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Gysi entsagt Trotzkisten

Erstellt von Redaktion am Donnerstag 7. Juni 2012

Gregor Gysi  erteilt  Marx 21 Kongress Sektieren eine Abfuhr

2. Parlamentariertag der LINKEN, 16.17.2.12 in Kiel (5).jpg

Nun darf man es wohl als Fakt sehen, Gregor Gysi zieht sich von den Linken ? Sektierer Gruppen der überwiegend Westdeutschen Parteiszene zurück. Gestern wurde von ihm sein Auftritt bei dem am Wochenende in Berlin stattfindenden Marx 21 Kongress abgesagt. Er gab zwar terminliche Gründe vor, was in der Politik aber durchaus üblich ist.

Vom Bundesamt für Verfassungsschutz wird Marx 21 als linksextreme Vereinigung und aktivste trotzkistische Organisation eingestuft. Die Sekte zielt vor allem auf Einfluss in einer der größeren Strömungen der Partei, der Sozialistischen Linken und trifft nicht rein zufällig dort auf viele Gleichgesinnte. Das Engagement folgt einem Grundsatzbeschluss der Gründungskonferenz vom 2. September 2007. Im Sprecherkreis der Strömung ist Marx 21 mit Lucia Schnell vertreten. Außerdem sind mit dem Studierendenverband Die Linke.SDS stärkere Überschneidungen vorhanden.

Fast vor genau einem Jahr trat dort Oskar Lafontaine als Hauptredner auf. In unseren Artikel vom 04. 06. 2011 „Realos gegen Sektierer“ berichteten wir über diesen Kongress ausführlich. Vielleicht wollte Gregor Gysi mit seiner Absage auch noch einmal auf die Trennung von Oskar Lafontaine hinweisen.

„Marx is Muss“  heißt es dort auf der Suche nach „Ideen um die Welt zu verändern“ ! Klingt ein wenig verrückt wo doch ein jeder wird manchmal Muss müssen. Na, dann mal hoffentlich nicht auf Marx! Wie man mit Müssen die Welt verändern Muss, müssen die Sektierer irgendwann nicht nur einem „Normalo“, sondern auch dem Wähler erklären. Ansonsten bleiben diese Theorien wie vieles andere in der LINKEN zuvor auch irgendwie Sinn- und Ziel- los im leeren Raum zurück. Wie heißt es so schön: Die Karawane zieht weiter und die Linken haben es nicht bemerkt ! Nicht zum ersten Mal in der Geschichte.

Gysi sagt Teilnahme an Trotzkisten-Kongress ab

„Ideen um die Welt zu verändern“ – so kündigt die trotzkistische Sekte Marx 21 großspurig ihren Kongress „Marx is Muss“ an, der an diesem Wochenende im Gebäude des „Neuen Deutschlands“ in der Nähe des Berliner Ostbahnhofs stattfindet. Einer der Stargäste sollte in diesem Jahr Gregor Gysi sein, der Vorsitzende der Linksfraktion im Bundestag. Doch unmittelbar nach dem Parteitag der Linken in Göttingen, auf dem er „Hass“ unter Genossen diagnostiziert hatte, sagte Gysi seine Teilnahme ab. Der Linken-Politiker habe „aus terminlichen Gründen“ abgesagt, bestätigte ein Sprecher der Veranstalter am Dienstag dem Tagesspiegel.

Gysi drückt sich damit vor dem Auftritt vor einem zwielichtigen Publikum.

Quelle: Tagesspiegel >>>>> weiterlesen

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Grafikquelle   :   Fraktion DIE LINKE. im BundestagFlickr: 2. Parlamentariertag der LINKEN, 16.17.2.12 in Kiel

5 Kommentare zu “Gysi entsagt Trotzkisten”

  1. Pimpf sagt:

    Ich lach mich wech!

    Oh je, wenn ich dieses Lied wieder höre, muss ich dann an den Clip denken 🙂
    hammerhart!

  2. Gilbert Kallenborn sagt:

    Nö. Falsch. Linsler weiss nicht mehr, wer Lev Bronstein ist/war.
    Aber hinterherrennen tut er trotzdem, das stimmt. Und die Spaniol kennt sich so gut mit Trotzkismus aus, wie der Italo-Capitano Oskaro Corleone-Lafontoni, mit Felsen an der Küste, also der vom Kreuzfahrtschiff. Ich denke nicht, daß Gysi sich drückt. Es ist eine Botschaft: Mit mir nicht (mehr)!
    Wäre Gysi ein Drückeberger, gäbe es seine Göttinger Schonungslos-Rede nicht. Sicher hat der Terminprobleme. Er hat gerad‘ Termine mit seinem Gewissen. Kann dem Brüllaffen, der nach ihm sprach, nicht passieren.

  3. Diogenes sagt:

    Die Spaltung zeigt erste Wirkungen! Mal abwarten, wie die „Strömungen“ und wie der „Wirt“ darauf reagieren werden. Vermutlich erneut mit öffntlicher Kritik mit dem erkennbaren Ziel, die fast schon allerletzte Galionsfigur der LINKE, Gregor Gysi, zu demontieren.

    Ach ja, da ist ja der neue Begriff „Wirt“; der steht etwa für „heimlicher Chef“, „Parteipate“ oder „Linker Oligarch“ o.ä.. ufschluß gibt das Interview mit Lafontaine am 3.6.. Auf die Frage

    — „Sie selbst haben Ihre Differenzen mit Gregor Gysi auf dem Parteitag offen ausgetragen und haben ihm „dummes Gerede“ vorgeworfen. Ist das Tischtuch zwischen Ihnen zerschnitten?“

    Lafontaine: „Wir haben uns sehr freundschaftlich ausgesprochen. Mir war nur daran gelegen, das Wort von der Spaltung zurückzuweisen. Unsere „Schwesterpartei“, die SPD, setzt darauf, dass wir uns zerlegen. Trotzdem: Es wird keine Spaltung geben. Wer etwas anderes glaubt, hat seine Rechnung ohne den Wirt gemacht. Wir dürfen nur nicht den Fehler machen, die Personaldiskussionen fortzusetzen.“

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    Hab etwas hinzugelernt, nämlich:
    – Oskar Lafontaine hat seine bundespolitischen Ambitionen keineswegs begraben und
    – er wähnt sich offenbar in der Rolle eines Polit-Wirts, der anderen die Rechnung stellen kann und wird.

    Sollte hinter diesen sibyllinischen Andeutungen reale Möglichkeiten stecken, ginge die LINKE in Kürze bösen Zeiten entgegen. Eine klug inszenierte Spaltung könnte wenigstens der Ost-Linke noch das Überleben sichern.

  4. Schichtwechsler sagt:

    Die Lafontainisten fürchten eine Spaltung so sehr wie der Teufel das Weihwasser!!!
    Denn ohne die Weinfässer der PDSler ist nix los im „Oskar-Wirtshaus“.

  5. Gilbert Kallenborn sagt:

    Es scheint der machtblind sarahverdrehte Diktator immer noch nicht begriffen zu haben:
    OB es eine Spaltung -die ist politisch längst Realität und brach in Göttingen offen aus -gibt;
    oder nicht das werden die Wähler, die Mitglieder, die Genossinnen und Genossen vor Ort entscheiden im Osten Deutschlands und nicht der Millionär Oskar Lafontaine.
    Die andere Variante ist: Spaltung durch Massenaustritte.
    Und die werden zur SPD gehen, nicht zur CDU. Damit erreichte Lafontaine das genau Gegenteil seiner Intrigen und so enden alle Diktatoren.

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