Lafo, Lutze und die ewige
Erstellt von DL-Redaktion am Montag 23. Juli 2018
Schlammschlacht der Saar – Genossen
So lesen wir in der heutigen Druckausgabe
Oder – Die Hauptverursacher dieser, seit vielen Jahren währenden Schlammschlacht verlassen als Kapitäne das sinkende Schiff um nicht an ihr Versagen erinnert zu werden? Ein plötzliches erwachen politischer Zwerge welche nun registrieren müssen zum weiterwachsen zu alt geworden zu sein? Sie haben zwar viel gewerkelt – aber nichts Bleibendes geschaffen, da zu lange an alten Denkmustern festgehalten wurde und ihre Argumente in der sich ändernden Gesellschaft nicht mehr ankamen? Angenommen ein Parteigeschäftsführer erkennt das ihm falsche Mitgliederzahlen, von wem auch immer, vorgelegt werden, tritt nicht zurück und ist trotzdem bereit weiter die volle Verantwortung zu tragen?
Da müssen schon starke Verpflichtungen vorliegen, welchen er sich unterworfen hat. Vielleicht in Form von Mails wie die Folgende:
Von: Leo Stefan Schmitt
Datum: 22. März 2018 um 14:14:00 MEZ
An: XXX
Kopie: „Leo Stefan Schmitt DIE LINKE.Saar“ >, Betreff: Aw: Mitgliedschaft in der Partei DIE LINKE
Moin Jürgen,
ich habe Deinen Eintritt auf den 20.10.17 eingetragen. Das heißt aber auch, dass Du ab dem Zeitpunkt Beitrag nachzahlen musst. Ich kann aber auch Deinen Eintritt auf den 1.2.18 festlegen, dann bist Du auf jeden Fall auch stimmberechtigt auf dem Parteitag.
Gruß, Leo
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Der gewählte Landesvorsitzende schmeißt nach kurzer Amtszeit hin, behält aber seinen bezahlten Job im Landtag und missbraucht so das Vertrauen seiner Wähler in grob fahrlässiger Weise. Diese sagen, Danke – solche Schmeißfliegen brauchen wir nicht.
DL – Red. – IE
Von Christoph Schmidt-Lunau, Franfurt/Main
Drei Vertraute von Oskar Lafontaine haben ihre Ämter aufgegeben. Sie werfen Thomas Lutze Manipulationen an der Mitgliederstatistik vor.
Bei den saarländischen Linken ist der Grabenkrieg zwischen den beiden Flügeln um Landtagsfraktionschef und Parteigründer Oskar Lafontaine auf der einen und dem Bundestagsabgeordneten Thomas Lutze auf der anderen Seite erneut eskaliert. Gleich drei prominente Mitglieder des Landesvorstands sind jetzt demonstrativ zurückgetreten: der langjährige Landtagsfraktionsgeschäftsführer Heinz Bierbaum, der bisherige Parteigeschäftsführer Stefan Leo Schmitt und der Gewerkschafter Elmar Seiwert.
Nachdem Anfang des Jahres bereits der gewählte Landesvorsitzende, der Landtagsabgeordnete Jochen Flackus, aus gesundheitlichen Gründen aus dem Gremium ausgeschieden war, gilt der Versuch, die zerstrittene Partei zu einen, als gescheitert. Von einem „Scherbenhaufen“ hatte Flackus bereits vor seiner Wahl gesprochen, als er die Bilanz der langjährigen parteiinternen Scharmützel gezogen hatte. „Wenn die Mehrheit des Landesvorstands jetzt so weiter macht, ist die Partei bald endgültig kaputt“, sagte jetzt Exvorstand Bierbaum der taz.
Die gegenseitigen Vorwürfe sind derart gravierend, dass sie sogar vor Gericht landen könnten. Auch das hat bei den saarländischen Linken Tradition. Zwei Mitglieder hatten vor der letzten Bundestagswahl die Kandidatenliste der Partei mit Manipulationsvorwürfen angefochten und dabei die Nichtzulassung der Partei riskiert.
Trotz „schwerer Bedenken“ hatte die Landeswahlleiterin die Liste schließlich zugelassen. Treffen die Vorwürfe der scheidenden Vorstandmitglieder zu, dann trickst die Mehrheit des Gremiums nach wie vor bei den Mitgliederlisten, die Grundlage für die Aufstellung der KandidatInnen und für die staatlichen Zuwendungen nach dem Parteiengesetz sind.
„Manipulative Machenschaften“
Der scheidende Landesgeschäftsführer Schmitt spricht in seinem Rücktrittsschreiben von „satzungswidrigen und manipulativen Machenschaften in der Mitgliederkartei“. Zum Erreichen von Mandaten oder Parteifunktionen würden „in größerem Umfang Mitglieder aufgenommen und in vielen Fällen auch deren Mitgliedsbeiträge übernommen“, schreibt der ehemalige Polizeibeamte Schmitt.
