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Herbstzeit

Erstellt von Redaktion am Samstag 25. September 2010

Herbstzeit – trübe Zeit – Kürbiszeit – Kuschelzeit

Der Herbst hat uns fest im Griff. Wir merken es daran, dass sich die Blätter in sämtlichen Farben darstellen und die Abende wieder länger werden und vor allem daran, dass es um einiges Kühler geworden ist.

Ja, in den vergangen Tagen hatten wir ein Traumwetter, aber die Nächte hatten es schon ganz schön in sich.

Vor einigen Tagen, es war toll, ich saß bei herrlichem Sonnenschein in einem Cafe und ließ mich von den Sonnenstrahlen verwöhnen, als mir ein älterer Herr, der mit am Tisch saß, denn es war überfüllt, erzählte, wie er den Morgen begonnen hatte:

Der Mann war Frühaufsteher und ging wohl regelmäßig morgens auf seinen Balkon, um die Morgenluft zu genießen, zumindest war es an diesem Morgen so.

Als er auf seinem Balkon stand, konnte er das Ahrtal in seiner gesamten Friedlichkeit und Schönheit überschauen. Denn in der Herbstzeit, liegt oft in den frühen Morgenstunden ein Nebel über dem Tal und wenn sich dann so langsam die ersten Sonnenstrahlen hervor kämpfen, während im Tal der Nebel liegt, stockt einem der Atem. Ich kenne diesen Anblick, man kann dann nur ganz ruhig da stehen und staunen zu was die Natur fähig ist. Es ist ein Schauspiel, welches man sich wirklich als Bild einprägen sollte.

Die Ruhe, die von diesem Szenario ausgeht, übertrifft alles, denn man muss sich vorstellen, dass noch nicht allzu viele Menschen unterwegs sind und somit verstärkt sich dieses Bild der Ruhe, nur geringer Verkehrslärm, die Vögel zwitschern und hier und da werden die Menschen langsam wach. Man kann also regelrecht mitbekommen, wie ein Tal erwacht.

Doch diese Momente haben wir im Herbst nicht immer.

Viele Menschen mögen den Herbst nicht, die Straßen werden rutschig, da überall Laub auf die Straßen fällt, nun gut man muß sich nur mit der Fahrweise anpassen, dann ist diese Zeit gar nicht mehr so schlimm. Ich selber fahre mit Ruhe und seit dem ich das mache, komme ich viel entspannter zu meinen Zielen. Versuchen sie es einfach mal!

Was auch viele Menschen stört, ist der oftmals dichte Nebel, gerade für die Autofahrer, auch hier wieder Fuß vom Gas und man kommt sicher an.

Für viele alte Menschen ist es die Zeit der Einsamkeit und der Depressionen, leider.

Doch warum sind viele alte Menschen dann so bekümmert und einsam? Ganz einfach, weil die Familie sich viel früher in ihr Heim zurück zieht oder vielleicht einfach nicht so viel Lust hat, bei schlechterem Wetter vor die Tür zu gehen. Klar trifft dies nicht auf alle Menschen zu, ich will hier nicht alle über einen Kamm scheren, dass würde ich mich nicht wagen, aber dennoch geht es viel zu vielen Menschen so. besonders schlimm ist diese Zeit für die Menschen in den Altersheimen. Daher sehen wir auch in dieser Zeit so viele Todesanzeigen, leider.

Ich selbst habe in dieser Zeit, abends Kerzen an, um es mir behaglicher zu machen. Genauso, hänge ich gerne Lichterketten auf, um die Atmosphäre noch heimeliger zu gestalten.

Dann kuschle ich mich entweder unter meine Decke auf das Sofa oder ich schreibe halt.

So komme ich erst gar nicht auf trübselige Gedanken. Auch macht die Dekoration sehr viel aus. Überall wo ich hin sehe, Kürbisse; groß, klein, mittel, Orange, Grün, Gelb usw. in skurillsten Formen oder oft auch bemalt, mit lustigen Gesichtern.

Ich liebe diese Zeit, denn die Menschen geben sich irgendwie einfach mehr Mühe, ihre Häuser und Wohnungen mit schönen Dingen zu gestalten, damit sie es einfach schöner haben. Die Fenster sind mit wunderschönen Bildern geschmückt und laden einfach mal zum stehen bleiben und genießen ein.

Wenn sie einmal einen Spaziergang machen, dann schauen sie mal genauer hin, Strohballen mit bunten Kürbissen sind vor manchen Türen platziert, einfach nur schön.

Den Höhepunkt erreichen wir dann mit Halloween, klar es ist aus Amerika zu uns herüber geschwappt, wie viele andere Dinge auch, aber ich liebe Halloween. Irgendetwas faszinierendes geht von Halloween aus, ich kann es hier zwar nicht beschreiben, aber alleine das Dekorieren und dann am 31. Oktober, wenn die Kinder durch die Dörfer ziehen: „Süßes oder Saures!“ Das Leuchten in den Kinderaugen, gibt mir hundertmal mehr wieder, als manch andere Dinge. Kinder sind halt auch unsere Zukunft und daran sollten wir jeden Tag denken. Und mit solchen Kleinigkeiten können wir auch unseren Kindern etwas zurück geben. Besonders schön finde ich auch die Kostüme, die Kids geben sich soviel Mühe. Es gibt inzwischen regelrechte Halloweenfeten, die mit aller größter Spannung erwartet werden, zumindest kenne ich es von meiner Tochter so. Manchmal stelle ich mir schmunzelnd die Frage: „Wer ist eigentlich aufgeregter, die Kids oder ich?“ Bei uns hier folgen dann sofort die St. Martinsumzüge, mit all den selbst gebastelten Laternen und immer wieder große Kinderaugen. Es sind Traditionen, die festgehalten und somit an unsere Kinder weitergeben werden und das ist auch gut so. Bei uns werden die Straßen, durch die die Kids mit ihren Laternen ziehen und dabei singen, mit bunten Lichtern geschmückt. Leider gibt es auch hier wieder Menschen, die dabei maßlos übertreiben müssen, es ist eine Art Wettbewerb geworden, tztz. Aber man kann daran sehen, dass selbst ältere Menschen dann irgendwie wieder fast zu Kindern werden. Man kann es also so oder so sehen.

