Köttbullar und Schönheit
Erstellt von Redaktion am Donnerstag 2. Juli 2015
Markenkern Kunst
Platzreservierung für jeden politischen Schwachkopf mit implantierten Bundesadler im Hirn
von Martin Kaul
Ein sehr guter Artikel über den sichbaren Unterschied zwischen intelligentes Können und linkisch gezeigtes Wollen.
AKTIONSKUNST Das Zentrum für politische Schönheit ist zum Ikea der sozialen Bewegungen geworden. Das ist nicht immer schön, hat aber Zukunft
Als der 17-jährige Schwede Ingvar Kamprad im Jahr 1943 begann, mit Streichhölzern und Kugelschreibern zu handeln, war nicht abzusehen, dass aus ihm ein Entrepreneur und Weltverbesserer werden würde. Als der Philosophiestudent Philipp Ruch begann, sich mit moralischem Handwerkszeug zu bewaffnen, war das auch so. Heute ist Kamprad Chef des Möbelimperiums Ikea. Und Ruch schickt sich an – nun ja: eine Nummer kleiner – ein erfolgreicher Politkunstunternehmer zu werden.
Das Zentrum für politische Schönheit, dessen künstlerischer Leiter Ruch ist und das zuletzt Schlagzeilen machte mit der Behauptung, an den europäischen Außengrenzen gestorbene Flüchtlinge exhumiert und in Berlin beerdigt zu haben, ist zum Ikea der sozialen Bewegungen geworden.
Bauanleitung für den Protest
Es gibt ein Objekt in der wiederkehrenden Protestchoreografie des Zentrums für Politische Schönheit, an dem sich diese Parallele besonders deutlich zeigt: die Bauanleitung. Wie Ikea liefert auch das Zentrum textfreie Bauanleitungen. Darauf ist zu sehen, welche Bauteile nötig sind – und wie vorzugehen ist – etwa, um auf der Reichstagswiese in Berlin ein Grab auszuheben. Über einhundert solcher „Gräber“ entstanden Mitte Juni im Anschluss an eine Demonstration am Deutschen Bundestag – spontan ausgehoben von etlichen, ja, was denn eigentlich: Ungehorsamen? Mitläufern? Protestkonsumenten?
Quelle: TAZ >>>>> weiterlesen
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Fotoquelle: Wikipedia – Author Erik Marquardt
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