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Leninistisch aufpimpen

Erstellt von Redaktion am Dienstag 10. Februar 2015

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von Aram Lintzel

Linke Intellektuelle auf Rettungsmission: Slavoj Zizek und Co. wollen den Liberalismus besser machen – durch mehr linke Disziplin.

Bisher ist niemand auf den Vorschlag eingegangen. Mehrfach hat der slowenische Provo-Philosoph Slavoj Zizek dem westlichen Liberalismus zuletzt Schützenhilfe angeboten. Alleine sei der nämlich wehrlos, es brauche die radikale Linke, um Europa vor dem islamischen Fundamentalismus zu retten. Dass „der Westen“ zu unentschlossen, zu müde und zu schwach auf der Brust ist – das ist auch die Klage konservativer und rechtspopulistischer Kommentatoren.

Statt identitärer Abschottung weiß Genosse Zizek aber eine sympathischere Antwort: Revolutionäre Begierden und Kräfte müssten umgeleitet werden. In seinen Beiträgen im New Statesman und in der Zeit verweist er auf Walter Benjamins Sentenz, wonach jeder Faschismus von einer gescheiterten Revolution zeuge. Vulgarisiert und in die triste Gegenwart übersetzt heißt das wohl: In jedem desorientierten Dschihad-Fascho steckt ein verhinderter Revolutionär. Jede inszenierte Hinrichtung richtet sich über tausend Umwege eigentlich ja gegen den Kapitalismus. Und selbst die Pegida-Leute könnten links sein, wenn eben die Linke nur anziehender und stärker wäre. Doch wie sollen die potenziell widerständigen Subjekte, deren revolutionäre Energie fehlgeleitet wurde, „abgeholt“ werden, wie es im Jargon der Realpolitik heißt?

Quelle: TAZ >>>>> weiterlesen

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Grafikquelle     :      Junge Pioniere aus der Tadschikischen SSR, 1983

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