Garnison Saarlouis ?
Erstellt von DL-Redaktion am Donnerstag 24. Februar 2011
Das Ende der Garnison Saarlouis ?
Die Schließung von Bundeswehrstandorten ist auch im Saarland ein Thema. So beschäftigte sich auch die Saarbrücker Zeitung im folgenden Artikel mit der Thematik:
Bundeswehrreform: Die Zukunft der Standorte Saarlouis und Lebach ist weiter offen.
Die Reform der Bundeswehr wird auch bei uns Veränderungen bringen: Was wird aus der Saarlandbrigade? Was aus den Standorten Saarlouis, Lebach und Merzig? Vorerst gibt es nur mögliche Szenarien.
Bleibt Saarlouis Garnisonsort, wie es seit Gründung der Stadt 1680 ist? Bleibt die Bundeswehr in Lebach? Offenbar ist das definitiv noch nicht entschieden. Welche Standorte nach der großen Reform der Bundeswehr noch bestehen und welche nicht, ist offen. „Wir können noch gar nichts sagen“, erklärte gestern der Sprecher der Saarlandbrigade, Hauptmann Marcel Engels. „Vermutlich im März wird bekannt, wohin die Reise insgesamt geht.“ Das muss dann noch nicht die Entscheidung über einzelne Standorte sein. Denn für Mai hat Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg die Bürgermeister der deutschen Garnisonsstädte zum Gespräch eingeladen. OB Roland Henz wird hinfahren.
Das Saarland, sagte gestern Jürgen Paschek, Mitglied der SPD-Fraktion in Saarlouis, müsse einfach Standort bleiben. „Es ist eine Frage der Ehre.“ Denn seit 20 Jahren, seit einem humanitären Einsatz in Kambodscha, sei die Luftlandebrigade 26 in allen Einsätzen und stets unter den Ersten dabei gewesen. „Da wurde ordentliche Arbeit geleistet.“ Immer wieder wurde den Fallschirmjägern aus dem Saarland bescheinigt, zur Elite der Bundeswehr zu gehören.
Quelle: Saarbrücker Zeitung >>>>> weiterlesen
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Grafikquelle : Kaserne VI in Saarlouis
Donnerstag 24. Februar 2011 um 10:25
Pressemitteilung und Offener Brief vom 22.02.2011 zum Thema „Garnisonsstadt Saarlouis“
In Bezugnahme auf den Artikel Bleibt Saarlouis Garnisonsstadt?_SZ_20110222 und dem dazu angehängten Kommentar von Herrn Werres möchte ich Folgendes entgegnen:
Wenn sie die einleitende Frage stellen „Bleibt Saarlouis Garnisonsort, wie es seit Gründung der Stadt 1680 ist?“ wird doch ganz offensichtlich in Ihrem Artikel suggeriert, es würde sich um eine schützenswerte Tradition handeln.
Weiterhin offenbart Herr Paschek mit seinem Stoßgebet „Es ist eine Frage der Ehre“ seine militaristische Grundeinstellung, die auch ein fragwürdiges Bild auf das Verhältnis der Sozialdemokratie zum Pazifismus früherer Jahre wirft. Ich bin der festen Überzeugung, dass – nicht zuletzt angesichts der jüngsten Opfer im Afghanistan-Krieg auf Seiten der Bundeswehr – längst nicht mehr jede Saarlouiserin und jeder Saarlouiser stolz auf diese „Tradition“ ist. Vielmehr muss doch immer wieder aufs Neue die Frage aufgeworfen werden, ob eine Armee, die sich schon längst nicht mehr auf die reine Landesverteidigung (wie dies originär im Grundgesetz vorgesehen war) beschränkt, noch eine gesellschaftliche Legitimation innehat. Meinem Erachten nach ist die Aufrechterhaltung einer Armee ohnehin nur ein notwendiges Übel, das es zu überwinden gilt. Für mich wäre es eine „Frage der Ehre“, wenn das Saarland – und mittel- bis langfristig ganz Deutschland – endlich von dieser destruktiven Tradition befreit werden könnte. Überdies bezweifle ich einen echten wirtschaftlichen Verlust für Saarlouis! Um Herrn Paschek einmal selbst zu zitieren: „Zumal, wenn die Vermarktung des Geländes so verlockend aussieht wie in Saarlouis: stadtnah und im Anschluss an ein Gewerbegebiet.“
Dirk Scholl
(Stadtverordneter, einziger Vertreter der linken Wählerschaft in Saarlouis)
http://www.dirkscholl68.12see.de