Friedenspreis für Günter?
Erstellt von Redaktion am Montag 9. April 2012
Friedenspreis statt Schelte für Günter Grass
An die uns vom Grundgesetz verbriefte Freiheit in Wort und Schrift sollten wir uns des öfteren erinnern wenn wir hören wie ein freier Geist wie Günter Grass von dummen und einfältigen Politikern kritisiert wird, da er etwas äußert, welches von diesen Kleingeistern nicht verstanden wird. Die Kritik an die Freiheit des Schreibenden zeigt an, auf was für ein Niveau sich die Gruppierung der Besserwisser heute bewegt.
Das Problem mit immer neuen Versuchen die Freiheit eines Einzelnen einzuschränken wird ja im besonderen auch in der Partei DIE LINKE praktiziert aus der ein jeder welcher sich nicht beugt und eine eigene Meinung vertritt über manipulierte Schiedskommissionen ausgeschlossen wird. Lassen wir uns nicht unterkriegen, Schreiben wir für die Freiheit.
Friedenspreis statt Schelte für Günter Grass
Ein Kommentar von Thomas Nehls, WDR, ARD Hauptstadtstudio als Text
Empörend, ja beängstigend ist nicht der Vorstoß von Günter Grass, sondern das Bündel der meisten Berliner Reaktionen. Kaum einer Stellungnahme ist zu entnehmen, dass der Literaturnobelpreisträger sehr wohl auch die iranischen Atomanlagen einer unbehinderten, permanenten und internationalen Kontrolle unterziehen lassen will – aber eben auch die längst existierenden Atomwaffen-Arsenale der Israelis.
Von einer Verkennung von Ursache und Wirkung, wie sie der doch sonst so ausgewogen argumentierende CDU-Außenpolitiker Ruprecht Polenz sieht, kann ebenfalls keine Rede sein. Schon gar nicht von den wutschnaubend vorgetragenen Motivationsvarianten der jüdischen und der deutsch-israelischen Lobby in der Bundesrepublik.
Was Grass alles nicht tut
Grass betreibt nicht aggressive Agitation, wenn er Deutschland vor der Lieferung eines weiteren U-Boots nach Israel warnt, „dessen Spezialität darin besteht, alles vernichtende Sprengköpfe dorthin lenken zu können, wo die Existenz einer einzigen Atombombe unbewiesen ist“.
Und er nimmt auch nicht einseitig Partei, wenn er – ausdrücklich in Verbundenheit mit dem Land Israel – vor einem israelischen Erstschlag warnt, „der das von einem Maulhelden unterjochte und zum organisierten Jubel gelenkte iranische Volk auslöschen könnte“.
Kritiker mit Schaum vorm Mund
Die meisten Grass-Widersacher formulieren mit Schaum vorm Mund, und sie zeigen sich so, wie es der Präsident der deutsch-israelischen Gesellschaft, Reinhold Robbe, gerade umgekehrt Günter Grass nachsagt, nämlich unwissend über die politischen Verhältnisse im Nahen Osten. Für den hatte die internationale Gemeinschaft in den frühen 90er-Jahren eine nuklearwaffenfreie Zone gefordert.
Schon damals war es dazu zu spät, denn die nukleare Bewaffnung Israels, das bis heute dem Nichtweiterverbreitungsvertrag für Atomwaffen fernsteht, war längst im Gang. Nachzusinnen, ob es ohne israelische Atomsprengköpfe überhaupt zu den Teheran unterstellten Nuklearwaffen-Gelüsten gekommen wäre, ist ja wohl noch erlaubt.
Meinungspolizeiliche Maßnahmen
Wenn Publizisten wie der stets Polemik-Preis-Verdächtige Henryk M. Broder oder der Moscheen-Verächter Ralph Giordano bar jeder Bereitschaft, sich inhaltlich mit dem Gesagten auseinanderzusetzen, bei dem Schriftsteller gar Antisemitismus als Triebkraft ausmachen, ist Kopfschütteln zu kurz gegriffen: Meinungspolizeiliche Maßnahmen bedürfen nicht nur in Deutschland nicht der Wiederbelebung.