Gerne setzen wir uns in dieser Zeit auch öfter einmal mit Freunden zu einer gemeinsamen Tasse Kaffe zusammen, nur um einen Klönschnack zu halten, für alle hier, dieser Begriff stammt aus Norddeutschland und ich verwende ihn lieber als Tratschen oder Beisammen sitzen, es klingt einfach besser.

Nun gut, der Herbst ist für mich auch eine Zeit, in der ich sehr gerne lese oder stricke, es sind Dinge, für die ich irgendwie im Sommer nicht soviel Zeit habe. Gut ich lese auch auf meinem Balkon im Sommer, aber im Herbst ist es irgendwie anders, intensiver.

Überlegen sie doch einfach mal, welche Dinge sie lieber im Frühling, Sommer, Herbst oder Winter machen? Es sind Unterschiede da.

Im Herbst erledigen wir unsere Sachen oft auch etwas langsamer, weil wir einfach durch die längeren Abende mehr Zeit haben, zumindest geht es mir so und sicherlich dem einem oder anderen auch.

Wir sollten uns auf jeden Fall mehr Zeit für uns gönnen. Ich bin ehr ein Mensch der duscht, im Sommer sowieso, doch im Herbst oder auch Winter bade ich gerne mal, ich mache mir dann, meist sonntags, einen Wellnestag. Ich zünde eine Kerze an, mache es kuschelig warm, lege das Telefon weit weg, nehme noch ein gutes Buch zur Hand und der Wellnestag kann beginnen. Eine gezielte Körperpflege mit allem Drum und Dran ist einfach Balsam für die Seele. Versuchen sie es einfach mal, es ist ihre Zeit, ihr Wohlfühlen und ihre Entspannung. Ihr Körper und ihre Seele werden es ihnen danken, denn die Ruhe, die zumindest mich dabei überkommt ist einmalig. Gut, es gibt Mütter mit Kindern, die nicht diese Zeit und Muße haben, aber vielleicht gönnen diese Mütter, die es in meinen Augen besonders nötig haben, mal einige Stunden ohne Kinder ( bei einer Freundin oder Großeltern abgeben, es findet sich sicherlich jemand) und dann vielleicht mit dem Mann, Freund oder er besten Freundin einen Tag in der Sauna oder im Welnessbereich.

Was auch immer, wenn man einmal richtig schaut, dann gibt es ganz viele Möglichkeiten.

Auch zu bedenken sind natürlich die Menschen, die nicht so viel Geld haben, aber machen sie doch einfach mal einen netten Spieleabend mit Freunden, bei Federweißem und Zwiebelkuchen oder anderen. Oder machen sie einfach einen gemütlichen Spaziergang mit einer Freundin oder Freund. Meine Oma sagte immer: „Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung!“ Recht hat sie, im Winter gehen wir doch auch im Schnee spazieren Ski laufen oder mit den Kids rodeln, es ist die Kleidung. Nur aus irgendeinem Grund gehen wir Menschen bei Regen und Sturm nicht so gerne vor die Haustür. Es sei denn, sie sind Hundebesitzer, dann ist es anders. Doch warum brauchen wir Tiere, um vor die Haustüre zu gehen? Klar, Tiere geben sehr viel wieder und machen uns das Leben manchmal chaotischer, aber doch immer noch am schönsten. Gerade heute hat mir noch eine Bekannte erzählt, dass sie genau aus diesem Grund, damit der Sohn und auch der Mann etwas mehr hinaus kommen und selbstsicherer werden, einen Hund zulegen wollen. Auch möchte sie einen Hund, damit sie ruhiger werde. Da habe ich mir die Frage gestellt, warum braucht sie dafür einen Hund? Sie sollte es doch auch alleine schaffen?! Klar Tiere, vor allem Hunde gehören zu unserem Leben, es sind einfach treue Gefährten, sie geben keine Wiederrede, hören sich alle unsere Sorgen an, doch warum holen sich manche Menschen aus den falschen Gründen einen Hund? Die Hunde haben auch eine Seele, sie sind verwundbar und wollen gestreichelt werden, Gassi gehen und einfach nur einen Gefährten fürs Leben haben. Warum haben Menschen den Drang, oft aus falschen Gründen etwas zu tun? Warum gehen manche Menschen nicht einfach hin und holen sich einen Hund oder anderes Haustier, einfach nur, weil sie dem Tier ein schönes Leben bieten wollen, mit Ruhe, Zuneigung und viel Streicheleinheiten? Okay, Doch die ich bin ein wenig abgeschweift, aber auch diese Dinge gehören zu unserem Leben, es sind einfache, aber effektive Möglichkeiten, die so vielfältig sind, wir sie nutzen sie nur leider nicht oft genug oder haben aus finanziellen Gründen nicht die Möglichkeit, wie auch immer. Sollte ich etwas vergessen haben, sehen sie es mir nach, sonst könnte ich womöglich 10 Seiten oder mehr schreiben.

Also versuchen sie doch dem Herbst auch einmal die guten Seiten abzugewinnen, denn es lohnt sich manchmal etwas genauer hin zu schauen und zu genießen.

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Grafikquelle : Auwald entlang des Tarvasjõgi in Estland


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