Ich frage nach !!!
Erstellt von DL-Redaktion am Montag 3. Mai 2010
Heute: Die Berlinreisen des
Dr. Wilhelm Vollmann einst und jetzt
Gedanken zu dem bevorstehenden Landesparteitag in RLP macht sich Bernd Wittich. IE.
„Nachgefragt“ richtet sich an die Funktions- und MandatsträgerInnen der Landespartei, alle Mitglieder sind gebeten, diese Serie zu unterstützen. Die Ziele sind: Förderung von Transparenz, Erfahrungsaustausch und Vernetzung. Damit soll insbesondere die Rechenschaft zum Landesparteitag vorbereitet werden.
Dr. Vollmann ist ein geschätzter und „zuverlässiger“ Berichterstatter. Er galt und gilt als erprobter innerparteilicher Netzwerker und Analytiker. Er ist manchen im Lande und in Berlin Autoritäts- und Vertrauensperson, Gewährsmann und Sprecher der Landespartei. – Aber: In der Landespartei herrschen Angst und Gefolgschaft. – Warum?
Einst reiste Dr. Vollmann mit falschem Paß als Willy Köhler nach Ostberlin und gab den SPD-Spezialisten des Auslandsgeheimdienstes im MfS Bericht über geplante oder durchgeführte SPD-Parteikonferenzen und innerparteiliche Entwicklungen, einschließlich der Wertung der maßgeblichen Akteure, ab und an belegt mit frischen Dokumenten. Als IM (Infoffizieller Mitarbeiter) galt Dr. Vollmann als absolut zuverlässig. Er erhielt nach 10 Jahren von Stasiminister Mielke die Verdienstmedaillie der DDR. Die Genossen arbeiteten auf „ideologischer Basis“ 20 Jahre zusammen. Die Informationen aus seinen und weiterer Agenten Berichte wurden im Geheimdienst der DDR und in den Bruderstaaten als bedeutsam und oft dringlich für die politische Entscheidungsfindung eingesetzt. Dr. Vollmann leistete seine „zuverlässige“ Arbeit, trotz Berufsverboten in der DDR, Ausbürgerungen, politischer Häftlinge oder im Westen die Bespitzelung Willy Brandts. Auch Gorbatschows Perestroika und die damit offen zur Sprache kommenden Verbrechen in sozialistischen Staaten konnte den Agenten und, nach Aktenlage, später auch Agentenwerber, Dr. Vollmann nicht erschüttern.
Menschen waren ihm in dieser Tätigkeit nur Werkzeuge der Politik, Objekte ! Wenn es der linke Geheimdienstjob erforderte und der SPD-Parteikarriere diente, sprach sich Dr. Vollmann schon mal in der SPD dafür aus, die Brandtschen Berufsverbote lieber nicht zu kritisieren. Dr. Vollmann verstand sich als „Kundschafter des Friedens“. Hier Aufsteiger West, dort Geheimdienstler und Linker Ost?! Sein Vaterland – die DDR, so sah es zumindest sein Minister.
Nach dem Ende der DDR und seiner Rolle als Zuspieler für´s Mielkeministerium wandte sich Dr. Vollmann dem Landtag NRW zu, dort bekämpfte er auf eine uns heute noch leidvoll vertraute Weise (Herabwürdigung) seinen maßgeblichen politischen Kontrahenten, einen linken Grünen und vertrat als sozialpolitischer Sprecher „sauber“ die herrschende Linie der NRW-SPD. Nach eigenem Bekunden, wenn er denn nicht „aufgeflogen wäre“, wäre er noch heute gern in der SPD.
Nachgefragt: Welche Schlußfolgerungen hat Dr. Vollmann aus seiner Geheimdienstätigkeit für seine politische innerparteiliche Praxis heute gezogen? Dazu wartet die Partei seit mehr als 5 Jahren auf eine Antwort.
Wenn der Landesvorstand der Partei DIE LINKE heute in die Reisekasse der Landespartei schaut, findet er dort gut dokumentiert die Reiseaktivitäten des Dr. Vollmann in der Gegenwart – so nach Berlin, u.a. ins Karl-Liebknecht-Haus. Ein gefälschter Paß ist für die Reise im vereinten Deutschland nicht mehr von Nöten. Aber man darf annehmen, Wilhelms Kompetenzen und Zuverlässigkeit werden von manchem weiter benötigt und geschätzt.