Und dann ist da noch die ausdrückliche Warnung vor weiteren ungezügelten U-Boot-Lieferungen an Israel. Auch über den möglichen Missbrauch dieser Gefährte ist viel zu lange im Windschatten der Weltpolitik geschwiegen worden. Womöglich sind die drei in früheren Jahren ausgelieferten Atom-U-Boote made in Germany längst in den Weltfrieden allerdings gefährdende Abschussrampen für atomare Mittelstreckenwaffen umgewandelt worden.
Eher mehr Preise für Grass als weniger
Zur deutschen Staatsräson gehört es (nicht nur verständlicher-, sondern auch glücklicherweise) Israels Existenz sichern zu helfen. Das Prosagedicht von Günter Grass soll und kann dazu beitragen, dieser Verpflichtung zu entsprechen. Man muss es freilich richtig lesen. Und nicht als Vorlage für bösartige Unterstellungen missbrauchen wollen.
Unter dem Strich könnte für den Literaturnobelpreisträger die Ausweitung auf den Friedensnobelpreis in Erwägung gezogen werden. Wehe dem, der das offiziell vorschlägt. Er dürfte in Deutschland medial und politisch schneller zur Strecke gebracht werden, als es selbst die ärgsten Verfechter doppelter Standards für möglich halten.
Hier der Original Kommentar aus der ARD
Eine Antwort aus der Friedensbewegung an Günter Grass
von Andreas Buro
Schon lange haben wir über die Drohungen aus dem Iran-Konflikt gesprochen,
haben Vorschläge gemacht,
wie eine friedliche Lösung erreicht werden könne
und die Maulhelden um Mäßigung
und Vernunft gebeten.
Die Antworten von oben waren eindeutig:
Alternativlos sei die Politik der Sanktionen;
Die ultima ratio des Militärschlages dürfe nicht ausgeblendet werden;
Der Iran sei von der Achse des Bösen hinab zustürzen.
Friede würde nur sein
durch eine Politik der Stärke.
Durch die Worte hörten wir schon
das Krachen der Bomben,
das Stöhnen der Getroffenen,
die Verherrlichung des blutigen Sieges durch die Machtpolitiker
und die Heldenreden der meist überlebenden Generäle.
Was für ein Frieden!
Wir denken an Irak und Afghanistan,
manche auch noch an Vietnam,
an die Folteropfer der Generäle in Lateinamerika,
an die Stellvertreterkriege in Afrika
an das Verhältnis von 9 zu 1
der Zivilen Opfer zu den toten Soldaten oder
den Kollateralschäden zu den angeblichen Helden.
Günter Grass hat vor Krieg gewarnt,
Israel als eine Gefahr für den Weltfrieden bezeichnet.
Wir hätten auch die USA, die Erfinderin der Achse des Bösen, genannt,
aber auch die vielen arabischen und islamischen Staaten,
die mit der Kalaschnikow spielen
und aktuelle Konflikte anheizen.
Wir hätten noch auf die Gewaltsucht vieler herrschenden Kräfte gedeutet,
auf ihre Unfähigkeit, ja sogar Unwilligkeit, Frieden zu stiften.
Wir hätten auf die vielen Industrien des Todes verwiesen
und auf ihre glänzenden Geschäfte.
Wir vergessen auch nicht die Produzenten der Verklärung von Krieg:
Humanitäre Interventionen mit etwa 50 000 Toten in Libyen!
und auch nicht die Umarmungen aller getreuen Diktatoren durch die westlichen demokratischen Regierungen.
Schlammschlachten zur Abwehr der Lyrik von Günter Grass,
über seine SS-Zugehörigkeit als 16-jähriger Jugendlicher,
sein angeblich gestörtes Verhältnis zu Israel,
oder gar zu dem Versmaß seines Gedichtes
sollen von seiner Botschaft ablenken:
Keine Politik, die zu einem Krieg im Iran-Konflikt führen kann!
Wir aus Friedensbewegung und Friedensforschung
fordern zum großen Wettbewerb auf,
um eine friedliche Lösung,
um einen Nichtsangriffspakt zwischen den Kontrahenten
und die folgende Aufhebung aller Sanktionen,
um Kontrolle der nuklearen Bestrebungen durch die IAEA,
um die Schaffung einer atomwaffenfreien Zone in Mittel- und Nahost,
um die Eröffnung eines regionalen Dialogs für Sicherheit und Zusammenarbeit
zur Entfaltung von Vertrauen und zum Abbau der Konfrontation
zugunsten von Kooperation der Völker und Staaten.
