FFF sauer über Frontfrauen
Erstellt von DL-Redaktion am Donnerstag 20. August 2020
Thunberg und Neubauer im Kanzleramt
Von Katherina Schipkowski
Das Treffen der Klimaaktivistinnen mit der Kanzlerin am Donnerstag sorgt für heftige Kritik in der Bewegung. Einige Ortsgruppen distanzieren sich.
Es wirkt wie ein Alleingang der Frontfrauen: Greta Thunberg, Luisa Neubauer und Angela Merkel sind am Donnerstag im Kanzleramt verabredet. Von den Beteiligten dürfte ausgerechnet die Bundeskanzlerin diejenige sein, für die das Date am unproblematischsten ist. Neubauer und Thunberg dagegen bekommen Gegenwind aus der eigenen Bewegung.
„Der Termin war überhaupt nicht abgesprochen“, kritisiert Konstantin Nimmerfroh von Fridays for Future Frankfurt. Die Basisgruppen seien erst wenige Tage vor der öffentlichen Bekanntmachung über das Treffen informiert und nicht nach ihrer Meinung gefragt worden. Für die basisdemokratisch organisierte Bewegung, in der zwar alle Ortsgruppen autonom agieren, aber große Projekte und strategische Entscheidungen langwierig abgestimmt werden müssen, ist das eigentlich ein No-Go. „Wir fühlen uns überrannt“, sagt Nimmerfroh der taz. Die Ortsgruppe wolle sich von dem Treffen distanzieren.
Der offizielle Anlass für das Dreiertreffen ist ein offener Brief, den Neubauer und Thunberg der Bundeskanzlerin überreichen wollen. Über 124.000 Personen aus 50 Ländern haben unterzeichnet. Thunberg, Neubauer und die belgischen Aktivistinnen Anuna De Wever und Adélaïde Charliér, die am Donnerstag ebenfalls im Kanzleramt dabei sein werden, fordern die Regierungschef*innen der EU darin auf, umgehend Maßnahmen zur Eindämmung der Klimakrise zu treffen.
Sie verlangen etwa den sofortigen Ausstieg aus allen fossilen Brennstoffen und fordern die EU auf, dafür einzutreten, dass „Ökozid“ als Verbrechen vor dem internationalen Strafgerichtshof in Den Haag verfolgt werden kann. „Das mag vielleicht unrealistisch scheinen“, schreiben die vier Aktivist*innen.
Brief war mit der Bewegung nicht abgestimmt
„Aber noch viel unrealistischer ist es zu glauben, dass die Gesellschaft die Erderwärmung überleben wird, auf die wir zusteuern.“ Unterzeichnet haben unter anderem die Friedensnobelpreisträgerin Malala Yousafzai und Stars wie Billie Eilish, Shawn Mendes, Emma Thompson und Leonardo DiCaprio.
Aber auch der Brief war mit der Bewegung nicht abgestimmt. „Wenn man den Brief als Schreiben der Privatpersonen Greta, Luisa, Anuna und Adélaïde versteht, ist das okay“, sagt Nimmerfroh. Aber als Teil einer basisdemokratisch organisierten Bewegung fühle man sich doch vor den Kopf gestoßen. Von dem Treffen im Kanzleramt verspricht er sich außerdem nichts. „Solche Treffen führen in der Regel zu nichts außer zu PR-Bildern“, sagt der Aktivist. Davon habe man in den letzten zwei Jahren ja schon viele produziert, aber gebracht habe das wenig.
Wenn das Schiff aber ein Leck hat …….