So erklärt er auch die auffällig niedrigen tatsächlichen gezahlten Mitgliedsbeiträge. Er rechnet vor, dass 72 Prozent der saarländischen Linken weniger als den Mindestbeitrag von 3 Euro im Monat zahlen; säumige Mitglieder würden nicht, wie die Satzung vorschreibe, aus den Mitgliederlisten gestrichen. Da er keine Möglichkeit sehe, „die Mitgliederverwaltung in einen satzungsgemäßen und dem Parteiengesetz entsprechenden Zustand zu bringen“, trete er zurück, heißt es in dem Brief.
Quelle : TAZ >>>>> weiterlesen
Grafikquellen:
Oben — Lafontaine (Die Linke), Munich
- CC BY 2.0
- File:Lafontaine Die Linke.jpg
- Erstellt: 2. Juni 2008
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Unten — Bundesparteitag DIE LINKE Mai 2014 in Berlin, Velodrom Heinz Bierbaum
Autor :
- CC BY-SA 3.0 de
- File:DIE LINKE Bundesparteitag 10. Mai 2014-24.jpg
- Erstellt: 10. Mai 2014
Montag 23. Juli 2018 um 22:05
Trau keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast.
Dem Herrn Schmitt glaube ich kein Wort.
Wer anderen Manipulation vorwirft, sollte Überlegungen anstellen, wer Vetternwirtschaft förderte.
Immer schön vor der eigenen Haustür kehren. Das Filmen während eines Wahlganges zeigt wes Geistes Kind der Filmer ist.
Dienstag 24. Juli 2018 um 8:08
Lutze hat im BTW ein besseres Wahlergebnis erzielt als Lafo. Das hat den Alten Mann getroffen 😉 Wahrscheinlich so sehr getroffen, dass seine blonden Engelchen vermutlich alles dafür tun den Alten Mann wieder glücklich zu machen.
Mittwoch 25. Juli 2018 um 8:21
#2 Der Tanz um den „Alten Mann“ nimmt immer irrere Formen an…
Eintrittserklärung eines Arztes, Mitgliedsbeitrag 3 € monatlich.
Oskar Lafontaine hat den Arzt für die LINKE gewinnen können 😉
Mittwoch 25. Juli 2018 um 12:25
Der Historiker Gregor Schöllgen, der Gerhard Schröder die gewichtige Biographie gewidmet hat, die es über Lafontaine bisher nicht gibt, schreibt über diesen, er sei „beratungsresistent und dialogunfähig, anmaßend und selbstgerecht“
Volltreffer. Trifft auf beide zu.
Donnerstag 9. August 2018 um 6:30
„Der Wahlkampf der Linken im Saarland war offenbar teurer als geplant:
Wie der Spiegel berichtet, reichten die 300.000 Euro von der Bundespartei und weitere 100.000 Euro vom Landesverband nicht aus – weitere 130.000 Euro seien ausgegeben worden. „Um die Rechnungen vorläufig zu begleichen, musste erst einmal die Bundespartei einspringen, heißt es aus dem Landesverband. Derzeit liefen Verhandlungen über die Rückzahlungsmodalitäten“, schreibt das Magazin und weist markant darauf hin, dass Oskar Lafontaine mit dem Spruch „Sanieren muss man können“ um Stimmen geworben hatte. …”
Wofür will die LINKE insgesamt 530.000 EUR verbraucht haben? Wieso wurden 130.000 EUR über Plansoll ausgegeben, für die – wie peinlich – die Bundeskasse einspringen muss? Hat das Führungstrio in gewohnter Selbstherrlichkeit erneut blind und planlos in die Parteikasse gegriffen? Wusste der Schatzmeister überhaupt davon, vor der Mittelbindung? Basierten die Ausgaben auf Vorstandsbeschlüssen? Ist die Saar-Linke jetzt pleite? Falls ja, muss der LV nicht zwangsweise “passiv” gestellt werden? (Man vergleiche den Umgang mit insolventen Bundesligavereinen.) – Ein Armutszeugnis besonderer Art und ein weiterer Beweis für handwerkliches Unvermögen.
Man erinnere sich der jahrelang (!) dreist unterlassenen Kassenprüfungen in den Kreisverbänden Saarlouis und Saarpfalz! Wurde nicht alles ignorant und anmaßend vom Landesvorstand mit Oskars Billigung gedeckt?
Montag 24. September 2018 um 11:43
Heinz Bierbaum und Oskar Lafontaine im sächsischen Landtag
Wen wundert’s, dass Journalisten Dinge zu Papier bringen, die es nicht gibt bzw. nicht gesagt worden sind.
Montag 24. September 2018 um 15:34
Elmar Seiwert ist zurückgetreten wegen angeblicher Manipulationen? Ach was ? Wie wurde er denn immer gewählt? Von seiner Frau ind Tochter alleine? Er war Kreis- und OV Vorsitzender , da beschuldigt er sich doch selbst, oder wie? Mit den Tatsachen und der Wahrheit hat DER es mal nicht so sehr.