Nachgefragt: Welche „Politik“ macht Dr. Vollmann im Auftrage der Landesparteiorganisation in Berlin? Worüber unterrichtete er die Parteiführung? Hierzu ist doppelte Rechenschaft – von Dr. Vollmann und vom Landesvorstand – auf dem Landesparteitag angefragt und angeraten. Welche „Wahrheiten“ über den Zustand der Landespartei erfahren die Genossen durch Dr. Vollmann?
Dr. Vollmann hat es bei seiner Rückkehr ins politische Leben vermieden, Person des öffentlichen Lebens auf solche Weise zu werden, dass er ins Rampenlicht der medialen Öffentlichkeit geraten könnte. Wovon sich jeder leicht überzeugen kann, er hat für sich innerparteiliche Schlüsselpositionen erobert. Zum Einstieg bei Rosalux Köln und in der Partei in Rheinland-Pfalz diente ihm seine Medienkompetenz. Zugleich gab ihm die IT-Verantwortlichkeit in der Landespartei nahezu uneingeschränkten Datenzugang. Er bestimmt wesentlich die politisch-inhaltlichen Aufmacher zur Meinungsbildung auf der Landeswebsite und nutzt ein ihm ausgeliefertes sogenanntes „Parteiforum“ zur Diskreditierung „Mißliebiger“ und übt nach seinem Gustos Zensur oder läßt Zensur ausüben. Zwischenzeitlich stabilisierte und sicherte er seinen informellen politischen Einfluß über das zeitweilig ausgeübte Amt des Kreisvorsitzenden. Seine auch heute weitestgehend unkontrollierten innerparteilichen Operationen ließ er sich mit dem Amt des Vorsitzenden des Landesparteiratspräsidiums und der Mitgliedschaft im Bundesausschuß der Partei legitimieren, beides höchste Organe zwischen den Parteitagen und mit der Kontrolle des Vorstandshandelns beauftragt. Kritik und Anträge zu seiner Amtsführung wurde in den Gremien der Landespartei abgebügelt bzw. ignoriert. Hier wird erneut offen und öffentlich „nachgefragt“, nichts hinten herum! Die Bundespartei und der Landesvorstand RLP verweigerte bis heute die politische Behandlung der politischen Praxen des Dr. Vollmann. Womit ist dieses (blinde?) Vertrauen in Dr. Vollmann gerechtfertigt?
In diversen Geheimkonferenzen, informellen Treffen ausgewählter „Kader“, vorbei an den Parteistrukturen und der Parteiöffentlichkeit, sowie zeitweilig als Bundessprecher der Sozialistischen Linken, wirkte Dr. Vollmann an der, m.E. einseitigen, Stärkung der innerparteilichen Macht einer Personengruppe, verantwortlich, maßgeblich und „erfolgreich“ mit. Zu den besonderen Methoden des Dr. Vollmann gehört es und er hat Nachahmer gefunden, so in Ludwigshafen, Personen ins Vertrauen zu ziehen, indem er sie vor angeblichen Verfassungschutzmitarbeitern in der Partei – mit Namensnennung – warnt(e). Die Landesvorsitzenden weigern sich bisher diese Untaten zur Kenntnis zu nehmen!
Nachgefragt: Wer ist in der Landespartei von diesen Denunziationen betroffen? Welche Personen hat Dr. Vollmann als Verfassungsschutz-Mitarbeiter denunziert und bei wem tat er dies? Falls es zutrifft: Wer wurde von Dr. Vollmann mit Versprechungen „gelockt“ und wem hat er auf welche Weise „gedroht“? Antworten darauf dürfen auf dem Landesparteitag, wenn die Delegierten ihrer Veranwortung vor der Partei gerecht werden wollen, erwartet werden, eine politische Stellungnahme der Landespartei dazu ebenso. Ich schlage erneut vor einen Untersuchungsausschuß zu den Folgen des politischen Wirken des Genossen Dr. Wilhelm Vollmann in der Partei DIE LINKE zu bilden.
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Fotoquelle :