Kipping, Dehm und Linke
Erstellt von DL-Redaktion am Donnerstag 14. Dezember 2017
„Ja, vereint im Dagegen“
Es sind doch nur einige Buchstaben aus der Reihe getanzt. Ergebnis: der Eine kann von seinem Trallafitti sehr gut leben und macht das, was er kann. Der Andere glaubt er mache eine gute Politik, dabei bemerkt er nicht einmal sich mit dummen Sprüchen
außerhalb der Gesellschaft zu stellen.
Linke Politik in Dur und Moll
Das Interview führten Stefan Reinecke und Anna Lehmann
Linken-Chefin Katja Kipping erläutert, was hinter dem Streit ihrer Partei über Einwanderung steckt, warum sie keine Angst vor einem Sturz hat und wofür sie Diether Dehm schätzt.
taz: Frau Kipping, Sie sind seit über fünf Jahren Vorsitzende der Linkspartei. Was braucht man für Eigenschaften, um so lange an der Spitze zu bleiben?
Katja Kipping: Man muss Überzeugungstäterin sein, eine gute Intuition haben, und es ist hilfreich, Teamspielerin zu sein.
Sind Sie eine gute Parteichefin?
Ja, ich denke, wir machen in der Parteispitze einen guten Job und haben die Linke weiter vorangebracht.
Sie sollen 2018 wieder antreten. Zusammen mit Bernd Riexinger?
Ja, wir wollen beide wieder kandidieren.
Es gibt Bestrebungen in Ihrer Partei, Sie und Riexinger zu stürzen. Wie groß ist die Gefahr, dass Sie beide im Sommer abgewählt werden?
Ich bin da gänzlich unerschrocken. Wenn es alternative Kandidaturen gibt, gehört das zu einer demokratischen Partei dazu. Aber ich bin mit unserer Bilanz zufrieden und deswegen zuversichtlich für das Modell, für das wir stehen: eine demokratische Linke, eine Partei in Bewegung, die in der linken Geschichte verankert ist und die Zukunftsfragen in Angriff nimmt. Ich werbe für eine verbindende Partei, die Modernisierungsoptimisten wie -skeptiker gleichermaßen anspricht und sich dem konservativen Zeitgeist entgegenstemmt.
Oskar Lafontaine sieht das anders.
Wir sind eine freie Linke mit freier Meinung, und es gehört zu einer pluralistischen Partei, dass nicht alle von allen gleichermaßen überzeugt sein müssen
Herr Lafontaine hat nach der Bundestagswahl gepostet, dass Sie und Bernd Riexinger bei den Wählern nicht ankommen, sich aber trotzdem nie mit der Spitzenkandidatur der beiden Fraktionschefs Sahra Wagenknecht und Dietmar Bartsch abgefunden hätten. Sägt Lafontaine an Ihrem Stuhl?
Das müssen Sie ihn selber fragen. Ich streite für eine aktive linke Mitgliederpartei.
Herr Lafontaine nicht?
Ich beschreibe meine Position. Ich empfehle allen, seine Facebook-Einträge zu lesen und zu sehen, welche Kommentare er da unwidersprochen stehen lässt. Da erklärt sich vieles selbst, wie ich finde. Es gibt offensichtlich in der Linken eine gewisse Sehnsucht nach einem autoritären Führungsstil. Ich glaube aber, dass man in Zeiten der Digitalisierung nicht mit den Herrschaftsmethoden des Fordismus Politik machen kann. Ich möchte, dass unsere Mitglieder nicht nur applaudieren und Flyer verteilen, sondern vielmehr selbstständige Akteure sind.
Die Angriffe auf Sie nehmen zu. In einem Text im Neuen Deutschland werden Sie als naiv und neoliberal bezeichnet, in Kommentaren auf Facebook als noch Schlimmeres. Prallt das an Ihnen ab?
Das hängt von der Tagesform ab. Mich ärgert aber diese Politik der Verunklarung, wenn ich beleidigt werde oder wenn mir die persönliche Integrität abgesprochen wird, anstatt den Konflikt in der Sache zu führen.
Sie wollen diese Angriffe nicht parieren?
Ich werde mich nicht an einer verbalen Eskalationsspirale der Beschimpfungen beteiligen. Da bleibe ich gelassen, aber ich werde leidenschaftlich, wenn es um den Charakter der Linken als Bastion der Flüchtlingssolidarität geht. Es geht gar nicht um meine Person. Es geht um einen inhaltlichen Streit. Und ich werbe dafür, dass wir gleichermaßen sowohl erste Adresse für jene sind, die im Kapitalismus strukturell benachteiligt werden, aber eben auch für all jene, auf die das nicht zutrifft, für die aber trotzdem Weltoffenheit und Solidarität wie selbstverständlich zu ihrem Lebensentwurf gehören. Soziale Gerechtigkeit ist die Basis aller Freiheit. Diese Gewissheit unterscheidet uns Linke von allen anderen Parteien, und ich finde, es ist unsere Aufgabe, das immer wieder zusammenzubringen.
Sie diskutieren in der Linken gerade über ein Einwanderungskonzept. Im Wahlkampf hat die Linke offene Grenzen für alle gefordert – und mit dieser wolkigen Forderung auch viele Wähler an die AfD verloren. Sehen Sie ein, dass das ein Fehler war?
Quelle : TAZ >>>>> weiterlesen
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Grafikquelle :
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Deutsch: Dieter Bohlen in Cala Ratjada, Juni 2013
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Source | Own work |
Author | Niesner Horst |
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Freitag 15. Dezember 2017 um 17:03
Bei dem Namen Lafontaine kann ich gar nicht so viel essen wie ich kotzen könnt‘