Wer auf den PR-Bildern zu sehen ist, ist eine weitere Frage, die unter den Ortsgruppen für Unmut sorgt. „Es ist schade, dass immer die gleichen Leute in der Öffentlichkeit stehen“, sagt der Kieler Fridays-Aktivist Ole Willerich. Schließlich teile nicht jeder in der Bewegung exakt die gleichen Ansichten, obwohl alle für dasselbe Anliegen kämpften. „Zweifellos macht Luisa gute Arbeit und hat viel Expertise“, sagt Willerich. „Aber durch dieses Ungleichgewicht in der Öffentlichkeit kommen andere, vielleicht auch radikalere Positionen, nicht zur Geltung.“
Positives Signal, das von Merkel ausgeht
Die Frankfurter und die Kieler Ortsgruppen sind nicht die Einzigen, die Kritik an dem Alleingang formulieren. Aber sie trauen sich, dies öffentlich zu tun. Gemeinsame Entscheidungen über Strategien und Ziele sind für die AktivistInnen ähnlich schwierig wie die Kommunikation nach außen. Selten kommentieren Ortsgruppen die Entscheidungen anderer Gruppen oder Einzelpersonen die Äußerungen von Sprecher*innen.
Quelle : TAZ >>>>> weiterlesen
…………………………………………………………………………..
Grafikquellen :
Oben — Fridays For Future Hamburg 1st march 2019
———————————-
Unten — Das neue „dynamische“ Führungs-Duo der EU erinnert an das Protagonisten-Pärchen eines bekannten Monumental-Films.
Freitag 21. August 2020 um 0:31
Leider handelt es sich um viel Energie für bisher zu wenig Ergebnisse, keine erkennbare Erfolge.
Die Kritik der F F F Bewegung an dem autoritären Wirken der beiden jungen Personen ist berechtigt. Eine eventuelle Sucht nach öffentlicher Geltung in Verbindung mit entsprechenden Bildern für die persönliche Darstellung.
Die Bewegung F F F sollte darauf achten nicht an sich selber zu scheitern. Sie wird von vielen Schultern gemeinsam getragen.
Grundsätzlich ist es gut das F F F ein Termin zum persönlichen Gespräch bei der noch gegenwärtigen Bundeskanzlerin, Angela Merkel hat um im Dialog zu sein.
Gleichwohl ohne Konsequenzen, ohne Erfolge. Angela Merkel steht unter dem Einfluss der Interessen der Industrie.
Die Belange der natürlichen Personen der breiten Masse der Gesellschaft werden sofern überhaupt sekundär bewertet. Auch die formalen Ziele von dem Abkommen von Paris sind nicht erkennbar verfolgt worden. Das Wetter wird seit Jahren immer heißer. Der UV Index steigt weiter. Für die Zukunft bedeutet das konkret mehr Fälle von Erkrankungen wie Hautkrebs.
Ferner ist Angela Merkel am Ende ihrer politischen Laufbahn. Sie hat keine weiteren Ambitionen.
Darum der Appell an die F F F Bewegung. Geht konsequent weiter in die Öffentlichkeit wie bundesweit strategisch relevante Straßen und Plätze. Schafft mittels dem Internet eigene Öffentlichkeit.
Selbst mit Abstand und Masken ist dies zu bewerkstelligen. Dazu braucht ihr lediglich den Willen dazu.
Achtet innerhalb der Bewegung auf eure interne Kultur. Sie muss durch Charisma eine magnetische Anziehungskraft auf andere Menschen ausüben. Somit wird eure Wirkung nicht ignoriert werden können.
Freitag 21. August 2020 um 1:00
Hoffentlich bleibt die Leserschaft auf das wesentliche fokussiert.
Was wurde aus dem Versuch aus der Bewegung F F F privaten Profit zu generieren? Dazu ein Vorhalt aus einer seriösen, zitierfähigen Quelle:
https://www.zeit.de/wirtschaft/2020-01/fridays-for-future-markenschutz-greta-thunberg-marke
Die junge Greta betreibt viel öffentliche Darstellung und Kommunikation. Gleichwohl zu dem Sujet schweigt die Greta in der Öffentlichkeit beharrlich.
Bitte bleibt kritische und klare Menschen. Dazu gehört mitunter gescheite Kommunikation. Adressiert präzise Forderungen, Fragen etc.