Deutschland könnte dazu beitragen.
Günter Grass hat dazu beigetragen,
diese Aufgabe wieder auf die Tagesordnung zu setzen.
Danke!
Quelle: Deutsche Friedensgesellschaft >>>>> mehr Informationen
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Grafiquelle :
Source | Günter Grass beim Blauen Sofa |
Author | Blaues Sofa from Berlin, Deutschland |
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Montag 9. April 2012 um 12:16
Ein Glück für GG, dass er nicht Mitglied der Linken ist.
Montag 9. April 2012 um 13:20
Erich Fried
Höre, Israel!
Als wir verfolgt wurden,
war ich einer von euch.
Wie kann ich das bleiben,
wenn ihr Verfolger werdet?
Eure Sehnsucht war,
wie die anderen Völker zu werden
die euch mordeten.
Nun seid ihr geworden wie sie.
Ihr habt überlebt
die zu euch grausam waren.
Lebt ihre Grausamkeit
in euch jetzt weiter?
Den Geschlagenen habt ihr befohlen:
„Zieht eure Schuhe aus“.
Wie den Sündenbock habt ihr sie
in die Wüste getrieben
in die große Moschee des Todes
deren Sandalen Sand sind
doch sie nahmen die Sünde nicht an
die ihr ihnen auflegen wolltet.
Der Eindruck der nackten Füße
im Wüstensand
überdauert die Spuren
eurer Bomben und Panzer.
Montag 9. April 2012 um 14:25
Broder… – wer ist Broder? Einer der grössten Populisten jüdischen Glaubens, der sich dadurch legitimiert glaubt seine Klappe aufreissen zu müssen und seine „Toleranz“ volksnah zur Schau stellt, indem er mit seinem muslimischen Kumpel in einem Hippie-VOLVO durch die Republik fährt.
Sorry – aber ich fand’s zum Kotzen, als er als Stele ‚verkleidet‘ sich bei der Einweihung des Holocaust-Denkmals in Berlin produzierte.
Und Ralph Giordano! Ein intoleranter Zeitgenosse, der unter dem Deckmäntelchen des „heute noch Verfolgten“ sein separatistisches Süppchen kocht. Ausgerechnet die Zwei gehen auch auf Grass los.
Erich Fried sagte es deutlichst schon vor Jahrzehnten
Ein Jude an die zionistischen Kämpfer – 1988
…was wollt ihr eigentlich?
Wollt ihr wirklich die übertreffen
die euch niedergetreten haben
vor einem Menschenalter
in euer eigenes Blut
und in euren eigenen Kot?
Wollt ihr die alten Foltern
jetzt an die anderen weitergeben
mit allen blutigen
dreckigen Einzelheiten
mit allem brutalen Genuss
der Folterknechte
wie unsere Väter sie damals
erlitten haben?
Wollt jetzt wirklich ihr
die neue Gestapo sein
die neue Wehrmacht
die neue SA und SS
und aus den Palästinensern
die neuen Juden machen?
Aber dann will auch ich
weil ich damals vor fünfzig Jahren
selbst als ein Judenkind
gepeinigt wurde
von euren Peinigern
ein neuer Jude sein
mit diesen neuen Juden
zu denen ihr
die Palästinenser macht
Und ich will sie zurückführen helfen
als freie Menschen
in ihr eigenes Land Palästina
aus dem ihr sie vertrieben habt
oder in dem ihr sie quält
ihr Hakenkreuzlehrlinge
ihr Narren und Wechselbälge
der Weltgeschichte
denen der Davidstern
auf euren Fahnen
sich immer schneller verwandelt
in das verfluchte Zeichen
mit den vier Füßen das
ihr nun nicht sehen wollt
aber dessen Weg ihr heut geht!
Quelle: http://home.arcor.de/giv/infi/intifada.html
(srcolle bis zur Mitte)
Dienstag 10. April 2012 um 8:45
Aber sicher: Friedenspreis für Günter Grass! Keine Frage.
