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RENTENANGST

LINKE schützt Sauerland

Erstellt von Gast-Autor am Freitag 30. Juli 2010

Warum sollte ausgerechnet DIE LINKE Adolf
Sauerland vor Hartz IV bewahren ?

File:SoVD Sozialverband Deutschland, Info-Stand So geht sozial, Rente, Pflege, Behinderung, Gesundheit, Hartz IV, beim bundesweiten Aktionstag Umfairteilen, hier in Hannover.jpg

Ein Kommentar von Hartz4-Plattform Sprecherin Brigitte Vallenthin zum unerträglichen öffentlichen Wehklagen um den Pensionsverlust des politisch Verantwortlichen an der Duisburger Deathparade.

Wie verkommen ist die Moral einer Politklasse eigentlich, die angesichts des Verlust des Lebens von 21 jungen Menschen, des lebenslänglichen Schmerzes ihrer Angehörigen und Freunde sowie des Traumas, unter dem zigtausend Teilnehmer der Deathparade von Duisburg ein ganzes Leben lang leiden werden, in unerträglicher Weise über den Verlust des Pensionsgeldes des Oberbürgermeisters nachdenken? Wäre das nicht im Vergleich zu dem Leid von Zigtausenden, das Adolf Sauerland zu verantworten hat, eine geradezu bescheidene Mindeststrafe?

Es ist ein Skandal, dass nun DIE LINKE vorgeprescht ist, um ihm durch Abwahl den Weg für einen folgenlosen Abgang frei zu machen und seine rund 7.600,- €-Pension zu retten.

Ausgerechnet DIE LINKE will Sauerland vor Hartz IV bewahren.

Dabei ist Hartz IV noch eine viel zu milde Mindeststrafe für denjenigen, der politisch und moralisch die Schuld an unsäglichem Leid für die Stadt trägt, die er als Oberbürgermeister vor Schaden hätte bewahren müssen. Millionen Menschen in diesem Lande sind unverschuldet zu Hartz IV verurteilt.

Warum will die LINKE ausgerechnet die Amnestie für einen CDU-Oberbürgermeister, dessen Schuld unvorstellbar groß ist – und im Übrigen aus unersättlicher Macht- und Geldgier erwachsen?

Aber vielleicht braucht er sich ja schon bald gar keine Sorgen mehr zu machen, ob er „Kosten der Unterkunft“ und „Regelsatz“ bekommt? Zumindest dann nicht, wenn Recht, Gesetz und Strafen für alle in diesem Lande gleichermaßen gelten.

Es wäre eine abgrundtiefe Verhöhnung der Opfer – der Gestorbenen wie der Lebenden – und eine Beleidigung der Hinterbliebenen, wenn jetzt auch noch die üblichen politischen Kungelrunden dafür sorgen würden, dass OB Sauerlands Ruhestand ja nicht durch Geldsorgen gestört wird.

Wenn der allerdings noch ein winziges Fünkchen Ehrgefühl besäße, so würde er noch vor der Trauerfeier am Samstag seinen Hut nehmen – und nicht solange auf seinem Stuhl im Rathaus kleben bleiben, bis er seine Pfründe gerettet hat.

Und von den Parteien aller Couleur ist zu hoffen: Ihr Ehrgefühl möge soweit reichen, dass sie dieses schäbige Spiel ums goldene Kalb nicht auch noch unterstützen.

Wiesbaden, 30. Juli 2010

Brigitte Vallenthin
Presse
Hartz4-Plattform
keine Armut! – kein Hunger! – kein Verlust von Menschenwürde!
Bürgerinitiative für die Einführung des Bedingungslosen Grundeinkommens
sowie die Information und Unterstützung von Hartz IV-Betroffenen
0611-1721221, 0160-91279465
info@hartz4-plattform.de
www.hartz4-plattform.de
www.grundeinkommen-wiesbaden.de

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siehe in diesem Zusammenhang auch: RUHRBARONE

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Fotoquelle: This file is licensed under the Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported license.

Author Bernd Schwabe in Hannover / Own work

Ein Kommentar zu “LINKE schützt Sauerland”

  1. Bundesdemokrat sagt:

    Zunächst einmal:
    Wir leben in einem Rechtsstaat: So schlimm das Ereignis, und es ist schlimm genug, auch ist. Der OB hat wie alle Anderen auch einen Anspruch, das die Geschehnisse durch die Staatsanwaltschaft geklärt werden. Das ist auch gut so. Unsere moralische Sicht als Bürger ist sicherliche eine etwas andere Vorstellung. Es sind schon Rücktritte aus weit weniger großen Anlässen vorgenommen worden. Aber ich gebe der DL recht, Pensionsansprüche dürfen nicht der Maßstab sein. Zumal Sauerland als Beamter die Möglichkeit hat in seinen alten Beruf ( Berufschullehrer ) zurück zu kehren. Im Gegensatz zu Vielen die wirklich entlassen worden sind. Die Linke sollte sich um die wirklich Bedürftigen und Benachteiligten kümmern. Bei dem OB stellt man wie so oft im Leben fest: Die Vorteile und das Ansehen, also die schöne und gute Seite des Amtes werden freudig mitgenommen. Wenn es jedoch schlecht kommt, na ja. Auch damit sollte man sich bei der Bewerbung voher mal beschäftigen.
    Aber auch ich glaube das der OB durch das Verhalten an sich einen so großen Ansehensverlust erlitten hat, das es unmöglich erscheint seinen Aufgaben und Pflichten amtsgemäß nachzukommen. Aus Respekt gegenüber dem Amt sollte er den Weg freimachen. In dieser Situation Größe zu zeigen und Anstand zu bewahren könnte ihm am Ende sogar noch hilfreich sein. Irgendwann muss auch er wieder in die Öffentlichkeit.

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