster mir nur Waren oder Leistungen angeboten werden, welche ausschließlich in Berlin erhältlich sind.

Allein die Tatsache, dass es dieser Partei nicht möglich ist, aus gegebenen Situationen das Beste für die Bürger und sich herauszuholen, spricht gegen eine sichere Zukunft. In einer Zeit, in der die Volksparteien sich für jedermann sichtbar auflösen, bleibt außer dem Protestwähler nichts über.

Einer LINKEN Partei müsste es bei der Häufung der zur Zeit überwiegend anfallenden Themenproblematik spielend möglich sein, die Grünen weit hinter sich zu lassen. Das kann sie nicht und das wird sie nicht können, da sie über die Thesen des Kommunismus und der SED keine Anbindung in dieser Gesellschaft finden wird.

IE

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Grafikquelle : Cover des Buches „Geschichte der SED, Abriß“

3 Kommentare zu “LINKES – Versagen”

  1. Links_ist_nicht_links sagt:

    Sorry wenn ich das so krasse ausdrücke:
    Diese gewählten Vertreter sitzen in ihren „neuen“ Sesseln und haben nichts anderes zu tun in selbige zu Pupsen und zu Blähen. Ansonsten sind die Linken meist mit sich selbst beschäftigt.

    In dem Artikel hat DL den Zustand bzw. Werdegang der Linken (PDS, Gewerkschaftler u.a.) sehr schön beschrieben. Und ja, eigentlich müssten die Linken die Grünen längst eingeholt haben. Stattdessen sind die Schiedsgerichte der Linkspartei überlastet. Durch Fehlurteile der LGS wird noch mehr Unruhe in diese Partei getragen, weil es unter den ausgeschlossenen ehem. Mitgliedern KämpferInnen gibt, die den Kopf nicht in den Sand stecken und sich auch nach dem Rauswurf wehren.
    Die Linkspartei produziert mit ihren Schiedsgerichten ihre neuen „Feinde“.

  2. UP. sagt:

    Mit untenstehendem Kommentar habe ich versucht, dem anonymen Verfasser
    auf [Oeffinger Freidenker] von Mittwoch, 27. Oktober 2010 09:29:00 MESZ
    ein wenig Wahrheit beizubringen. Aber allein die Tatsache des
    „Anonymous“ lässt nicht tief blicken: Wieder so ein feiger Hecken-
    schütze, der aus sicherer Deckung der verdeckten Identität meint, sich
    kompetent mitteilen zu können. Mitnichten!

    Nachfolgend nun der Kommentar – ob der „Freidenker“ ihn eröffentlicht, weiss ich nicht, aber ich denke, diesem Anonymisten sollte nicht unwidersprochen werden – wenn nicht dort, dann wenigstens hier.

    Ich zitiere (den/die) ‚Anonym‘ von
    Mittwoch, 27. Oktober 2010 09:29:00 MESZ

    […]Die Linkspartei, und das mal grundsätzlich vorangestellt, ist eine antikommunistische Partei in allen ihren Gliederungen, auch in der Kommunistischen Plattform (auch wenn diese Leute von Zeit zu Zeit kommunistische Theorie absondern, lediglich nur ein bisschen verfälscht). Sie unternimmt seit ihrem Bestehen alles, um so sozialdemokratisch – allerdings mit einem kleinen linken Drall – wie die westdeutsche SPD zu werden, und scheut sich dabei auch nicht, auf ihren ostdeutschen „Geburtsfehler“ zu spucken.[…]

    Allein mit dieser Aussage liegt der (anonyme) Verfasser aber so etwas von daneben …

