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RENTENANGST

Gefühlter Mindestlohn

Erstellt von Redaktion am Montag 31. Oktober 2011

Der bauernschlaue CDA-Vorsitzende fordert den Mindestlohn

File:Mindestlohn.JPG

„Genosse“ Laumann aus dem Münsterland trat an die Öffentlichkeit:

Sorry – aber das stinkt. Und heute morgen im Morgenmagazin des WDR tat er kund, dass der CDU-Mindestlohn sich an den Mindestlohn der Zeitarbeiter, der modernen Sklaven, vereinbart zwischen dem DGB und den Sklavenhaltern, anlehnen soll. Das sind gerade mal 7,80 euronen. Und das ergibt rund den 1.000-der im Monat – allerdings in Steuerklasse III.

Das reicht nicht! Und wenn gar die Steuerklasse I, II oder IV oder im ungünstigsten Fall die Steuerklasse V angesetzt wird, reicht es g’rad garnicht.

In nächsten Jahr soll dieser Zeitarbeits-Mindestlohn auf 8,19 euro steigen. Auch das wird nicht reichen; denn Inflation und Teuerung haben diese Erhöhung dann längst aufgefressen. Und verschwiegen hat Laumann, dass die Erhöhung erst am 1. Nov. 2012 stattfindet – also erst in einem vollen Jahr. Da nennt man eine ‚politische Aussage‘; denn er hat ja nicht unrecht, wenn er mit seinem treuen Blick sagt, dass „nächstes“ Jahr dieser Mindestlohn angehoben wird. Er sagt nur nicht die ganz Wahrheit. Und damit wird die Aussage dieses frommen Christen längst wieder relativiert. Seine vordergründig-frömmlerische auf Nächstenliebe basierende Forderung entpuppt sich als Seifenblase und scheint uns mit dem Hosenanzug abgesprochen zu sein, die ebenfalls seit einigen Tagen auch etwas von diesem Mindeslohn zu halten scheint. Auch Rös’chen bewegt sich in dieser Sphäre. Obwohl der Koalitionsvertrag ganz klar ausagt, dass es mit F.D.P. und „C“DU keinen Mindestlohn geben wird.

Und nun fängt sogar der Käs‘ zum Stinken an, wenn Rös’chen sich vorstellen kann, einem Mindestlohn zuzustimmen, der keiner ist. Deswegen kann er dem auch zustimmen. Und aus seiner Sicht versucht er mit diesem Speck, Mäuse zu fangen und das Abrutschen unter die 5 % – Marke in 2013 zu verhindern, was ihm allerdings nicht gelingen wird. Sowieso war er eine schlechte Wahl als F.D.P. – Scheffe. Das wäre fast der Weinkönigin besser gewesen, wenn sie sich nach Abschuss von Westerwave getrau hätten.

Und es kommt noch besser: Der Erz- und Racheengel der „S“PD lobt seinen künftigen Koalitionspartner. JA – sie lesen richtig!!!
Und wir werden nicht lange drauf warten müssen, dass der Gabriel auf die F.D.P. verbal losgehen wird. Denn gut Ding will Weile haben und wenn’s noch keiner gemerkt hat:

Der Wahlkampf 2013 hat begonnen.

Die Gewerkschaften fordern still und heimlich den Mindestlohn von 8,50 euro – aber ganz leise und vehalten, um nicht zwischen die Räder zu geraten.

Aber WIR, „wir von Attac und Campact“, wir wissen genau, dass dieser Mindestlohn glatte 10 euro betragen muss. Zum Wohle der Menschen. Zudem spült er Steuern und Rentenbeiträge in die Kassen. Und nicht zu unterschätzen ist die Vermehrung der Kaufkraft, die von den Politikern total vernachlässigt wird.

Das ist mir immer ein Rätsel und wird es auch bleiben: Die Wissenschaft von der Volkswirtschaft. Es sollte doch einheitliche Lehrmeinungen in dieser Wissenschaft geben; denn in der Mathematik ist der ‚Pythagoras‘ auch nicht interpretierbar. Wenn man allerdings das Parkett der Ökonomen anschaut, ist das erste Ziel dieser Herren: Wie fülle ich meine eigenen Taschen?

Und wenn alle Hundts und Kannegiessers, waschmittelähnliche und Restpolitiker, schreien, der Mindestlohn liesse sich nicht finanzieren, dann soll man die paar Milliarden, die in den alten Büchern der HRE aufgetaucht sind, vornehmlich für die Finanzierung übergangsweise dieses Mindestlohns in Höhe von 10 euronen verwenden.

