Gisela – pro familia
Erstellt von DL-Redaktion am Donnerstag 24. Januar 2013
Notfallverhütung für Vergewaltigungsopfer
… morgens wacht sie frierend auf einer Parkbank in Köln auf und erinnert sich an nichts. Auf einer Party wurden ihr K.O.-Tropfen verabreicht. Nun fürchtet sie, letzte Nacht vergewaltigt worden zu sein.
Als die Notärztin die junge Frau an das nahegelegene St. Vinzenz-Krankenhaus zur Untersuchung überweisen will, weisen die dortigen Ärzte sie unter Hinweis auf die Ethik-Richtlinien des Hauses ab. Auch das katholische Heilig-Geist-Klinikum lehnt das hilfesuchende Opfer ab. Katholische Krankenhäusern untersagen grundsätzlich die Verschreibung der Notfallverhütung.
Als Geschäftsführerin der pro familia in Nordrhein-Westfalen bin ich entsetzt darüber, wie die Kirche ärztliche Pflichten verletzt, aber auch christliche Nächstenliebe in einer Notsituation verweigert.
Wenn wir die derzeit laute Kritik gegen dieses Unrecht nicht verpuffen lassen, sondern jetzt unsere Stimme erheben, können wir uns als Gemeinschaft für vergewaltigte Frauen einsetzen.
Deshalb habe ich eine Petition auf Change.org gestartet, in der ich Gesundheitsminister Daniel Bahr bitte sicherzustellen, dass Vergewaltigungsopfer in ALLEN deutschen Krankenhäusern Notfallverhütung erhalten können.
Die Notfallverhütung sollte möglichst in den ersten 24 Stunden nach einer Vergewaltigung erfolgen. Sie ist keine Abtreibung einer bereits entstandenen Schwangerschaft. Ihre Wirkung besteht darin, den Eisprung zu verzögern oder ganz zu verhindern. Religion ist in Deutschland Privatsache. Sie darf niemals der Grund sein, Menschen medizinisch notwendige Behandlungen vorzuenthalten.
Am 14. Februar findet der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen statt (onebillionrising.de). Bis dahin bitten wir Daniel Bahr, verbindlich zu klären, wie eine Notfallverhütung mit der Pille danach in ALLEN Krankenhäusern sichergestellt werden kann.
Vielen Dank, dass Sie sich für den Opferschutz engagieren.
Rita Kühn
Geschäftsführerin, pro familia Landesverband NRW e.V.
P.S.: Sobald Sie unterschrieben haben, leiten Sie diese Petition gerne an Freunde und Bekannte weiter.
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Grafikquelle : Logo von pro familia Deutsche Gesellschaft für Familienplanung, Sexualpädagogik und Sexualberatung e.V. Bundesverband
Freitag 25. Januar 2013 um 8:02
da die kath kirche die kinderschänder am altar deckt und skandale vertuscht
ist zumindest nur konsequent bei vergewaltigten frauen die verhütung zu verhindern.
alles Lüge hat rio reiser mal gesungen – und da hatte er verdammt recht
Samstag 26. Januar 2013 um 7:14
Keine Einrichtung der kath. Kirche handelt gegen deren Doktrin. Also war das kein Einzelfall.
Die Ärzte haben das Schlimmste getan, einem Opfer, einem Menschen, Hilfe verweigert. Damit haben sie sich alle gegen das höchste Gut, dem Gebot der Nächstenliebe und Menschlichkeit, vergangen.
Mit diesem Tag und den scheinbar endlosen neuen Erkenntnissen hat die kath. Kirche ihre Existenzberechtigung verloren.
Samstag 26. Januar 2013 um 17:43
@ 1: PUR – „Nie genug“ passt genau so.