Frankreich gibt es nicht
Erstellt von Redaktion am Samstag 22. April 2017
Vier Geschichten aus einem zerrissenen Land
Frankreich war mal das Land der großen Ideale. Was ist davon kurz vor der Wahl noch übrig?
An jedem Rathaus sind sie in Stein gemeißelt, die Werte der Republik: Liberté, Égalité, Fraternité. Visionäres hatten die Revolutionäre 1789 formuliert – und eine Erklärung der allgemeinen Menschenrechte, die ihrer Zeit weit voraus war. Was ist davon geblieben? Was wurde aus der Nation, die von ihren Bürgern geliebt oder immerhin geachtet wurde? Sie ist in Zeiten populistischer Parolen, Arbeitslosigkeit und grassierender Armut, die hier jeden Siebten trifft, nur noch eine Behauptung.
Tatsächlich ist Frankreich seit jeher ein Nebeneinander von Regionen und gesellschaftlichen Milieus. Doch jetzt, so scheint es, kommt auch noch das letzte Verbindende abhanden. 86 Prozent sehen ihr Land im Niedergang und wünschen sich eine starke neue Präsidentschaft. Und ungefähr ebenso viele halten die meisten Politiker für völlig inkompetent.
Hier sind wir zu Hause: „On est chez nous.“ Dieses Wirgefühl, dass nicht nur der Front National, sondern auch der Republikaner Fran ç ois Fillon und der Linke Jean-Luc Mélenchon mit seiner EU-Feindlichkeit propagieren, dieses Wirgefühl funktioniert – auch in seiner positiven, offen gedachten Form – immer weniger. Der Nationalismus gewinnt an Kraft; und gleichzeitig fällt es den Französinnen und Franzosen immer schwerer zu benennen, was Französischsein heute eigentlich bedeuten soll.
Denn die geeinte und unteilbare Republik, „la nation, une et indivisible“, von den Hauptkandidaten Fillon, Le Pen, Macron, und Mélenchon fortwährend beschworen, hat keinen Anker mehr in der Lebenswirklichkeit ihrer Bürger. Die französische Gesellschaft, so die Philosophin Fabienne Brugère, gründe stärker denn je auf Misstrauen und Konflikt. Kompromisse auf breiter Basis werden kaum mehr gesucht. Das ist die Krise Frankreichs: Es gibt keine gemeinsame, französische Erzählung. Sie ist einem Stimmengewirr sich widersprechender Bedürfnisse gewichen. Konflikte verlaufen zwischen Paris und der Provinz, zwischen überkommenem Zentralismus und Regionalismus wie etwa in der Bretagne, zwischen Besitzenden und Mittellosen aus den Vorstädten, zwischen Wahlverweigerern und Aktivisten, Nationalisten und Muslimen.
Rebellion der Kelten
Quelle : TAZ >>>>> weiterlesen
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Source | Paris-pano-wladyslaw.jpg |
Author | Taxiarchos228, cropped and modified by Poke2001 |
Sonntag 23. April 2017 um 10:07
Ein bißchen Le Pen ist gut für die Hochnäsigen Abgeordneten der EU-„Diktatur“.
Die EU hat unsere Demokratie in die Knie gezwungen!
Sonntag 23. April 2017 um 10:07
50.000 Polizisten im Einsatz
Frankreich wählt im Ausnahmezustand
Sonntag 23. April 2017 um 12:33
Meiner Meinung nach ist die EU eine kaputte, kranke Institution mit nutzlosen Abgeordneten und deren Zuarbeitern die im Parlament schlafen, Diäten kassieren, von nichts eine Ahnung bzw. Fachwissen haben (s. Stoiber) und nichts als Unfrieden in Europa stiften, dieses Dilemma zu verantworten !