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RENTENANGST

Käthe reinigt ihre Wäsche?

Erstellt von Redaktion am Donnerstag 19. Oktober 2017

„Vielleicht war es ein reinigendes Gewitter“

Katja Kipping Sahra Wagenknecht Dietmar Bartsch Klaus Ernst Die Linke Wahlparty 2013 (DerHexer) 01.jpg

 Wer macht denn jetzt den „Dumme Augustin“?  Oder fehlt er?

Die Vorsitzende der Linken über Hintergründe des jüngsten heftigen Flügelkampfes in ihrer Partei. Von Mobbing zu reden sei Quatsch, sagt sie.

Katja Kipping im Interview mit Anna Lehmann:

taz: Frau Kipping, wenn man putscht, dann doch wenigstens richtig. Wieso ist Ihr Putsch gegen Sahra Wagenknecht und Dietmar Bartsch schief gegangen?

Katja Kippinger: Bernd Riexinger und ich, wir haben bereits nach der Wahl gesagt, es wird bei unserem Vorschlag für den Fraktionsvorsitz keine Überraschungen geben. Wir haben im geschäftsführenden Parteivorstand Sahra Wagenknecht und Dietmar Bartsch einstimmig vorgeschlagen und dafür geworben, dass sie ein gutes Ergebnis bekommen. Und dann haben wir uns erstens für eine bessere Verzahnung von Fraktion und Partei engagiert und dafür, dass die Vielfalt der Fraktion sich in der Zusammensetzung des Fraktionsvorstands widerspiegelt. Es ging uns nur darum und um nichts anderes.

Sahra Wagenknecht hat Ihnen vorgeworfen aus dem Hinterhalt zu intrigieren, sie wegmobben zu wollen.

Das ist Quatsch. Dazu kann ich nur sagen: dieser Brief sagt viel über die Verfasserin aus und wenig über mich. Diese Anschuldigungen weise ich zurück.

Sie haben versucht, die Macht der Fraktionsvorsitzenden zu begrenzen, Sie nennen es eben Verzahnung.

Am Ende hat die Fraktion den Fraktionsvorstand gestärkt, da er jetzt die Breite widerspiegelt. Es gab in den letzten Jahren da einige Defizite. Ein Drittel der Fraktion fühlte sich nicht entsprechend vertreten. Das wollten wir ändern und haben am Ende einen Kompromiss gefunden. Bei der Geschäftsordnung und beim Personaltableau.

Wenn es diese Defizite gibt, dann ist doch die Fraktion nicht gut geführt worden. Warum haben Sie dann Bartsch und Wagenknecht wieder als Fraktionsvorsitzende vorgeschlagen?

Weil sie gute Spitzenkandidaten waren und wir mit ihnen ein gutes Ergebnis eingefahren haben. Aber es gab natürlich Defizite und als Partei müssen wir in dieser schwierigen gesellschaftlichen Situation unsere volle Schlagkraft entfalten. Und da ist es besser, wenn die Fraktion in ihrer Vielfalt auch im Fraktionsvorstand abgebildet ist. Mir ist wichtig: inhaltliche Alleingänge und eine Politik der Basta-Sprüche bringen uns nicht weiter, sondern schaden uns. Wir brauchen einen lebendigen Streit in der Sache, wenn es etwa um ein linkes Einwanderungsgesetz geht oder die Sozialstaatsgarantie in Zeiten der Digitalisierung.

Es ging Ihnen als Parteiführung darum, Stimmrecht im Fraktionsvorstand zu bekommen und ein zu den Fraktionsvorsitzenden gleichberechtigtes Rederecht. Haben Sie bei den fraglichen Anträgen die Feder geführt?

Quelle   :     TAZ    >>>>>    weiterlesen

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Wagenknecht im Tollhaus

Die Linke ist sich wieder selbst Opposition genug

Meinung von Stefan Vetter

Zu allem fähig, aber zu nichts zu gebrauchen – diesen Ruf hat sich die Linkspartei in den letzten Tagen und Wochen hart erarbeitet. Wer das jüngste Hauen und Stechen bei ihr verfolgt hat, kann sich nur mit Grausen abwenden. Sicher, auch bei anderen Parteien rappelt es mitunter im Karton. In der SPD zum Beispiel war man in der Vergangenheit nicht gerade zimperlich im Umgang mit dem Führungspersonal. Man erinnere sich nur daran, wie einst Kurt Beck von seiner Berliner Partei-Riege ausgebootet wurde. Und in der CSU sieht sich Parteichef Horst Seehofer derzeit mit zahlreichen Rücktrittsforderungen konfrontiert. Gegen den offenen Hass und die presseöffentlich zur Schau getragene, wechselseitige Verachtung der Partei- und Fraktionsspitzen bei den Linken muten die Begebenheiten in Bayern allerdings wie ein harmloser Heimatfilm an. Ausgerechnet die Linke, der Solidarität und Weltfrieden doch angeblich so viel bedeuten, versinkt regelmäßig in brutalst möglichen Kleinkriegen und Intrigen. Ein Trauerspiel.

