Linke in der Umfragestarre
Erstellt von Redaktion am Sonntag 7. Juni 2020
Deutschlands stabilste Partei
Von einer Partei welche einst auszog den anderen das Fürchten zu lehren ?
Von Kevin Hagen
Mal macht die Linke mit Chaos Schlagzeilen, mal als Treiber für Rot-Rot-Grün. Doch während die Umfragewerte der Konkurrenz stark schwanken, tut sich bei den Genossen nichts. Über eine scheinbar erstarrte Partei.
Es ist noch nicht allzu lange her, da hatte Katja Kipping Großes vor. Die Linke, sagte die Parteivorsitzende 2018, müsse „wirkungsmächtiger“ werden. Eine Zielmarke legte sie damals auch gleich fest. „Lösen wir unsere Differenzen nach vorne auf“, erklärte Kipping, „dann können wir eine Politik für potenzielle 15 Prozent machen.“
Im Westen ist die Strategie zumindest teilweise erfolgreich. Neue Mitglieder kamen in die Partei, in Bremen sitzt die Linke in der Regierung, auch in Hamburg schnitt sie bei der Wahl im Frühjahr mit 9,1 Prozent gut ab. Bei der Bundestagswahl 2017 fischte man Wähler von den Grünen und vor allem der SPD ab.
„Ich bin stolz darauf“
Viele der heutigen Anhänger gelten als Überzeugungslinke, die sich nicht um Personalquerelen und interne Streitereien scheren. „Die Linke verfügt über eine relativ eng mit ihr verbundene Stammwählerschaft, die mit ihr durch dick und dünn geht“, sagt der Mainzer Parteienforscher Jürgen Falter. „Das verhindert, dass sie gravierend verliert.“
Riexinger sieht das als Erfolg. „Ich bin stolz darauf. Ohne die neuen Schichten und Beschäftigtengruppen hätten wir echte Schwierigkeiten.“
Doch die Linken-Führung betreibt bislang allenfalls ein Nullsummenspiel. Der Erfolg in urbanen Zentren geht einher mit Verlusten in der ostdeutschen Fläche. Bei Arbeitern und Arbeitslosen, eigentlich ihre Kernklientel, verlor die Linke massiv an Vertrauen. Protestpartei ist jetzt die AfD. An das Spitzenergebnis von 2009, damals holte die Linke im Bund 11,9 Prozent, kamen die Genossen jedenfalls nicht mehr heran.
Intern gibt es deshalb schon lange heftige Vorwürfe gegen die Parteispitze. Einige Genossen kritisieren, mit einem allzu migrationsfreundlichen Kurs, mit dem Fokus auf Klimathemen, mit Identitätspolitik verprelle man die einfachen und sozial benachteiligten Leute.
„Eigentlich müssten viel mehr Menschen die Linke wählen“
— Sahra Wagenknecht
Am lautesten beschwerte sich stets Sahra Wagenknecht. Die frühere Fraktionschefin hatte mit ihrer Sammlungsbewegung „Aufstehen“ einst das Ziel ausgegeben, dem Mitte-links-Lager neues Leben einzuhauchen – mit einer klar sozial- und weniger gesellschaftspolitischen Agenda.
Quelle : Spiegel-online >>>>> weiterlesen
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Grafikquellen :
Oben — Parteitag der Linkspartei in Bonn. 2. Tagung des 6. Parteitages der Partei DIE LINKE, 22. und 23. Februar 2019, Bonn.…
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