Lafontaine will ihn nicht
Erstellt von Redaktion am Donnerstag 27. Juli 2017
Oskar und Sahra vielleicht bald allein zu Haus
Ein Oskar für den vertracktesten Streit
Autor : Jörg Fischer
Zwei Genossen fechten Kandidatenliste der Partei zur Bundestagswahl an – und verlieren. Weiter gezankt wird trotzdem. Begonnen hat alles mit Lafontaine vor der Wahl 2013.
SAARBRÜCKEN taz | Rechtzeitig zur Bundestagswahl sind die internen Querelen bei den Saar-Linken wieder aufgeflammt. Die schwelen zwar seit Jahren, doch ist der Streit diesmal besonders brisant: Der Urnengang am 24. September hätte beinah ohne eine Landesliste der Partei um Oskar Lafontaine über die Bühne gehen können. Dann hätte auch der Bundestagsabgeordnete Thomas Lutze sein Mandat verloren.
Zwei Parteimitglieder haben die im Mai bei einer Mitgliederversammlung aufgestellte Landesliste angefochten. Diese sei rechtswidrig gewesen, Stimmen für Lutze und sein Lager seien von deren Anhängern manipuliert worden. Die Landesschiedskommission hat die Vorwürfe als haltlos zurückgewiesen.
Jetzt riefen Landesschriftführer Adolf Loch und der Ortsverbandschef von Saarbrücken-Malstatt, Thomas Schaumburger, das Landgericht an, um per einstweilige Verfügung die Liste für ungültig erklären zu lassen. Am Mittwoch wurde die Causa im Saarbrücker Landgericht verhandelt.
Zum Auftakt der Verhandlung verwies der Vorsitzende Richter auf die mögliche Konsequenz für die Partei, die gegebenenfalls „faktisch von der Bundestagswahl ausgeschlossen“ würde. Denn eine Wiederholung der Listenaufstellung ist nicht möglich, weil die Einreichungsfrist am 17. Juli abgelaufen ist.
Interner Konflikt schwelt seit Jahren
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Lafontaine will ihn nicht
von Anna Lehmann
Thomas Lutze ragt heraus. Mit über zwei Metern ist er der längste Bundestagsabgeordnete, was den Nachteil hat, dass er auf Gruppenfotos in die letzte Reihe muss.
Dort hätte ihn Oskar Lafontaine, Chef der saarländischen Landtagsfraktion und heimlicher Alleinherrscher der Saarland-Linken, am liebsten auch politisch gesehen. Aber Lutze will sich nicht hinten anstellen. Zum zweiten Mal nach 2013 hat er sich bei der Landeslistenaufstellung für die Bundestagswahl vor die Lafontaine’schen Favoriten in die erste Reihe, nun ja, gestellt. Ob gemogelt, wird man sehen. Das Saarland ist klein, die Linke dort auch – und Platz 1 der einzige aussichtsreiche für ein Bundestagsmandat.
Im Bundestag sitzt Lutze seit 2009, zuletzt war er Obmann der Linksfraktion im Ausschuss für Wirtschaft und Energie. Lutze war fleißig: 171 Anträge und 140 kleine Anfragen reichte er in dieser Legislaturperiode ein, 40 Reden hielt er im Plenum oder gab sie zu Protokoll – damit gehört er in puncto Redebeiträge immerhin zu den Top 100 der 630 Abgeordneten.
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Donnerstag 27. Juli 2017 um 11:33
Lafontaine will Thomas Lutze deshalb nicht, weil der nicht nach der Pfeife von Oskarchen tanzt.
Donnerstag 27. Juli 2017 um 17:12
Mir kommt immer mehr ein Satz von Cicero in den Sinn: „auf verbrannter Erde wächst in nächster Zeit nichts mehr!“
Es kann doch nicht sein, daß bis Oskars Abgang nix mehr läuft… Was wird das erst, wenn in 4 Jahren um seine Nachfolge gekämpft wird – und gibt’s dann überhaupt noch was zum Nachfolgen?
Freitag 28. Juli 2017 um 4:29
„Lafaontaine will ihn nicht“
… und die Basis will „Lafontaine’s Diktatur“ nicht !