Quelle    :     Saarbrücker-Zeitung >>>>> weiterlesen

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Grafikquellen   :

Oben   —   Feier der Partei Die Linke in der Berliner Kulturbrauerei. Katja Kipping, Sahra Wagenknecht, Dietmar Bartsch, Klaus Ernst.

5 Kommentare zu “Käthe reinigt ihre Wäsche?”

  1. Klappergrasmücke sagt:

    Klaus Ernst:
    „Ich bin inhaltlich in den allermeisten Fragen ganz bei Sahra Wagenknecht. Aber ich akzeptiere nicht, dass man Wohlverhalten der Fraktion durch Drohung mit Rückzug erzwingt. Denn damit erzeugt man ein Klima der Angst: Die Abgeordneten entscheiden dann nicht mehr gemäß ihren Überzeugungen, sondern aus Sorge vorm Abgang Wagenknechts.“

    „Niemand hat versucht, Sarah Wagenknecht wegzumobben. Das ist alles Quatsch.“

    „Der Kern des Konflikts dagegen ist der: Sahra Wagenknecht möchte einen Vorstand, in dem sie immer die Mehrheit hat. Einen Vorstand, in dem sie unangefochten ist und in dem sie agieren kann, wie sie möchte. Lasst mich machen, wie ich will – das ist die Botschaft. Aber ein Vorstand muss die gesamte Fraktion repräsentieren.“

    Ex-Linken-Chef Ernst zum Machtkampf „Das ist alles Quatsch“
    Sahra Wagenknecht hat den Machtkampf in der Linkspartei vorerst für sich entschieden. Aber selbst ihre Anhänger finden ihre Drohtaktik befremdlich. Ein Anruf bei Ex-Parteichef Klaus Ernst.

    http://www.spiegel.de/politik/deutschland/linken-politiker-klaus-ernst-zum-machtkampf-a-1173572.html

  2. Exmitglied sagt:

    Im Jahr 2005 hat das Karl-LiebKnecht-Haus hinter verschlossenen Türen einen Weg festgelegt, um mit Oskar Lafontaine an die gut gefüllten Fleischtöpfe zu kommen oder habe ich damals was falsch verstanden?
    Lafontaine ist im Karl-Liebknecht-Haus nicht mehr gern gesehen, mein Eindruck. Um hinter verschlossenen Türen Macht ausüben zu können, handelt Wagenknecht im Sinne ihres Ehemannes 😉

  3. Regenbogenhexe sagt:

    Volker Schneider
    30 Min ·

    „Wagenknechts Popularität entspricht heute der Gysis früher. Das macht – so Demoskopen – zwei bis drei Prozent in der Wählergunst aus. Das sollten Kipping und Riexinger vom Wahlergebnis bei der Bundestagswahl abziehen und sich dann vor Augen halten. Gerade die Zuwächse im Westen gehen auf das Konto Wagenknechts.“ Merkwürdig, selbst Menschen, die nicht der Partei DIE LINKE angehören haben keine Schwierigkeiten, diesen Sachverhalt zu erkennen und anzuerkennen.

  4. Anna Beck sagt:

    Zitat: „Bis jetzt ist die Vorgehensweise von Sahra Wagenknecht auf Eskalation angelegt. Schon der erpresserische Brief an die Bundestagsfraktion hätte zu einer Niederlage für sie führen können. Nachdem die Fraktion mit einem Kompromiss reagiert hat, legt sie in den Medien mit der Forderung die Migrationspolitik der Partei zu verändern nach. Sie und ihre AnhängerInnen in und um die Partei DIE LINKE suchen die Konfrontation. Gleichzeitig sammeln sie mit „Team Sahra“ weitere AnhängerInnen. Es entsteht der Eindruck, dass sie es auf einen Bruch mit der Partei DIE LINKE. ankommen lassen.“

    Edith Bartelmus-Scholich, 22.10.17

    http://www.scharf-links.de/90.0.html?&tx_ttnews%5Btt_news%5D=62638&tx_ttnews%5BbackPid%5D=56&cHash=f2f059ef5f

    Seit Monaten sage ich, die „Salonsozialisten“ führen was im Schilde. Ein neuer Verein oder eine neue Partei, in der nur solche willkommen sind, die nach Pfeife des Ehepaares tanzen.

  5. Gründungsmitglied sagt:

    zu # 4
    alles, was bisher vorgebracht wird, könnte von Herrn Tauber oder von Herrn Theis selbst kommen ?
    Wenn Sahra und Oskar endlich weg sind, wird auch das dann noch kritisiert ?

    Mir entsteht der Eindruck: Hier sind eingeschriebene Parteimitglieder am Werke,
    nur bei den Linken ist hier keiner ?

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