Frankreich fehlt die Mitte
Erstellt von DL-Redaktion am Donnerstag 25. Dezember 2014
Rechtsruck in Frankreich
von Rufolf Balmer
Die Linken und Bürgerlichen sind von François Hollande und Nicolas Sarkozy enttäuscht. Also wählen viele aus Protest recht.
Was der britische Premier David Cameron in Großbritannien unter dem Druck von rechts versucht, um nicht von Ukip eingeholt zu werden, das kennt Frankreich schon aus der (ersten) Präsidentschaft von Nicolas Sarkozy. Doch den Rechtspopulisten mit einer abgespeckten Light-Version ihrer europa- und ausländerfeindlichen Programme und ihrer reaktionären Ideologie hinterherzurennen, ist kontraproduktiv.
Ein Beispiel: Als Sarkozy von seinem Immigrationsminister Eric Besson (einem Überläufer aus der Parti Socialiste) 2009 eine Debatte über die nationale Identität organisieren ließ, ermutigte er die Rechtsradikalen, an offiziellen Diskussionsabenden teilzunehmen und im Internet nach Herzenslust ihren Hass und Nationalismus auszuleben. Über Wochen konnte der Front National (FN) so xenophobe, nationalistischen Thesen auf Staatskosten an ein breites Publikum bringen. Mit dem Ergebnis, dass vielen diese Fremdenfeindlichkeit anschließend als banal oder plausibel erschien.
Sarkozy hilft Marine Le Pen
Quelle: TAZ <<<<< weiterlesen
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