    Das Tagesgeschäft in den Kreisverbänden in den einschlägig bekannten Landesgruppen dieser Partei spricht eine andere Sprache:
    Der Kreisverband Warendorf war die Generalprobe für die Machtübernahme kommunistischer und pseudodemokratischer gebündelter Kräfte, die die Ideen der damaligen WASG langsam aber sicher aushebelten. Motor dieser Aktion waren teilweise „konvertierte“ WASG’ler wie Günter Blocks, (der heute noch „stolz“ darauf ist, Gründungsmitglied der WASG in NRW gewesen zu sein und die heutige MdB Ingrid ‚Lilo‘ Remmers aus Herne, die sich in ihrem ‚Heimatwahlkreis‘ in Herne nicht mehr sehen lassen darf, sondern mittlerweile in Gelsenkirchen und Ahlen (Kreis Warendorf) sogenannte Bürgerbüros unterhält. Beide sind der Strömung SL (Sozialistische Linke) zugehörig.
    Schlüsselfunktionen in der NRW Landespartei werden grundsätzlich mit PDS-lastigen Figuren besetzt (bspw. der „Macher“ der Landesgeschäftstelle). Und wenn man sich die traurigen Figuranten der Landtagsfraktion betrachtet – die „in toto“ – Dame Gunhilde Böth (die zwangsläufigerweise leider auch stllvtr. Landtagspräsidentin ist), die oft sprachlose Frau Doktor Butterwegge und – last not least – die ‚Lehrerin‘ Beuermann, die nie eine PH oder ähnliche Anstalt von innen gesehen hat. Wenn man dann noch die beiden MdB Jelpke und Höger betrachtet, sollte man eigentlich wissen, wie der Hase läuft.
    Nach dem ‚Fall‘ KV Warendorf, der von einer Altkommunistin (Agit-Prop – Schulungen in Ost-Berlin und Freundin von M. Kapluck) und einem aus Rheinland-Pfalz (Stichwort: „Dr.“ Vollmann) importierten Landesschatzmeister a.D., gegen den immer noch die Staatsanwaltschaft Mainz ermittelt, ging es weiter mit der „Demokratisierung“ von Bottrop, Herne, Kleve, Saarbrücken, um nur einige zu nennen.
    Der Verfasser, heute in Ahlen ansässig und ehemaliges Parteimitglied, wohnte vor vier Jahren noch im Rems-Murr-Kreis und ist mit den einschlägigen „Demokratisierungs-Aktionen“ im RMK über alte Connections bestens vertraut. Auch hier schlugen kommunismuslastige Kräfte brutal zu bis hin zu Drohungen und Manipulationen an Fahrzeugen „Fahnenflüchtiger“. Mobbing, Denunziation, Rufmord und Psychoterror sind die Mittel, aus der Partei DIE LINKE wieder etwas zu konstruieren, was der SED ähnlich ist.
    Es führt an dieser Stelle zu weit, sämtliches Insiderwissen zu verbreiten und vor allem auch die Geschädigten in den tlw. genannten Kreisverbänden zu Wort kommen zu lassen. Sie finden diese Informationen allesamt auf http://www.demokratisch-links.de

    Und der ängstliche anonyme Schreiber soll sich noch einmal überlegen, was für einen Unsinn er von sich gegeben hat… – tzztzz – antikommunistisch… – bestenfalls Edelsatire! Und nicht einmal das, sondern eigentlich Schrott.

  3. gerdos sagt:

    Auch die kommunistisch Orientierten, die SED-Folkoristen und PDS-Nostalgiker unterliegen der parlamentarisch-damokratischen Illusion, dass sich die Herrschenden gemütlich ins Fenster legen und zusehen, wie die LINKE mit Abstimmungen, Wahlen, Petitionen, Volksentscheiden, Demonstrationen und Unterschriftenlisten ihnen ihre Privilegien entreisst. Oder werden schon Spenden für Waffenkäufe entgegengenommen?

    Was hier über parteiinterne Machtspielchen berichtet wird, erinnert mich an meinen eigenen Erfahrungen bei den Grünen (Fundamentalisten gegen Realos, gegen Ökosozialisten gegen Christen in den Grünen usw.)in den 80/90er Jahren. Systemgegner (Ebermann, Trampert, Ditfurth etc.) wurden „eleminiert“ bzw. „gegangen“. Bei den Linken wird dieser Prozess nur schneller ablaufen.

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