Damit wären die zufällig aufgetauchten Milliarden gut angelegt. Im anderen Fall kann man warten, bis der Hosenanzug sie wieder verzockt hat.

Wer es noch nicht verstanden hat: Der Wahlkampf hat begonnen, und es gab mutmasslich eine heimliche Übereinkunft und Abstimmung zwischen Laumann und dem Hosenanzug – wenn nicht auch der Erzengel dabei war – mit Laumanns Forderung den verdeckten Wahlkampf einzuläuten. Zur Vorbereitung der Grossen Koalition ab der nächsten Legislatur, wenn die F.D.P. bis dahin noch durchhält.

Gut‘ Nacht, dann – Deutschland!

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Grafikquelle    :

Medium Mural
Dimensions 5 Stockwerke hoch, die unteren drei Figuren sind durch ein Haus im Vordergrund verdeckt
Schiffbauerdamm 19, Berlin, Germany
Object history In Zusammenarbeit mit der Gewerkschaft ver.di
Inscriptions
Deutsch: Stimmen für den Mindestlohn
English: voices/voting for the minimum wage
Source/Photographer Photo: Cherubino 2013-07-13 18:02:3

Licensing

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Artist Victor Ash

3 Kommentare zu “Gefühlter Mindestlohn”

  1. Thomas A. Bolle sagt:

    Also zunächst einmal:
    Bei 7,80- €uro pro Std. macht das bei 160 Std im Monat brutto 1248,- €uros. Bei diesem Betrag fällt keine Steuer, sondern nur Sozialabgaben an. Die belaufen sich auf ca. 250,- €uro bei diesem Beispiel. Insofern stimmt es dass dabei nur rund 1000,- €uros übrigbleiben.
    Und genau da liegt der Hund begraben. Weil damit der Sozialsatz überschritten ist, muss man für alle Kosten selbst aufkommen. Wenn das nicht funktioniert, geht man trotzdem zum Jobcenter und der ganze Scheiß mit Anträgen hört nicht auf.
    Für die Arbeitgeber eine sehr gute Methode, um ihre Lohnkosten subventionieren zu lassen.
    Da unsere Regierungen der Ansicht sind, das ein Drittel !!! des Monatseinkommens als Miete gerecht wäre – wobei die Nebenkosten noch gar nicht eingerechnet sind – kann sich jeder selbst ausrechnen, was zum „Leben“ übrig bleibt.
    Da wir alle mobil sein müssen um einer Arbeit nachgehen zu können, bleibt angesichts der gesetzlichen Versicherungen und Energiepreise nichts mehr.
    Und die Zuzahlungen für unser hervorragendes Gesundheitsystem sind auch noch zu leisten.
    Wollen wir auch noch der Aufforderung nach gesunder Ernährung folge leisten, bleiben nur noch ?????
    Also es kann nur eine gesetzliche festgelegte Untergrenze wie in anderen Ländern geben. Und die muss deutlich über dem liegen, was bisher so propagiert wird.
    In anderen Ländern, selbst in den USA, geht es doch. Und die Drohung des Arbeitgeberpräsidenten Hundt vom Verlust vieler Arbeitsplätze ist wieder einmal das typische Gebell.

  2. ichbins sagt:

    wenn die Regierung der Meinung ist, ein Drittel des Einkommens sei als Miete gerecht, warum deckeln sie das dann bei der Angemessenheit, wenn man aufs Amt muss? Die angemessenen Wohnkosten, die die bewilligen, decken nicht die Kaltmieten, sogar nicht mal für Bruchbuden, und es gibt genug Menschen, die nicht komplett Hartz4 beziehen, sondern aufstocken müssen und beide Gruppen werden verunglimpft als faules Schmarotzerpack und wehe die haben auch noch Kinder 🙁 die sie ja nur in die Welt setzen, um das Kindergeld zu versaufen 🙁

    _______________________________
    Anmerkung:
    Es gehen

    : – )    🙂

    : – (    🙁

    😀    😀

    natürlich ohne LEER zwischen den Zeichen;
    :-))) wird nicht abgebildet.

  3.     DEMOKRATISCH - LINKS » Blog Archiv » Lohnuntergrenze? sagt:

    […] CDA-Laumann und der Mindestlohn – denn: Der Wahlk(r)ampf hat […]

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