Und wenn ich Grass wäre, würde ich Rolf Hochmuth nicht einmal mehr mit dem A…. anschauen, sondern ihm die Blechtrommel um die Ohren hauen. Hochhuth, der gerade mal den „Stellvertreter“ zusammengeschustert hat. Sonst bleibt nicht viel von einen „Holocaust-Leugner“, mit dem ihn Paul Spiegel, der damalige Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland hat, einmal verglichen hat, übrig.
Dienstag 10. April 2012 um 10:40
Warum eigentlich darf Israel in Deutschland nicht kritisiert werden?
Jeder hat das Recht seine Meinung zu äußern!!!
Dienstag 10. April 2012 um 22:12
Friedenspreis für Günter Grass.
Liebe Leute, jetzt macht mal halblang. Ja er hat gesagt, was gesagt werden musste und ein Antisemit ist er mitnichten. Aber, wo waren seinen Gedichte in dieser deutlichen Form in einer anderen Zeit.
Stand er in der Friedensbewegung. Ist er ein Pazifist.
Wer ist denn überhaupt noch Pazifist.
Vieleicht ist es auch sein Verdienst diese Verlogenheit aufzudecken. Die Verlogenheit vieler Politiker in den verschiedenen Parteien. Insbsondere die Grünen entäuschen mich da immer mehr. Pazifismus = Ein bischen Frieden. Ich habe mir mal die CD von Nicole gekauft, oder wie hieß die nochmal damals. Das reicht für die meisten. Für den Frieden ist doch jeder….. aber…..oder!
Erich Fried, dass war ein Pazifist. Er hat klar und deutlich Stellung bezogen. Für mich gibt es zum Pazifismus keine Alternative. Der Pazifismus kann nur radikal sein.Aber Radikal ist out.
Und Günter Grass wollte ernst genommen werden. Die Eitelkeit eines alten Egos der in seiner Jugend in der SS war. Das war mehr, wie eine Jungendsünde.
Ja er wurde ernst genommen. Ein weltweites Echo zu dem, was gesagt werden musste. Aber, warum jetzt und warum sagt ER, dass ER das sagen musste.
Warten wir es ab, ob er auch gegen die Amerikaner, gegen die Russen, gegen die Chinesen, gegen die Pakistani oder gegen wen auch immer deutliche Worte gegen die atomare Rüstung, gegen den Rüstungswahn dichten wird.
Günter Grass der SPD-Wahlkampfhelfer der für die SPD gedichtet hat.
Bitte, bitte kein Friedenslied für Günter Grass.
Das pfeifen selbst die Spatzen von den Dächern.
LG Rolf
Mittwoch 11. April 2012 um 5:48
Waffen-SS …
1943 in einer Berufsschule in Essen – damals waren 17-jährige noch ‚Kinder‘; „Wer meldet sich freiwillig zur Waffen-SS?“ Keine Hand ging hoch. „Wunderbar – also ALLE!“
Meine Grosstante hat’s mir erzählt. Ihr Sohn Helmut kam nicht zurück; und alle anderen auch nicht.
Glaubte man Grass heute, wenn er sagen würde, so war’s?
Mittwoch 11. April 2012 um 7:27
@7
Ich glaube es nicht nur, ich weiss es. Mein Vater hat mir zwar nicht viels aber immer hin einiges mitgeteilt.
Wer nicht dabei war, wer nicht zu und in dieser Zeit gelebt hats kann und wird das nie verstehen.
Alle die sich heute großspurig hinstellen, warum habt ihr nicht, warum seid ihr nicht, sollten sich mal das Buch und den Film „Die Welle“ zu Gemüte führen.
Es geht schneller und einfacher, als viele sich das vorstellen können.
In einem haben aber auch die Kritiker von Grass recht. Wenn Israel, dann auch die USA, China, Russland kritisieren. Denn die handeln nur nach Eigeninteressen.
Mittwoch 11. April 2012 um 11:12
@7+8
Ihr habt recht. Niemnad darf so vermessen sein und von sich behaupten, dass er auf der oder der anderen Seite gestanden hätte.
Günter Grass hat allerdings lange verschwiegen, dass er in der Waffen-SS war.
Der, den Kampf für die Wahrheit mit der Waffe des Wortes führt.
Vergesst bitte den Titel nicht. In diesem Kontext muss man dies und ihn betrachten.
LG Rolf