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Gysi bleibt Fraktionsspitze

Erstellt von DL-Redaktion am Freitag 28. Oktober 2011

Denkt man doch sonst an eine Fratze
wenn von  Kommunismus die Rede ist

Gesine Lötzsch, en 2011.

Da zeigt sie Mut, die Gesine Lötzsch, nach diesen Hundejahren erneut ihre Kandidatur anzumelden, dazu gehört ihr aller Respekt. Nachdem sie in ihrer Zeit als Vorsitzende so ziemlich in jedes Fettnäpfchen tappte, welches sie sich in den Weg stellte hatten dieses die wenigsten erwartet. Die Geste ist aber auch ein Hinweis darauf wie wenig gewisse Personen dieser Partei in der politischen Realität angekommen sind.

Auch in der Bundestagsfraktion der DIE LINKE bleibt alles beim Alten und die Quote wird bis 2013 ausgesetzt. So kann Gysi alleiniger Chef bleiben und Wagenknecht und die frauenpolitische Sprecherin Cornelia Möhring sollen seine ersten Stellvertreterinnen werden. Stellvertretende  Stellvertreter werden die derzeitigen Vizefraktionschefs Dietmar Bartsch und Ulrich Maurer. Diese Ergebnisse wurden von der Fraktion mit klarer Mehrheit bei 47 gegen 25 Stimmen durchgewunken.

In einer vorausgegangenen Debatte hatte Gysi klargemacht alleiniger Fraktionschef bleiben zu wollen. Nach einer solchen Erklärung wäre ein Votum für Wagenknecht als ein Angriff auf Gysi gewertet worden. Die im Raum stehende Drohung einiger Reformer die Fraktion zu verlassen, falls Wagenknecht Fraktionschefin würde erübrigte sich somit.

Hier ein Versuch Sahra Wagenknecht politisch zu ergründen:

Neuerdings lacht sie ab und an. Sahra Wagenknecht, in deren Zügen man sonst allenfalls ein zögerliches Lächeln entdecken konnte, scheint es gut zu gehen. Wenn sie lacht, dann heben sich in ihrem aparten Gesicht die Mundwinkel, der Kopf mit der dunklen Steckfrisur legt sich leicht in den Nacken – und für einen Moment fällt die Kühle von ihr ab, die viele an ihr spüren.

Diese intelligente Härte. In letzter Zeit lacht sie also. Sahra Wagenknecht, die stellvertretende Vorsitzende der Linkspartei, hat allen Grund dazu. Und das, obwohl sie gerade eine Abfuhr erteilt bekommen hat.

Denn Fraktionschef Gregor Gysi hat am Dienstagabend erfolgreich verhindert, dass ihm die Parteilinke Wagenknecht als Kovorsitzende zur Seite gestellt wird. Stattdessen soll sie nun „Erste Stellvertretende Fraktionsvorsitzende“ werden, gemeinsam mit Cornelia Möhring wird sie damit in ein Amt gehievt, das eigens dafür geschaffen wird.

Gysi nennt das „eine Lösung, mit der die Mehrheit in der Fraktion zufrieden ist“. Wagenknecht schweigt zu dem Ergebnis und hat sich am Mittwoch krankgemeldet.

Schönstes Gesicht des Kommunismus

Sie muss sich nicht äußern, wie sie überhaupt nie klar gesagt hat, was sie an Ämtern und Funktionen beansprucht. Selbst wenn sie nicht Fraktionsvorsitzende wird, kann sie Parteichefin werden. Die Politik, die Partei, die Medien, sie selbst – alle haben dazu beigetragen, dass Sahra Wagenknecht jetzt als Figur gilt, die führen kann. Eine Kandidatin. Wer hätte das gedacht?

Bis vor anderthalb Jahren galt Sahra Wagenknecht als schönstes Gesicht des Kommunismus und als klügster Kopf des Antikapitalismus. Die Frau aus dem Osten, die in der Nacht des Mauerfalls zu Hause blieb, um Kants „Kritik der reinen Vernunft“ zu lesen. Die über die DDR noch heute sagt, sie habe sie sich „anders gewünscht, nicht, dass sie kaputtgeht“. Die lieber allein zu Hause blieb, als in den Kindergarten zu gehen.

Quelle: TAZ >>>>> weiterlesen

IE

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Grafikquelle   Grafikquelle  :  Fraktion DIE LINKE. im BundestagFlickr: Mahnwache gegen die Militärintervention in Libyen am 20. März 2011 vor dem Brandenburger Tor in Berlin

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