Kampf um (linke)Krümel
Erstellt von DL-Redaktion am Donnerstag 18. Juni 2015
Ortstermin bei der Linksfraktion
Die Fahne zur Hand, hoch über den Kopf, die schwenk ich für Redner – bin nicht bekloppt.
Gestern in rot und dies Jahr in weiß – ich bin ein Linker, ich weiß Bescheid
von Tobias Schulze
Die neue Doppelspitze der Linksfraktion lädt zum Frühstück: Wagenknecht und Bartsch kommen schon dabei nicht auf einen Nenner.
Er schiebt sich zwei große Stücke Camembert auf das Vollkornbrötchen und beißt dreimal kräftig rein. Sie schnappt sich eine trockene Schrippe, reißt kleine Teigfetzen ab und kaut konzentriert auf ihnen herum. Als Sahra Wagenknecht dann endlich herunterschluckt und das Wort ergreift, als Dietmar Bartsch sein halbes Brötchen ablegt und vom Esstisch aufblickt, hat die designierte Doppelspitze der Linken im Grunde schon verloren: Noch nicht mal beim Frühstück kommen die Beiden auf einen gemeinsamen Nenner. Und jetzt wollen sie zusammen eine Fraktion führen?
Mittwochmorgen im Jakob-Kaiser-Haus neben dem Reichstag: Die Linksfraktion hat hier ihre Büros und lädt regelmäßig Journalisten zum Frühstück. Irgendjemand aus der Fraktionsspitze (mal Gregor Gysi, mal seine Stellvertreter) plaudert dann eine dreiviertel Stunde über die aktuelle Woche, über die Abstimmungen im Plenum und über die Tücken des Neoliberalismus.
Dass Bartsch und Wagenknecht gemeinsam dort frühstücken, ist ein Novum. Der Termin hat natürlich mit ihrer gemeinsamen Zukunft zu tun: Am Montag verkündete die Parteispitze, dass die Beiden im Herbst Gysis Nachfolge antreten sollen.
Quelle: TAZ >>>>> weiterlesen
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Fotoquelle: Wikipedia – Blömke/Kosinsky/Tschöpe
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