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KOLUMNE * ERNSTHAFT?

Erstellt von Redaktion am Samstag 19. März 2022

Einer muss die Sprengköpfe zählen

Deutsche Militärseelsorger während einer Trauerfeier bei der ISAF.jpg

Wer hat sie bestellt – welche verdienen mit Morden ihr Geld ?

Von Ulrike Winkelmann

Dem Sprecher des Deutschlandfunks fiel das Sprechen plötzlich schwer. Es war einer der Profi-Vorleser. Diesen Leuten bereiten sonst nicht einmal die Namen kroatischer Gebirgsdörfer oder isländischer Vulkane Probleme.

Am Dienstagmorgen geriet der Sprecher bei der „Presseschau“ jedoch ins Schlingern. Die „schlechte Sicht aus dem Cockpit des Tarnkappenbombers“ ging ihm leidlich über die Zunge. Bei dem „Passivradar der deutschen Spezialistenfirma Hensoldt“ hörte man das Stirnrunzeln schon mit. Ab dann konnte der Mann sich nur noch von Silbe zu Silbe hangeln: „Das russische S-400-Luft…abwehrsystem kann die … Stealth-…Jets sehr wohl vom Himmel holen.“ Erkennbar verstand er nicht, was er da las – und seinem morgendlichen Deutschlandfunk-Publikum ging es ebenso.

Es ist Krieg, Deutschland rüstet auf, so viel ist klar. Was aber die Details angeht, wissen wir gar nicht, was wir da hören, und mein Verdacht ist: Die meisten von denen, die davon sprechen, wissen das auch nicht. Vermutlich wusste es selbst der Autor des Kommentars aus der „Presseschau“ nicht. Der Weg von Olaf Scholz’ Ankündigung eines 100-Milliarden-Sondervermögens für die Bundeswehr bis zur Entscheidung für den F-35-Tarnkappenbomber war zu kurz, als dass die Nichtfachöffentlichkeit sich ein Bild davon hätte machen können, ob das Ding sein Geld wert ist.

Ulrike Winkelmann - Zukunft des Öffentlich-rechtlichen Rundfunks (34715387826).jpg

Wobei die Fachöffentlichkeit immerhin schon ein paar Jahre darüber nachdenkt, welche Flugzeuge die altersschwachen Tornados beerben sollen. Mit etwas gutem Willen – und wenn man die VerteidigungspolitikerInnen alle mitzählt – kann man also unterstellen, dass es zum Kauf des F-35 eine Art demokratischer Urteilsbildung gegeben hat. Von der Hyperschallwaffenabwehr, die mindestens so teuer ist und ebenfalls auf der Wunschliste der Bundeswehr steht, lässt sich das nicht behaupten. Und diese Wunschliste enthält noch mehr Gerät, das Fragen aufwirft.

Quelle      :      TAZ-online         >>>>>         weiterlesen

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Grafikquellen          :

Oben     —   Militärdekan Dr. Damian Slaczka, Brigadegeneral Frank Leidenberger und Militärseelsorger Michael Weeke zollen den Opfern Respekt. (Foto von OR-7 Jacqueline Faller, RC North PAO)

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Unten       —       Ulrike Winkelmann. Foto: SeeSaw /Sophia Lukasch www.seewsaw-foto.com Veranstaltung „Öffentlich-rechtliche Medien im (digitalen) Wandel“ der Heinrich-Böll-Stiftung Berlin

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