Fehler der Konservativen
Erstellt von DL-Redaktion am Freitag 23. Januar 2015
Debatte Pegida
von Katja Kipping
KULTURKAMPF Pegida antwortet mit einer Lüge auf Verlogenheit. Denn kein Islamist und kein Flüchtling hat die Sozialsysteme geschrumpft
Die Pegida-Demonstrationen in Dresden sind ein Indiz für die innere Kündigung gegenüber dem politischen System. Und sie sind Ausdruck eines Kulturkampfes von rechts.
Dem Gedanken der Gleichheit aller – unabhängig von Herkunft, sexueller Orientierung und Geschlecht – wird durch Pegida, AfD und Co. der Kampf angesagt.
Pegida bemüht den Gestus des Empörten: „Das wird man ja wohl noch sagen dürfen.“ Als ob Mut dazu gehören würde, rassistische Vorurteile zu bedienen! Als ob die Abschottung Europas nicht längst Politik einer ganz großen Koalition in Europa wäre! Wer sich nun, wie Angela Merkel und Stanislav Tillich, hinstellt und von Weltoffenheit redet, während gleichzeitig eine Mauer um Europa gebaut wird, dem ist Heuchelei vorzuwerfen.
Kein Angriff auf die Mächtigen
Der Hass jedoch, den Pegida verbreitet, trifft nicht die Mächtigen, sondern Flüchtlinge, die sich montags kaum noch auf die Straße getrauen. Und perspektivisch auch alle, die nicht ins nordische Raster passen.
Der Mob fragt nicht nach Kreditkarten, wenn er wüten will. Wer nach unten tritt, wie Pegida, ist nicht mutig, sondern feige. Mutig wäre es, eine Politik anzugreifen, die mit Waffenexporten, Stellvertreterkriegen und der weltweiten Ausbeutung von Menschen und Ressourcen jenes Elend produziert, das die Menschen zu Flüchtlingen macht.
Auf die Verlogenheit der Regierung, Deutschland ginge es gut, ist zu antworten, dass dies eben nicht für alle zutrifft. Den Eindruck zu erwecken, schuld daran seien die Flüchtlinge, ist wiederum eine Lüge.
Mit dem Zulauf zu Pegida hat sich auch das Publikum verändert. Hatte man es zu Beginn überwiegend mit rechtsoffenen Teilen des Dresdner Sportfanmilieus zu tun, erwiesen sich die Berichte über die Grausamkeiten des IS als Volltreffer für die Rekrutierung verunsicherter Menschen ganz verschiedenen Schlages. Und die brachten ihre restlichen – und oftmals völlig berechtigten – Sorgen über den Zustand der Gesellschaft gleich mit. Bachmann & Co. – wer genau das alles wirklich ist, wird wohl die Zukunft noch zeigen – reagierten clever: Sie bauten die gesellschaftskritischen Ansätze flugs in ihr Portfolio ein.
Und so taucht bei den Debatten um Pegida auch die Frage auf: Gibt es nicht berechtigte Sorgen, die die Politik aufgreifen sollte? Nun, es gibt berechtigte Sorgen. Die soziale Spaltung nimmt zu. Immer mehr sind von Altersarmut bedroht. Existenzangst greift um sich. Und wo Existenzangst zunimmt, verschärft sich das gesellschaftliche Klima. Es wird nach unten getreten, nicht nach oben.
Schrumpfung der Renten
Quelle: TAZ >>>>> weiterlesen
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Fotoquelle: Wikipedia – Urheber Blömke/Kosinsky/Tschöpe
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Freitag 23. Januar 2015 um 10:08
Das Erste, was ich heute früh getan habe, war „Gefällt mir“ in Facebook der Zeitschrift „Taz“ zu entfernen.
Ich kann es nicht mehr lesen und die neuste Karrikatur zu Pegida ist niveaulos.
Sie haben nichts begriffen und werden nichts begreifen.
Übrigens zur allgemeinen Information, ich bin weder Pegida- noch Nopegida- Demonstrantin oder Anhängerin, weder in einer Partei oder sonstwie ideologisch gefärbt.
Das muss man heute immer sagen, sonst ist man gleich ein „Nazi“.
Freitag 23. Januar 2015 um 17:20
In den 19 Punkten von Pegida jedenfalls ist kein Hass zu erkennen, aber dem Hass auf diese Andersdenkenden haben Politiker aller Parteien ihrerseits jetzt seit Wochen freien Lauf gelassen. Mit Unterstellungen, Diffamierungen und übler Nachrede.
Und das alles nur, weil ein paar Tausende Menschen demonstrieren. Ich bin kein Pegida-Sympathisant, aber mir geht diese Hetze gegen die Demonstranten gegen den Strich. Die wahren Probleme, nämlich das viele Muslime nicht integriert sind, werden unter dem Tisch gekehrt 😐
Freitag 23. Januar 2015 um 17:21
Über die Gewaltbreitschaft von Linksextremisten schweigt man sich in den „Qualitätsmedien“ aus.
Kreuzberg verschweigt die Urheber linker Gewalt
In Berlin leben 2500 Linksextremisten, rund 1000 von ihnen sind gewalttätig. Sie schlagen nicht nur auf Demonstrationen los, sondern überfallen “in Kleingruppen” ahnungslose Polizisten und nehmen dabei “erhebliche Personenschäden in Kauf”, berichten die Verfassungsschützer.
Warum verschweigen die linken Parteien die Urheber der Gewalt? Weil sie selbst Teil eines politischen Milieus sind, an dessen äußeren Rändern die Gewalttäter sitzen?
http://www.bz-berlin.de/berlin/kolumne/kreuzberg-verschweigt-die-urheber-linker-gewalt
Freitag 23. Januar 2015 um 18:01
Schlimmer geht’s immer….
Rassisten und Staat angreifen! Überall!
PS.: Am Montag werden sich die Rassisten von Pegida wieder treffen. Genau jenes Umfeld die Khaleds Mord zu verantworten haben.
Es heißt offensiv gegen die Teilnehmenden dieses Aufzugs vorzugehen. Kommt Montag nach Dresden um Khaled zu sühnen.
https://linksunten.indymedia.org/de/node/131830
Freitag 23. Januar 2015 um 22:02
# 4
genau so eine verquirlte Scheisse!
Samstag 24. Januar 2015 um 10:06
#4
Ein Aufruf zu Gewalttätigkeiten?
Nach meinem Empfinden „ein Fall“ für die Staatsanwaltschaft.
Sonntag 25. Januar 2015 um 18:57
Vor längerer Zeit habe ich einmal geschrieben, dass man die Asylsuchenden doch z.B. im Berliner Regierungsviertel unterbringen sollte. Andere Bezirke bieten sich auch an, hauptsächlich wo die Reichen wohnen. Da ist genug Platz.
Vielleicht kapieren dann einige Leute das schlimme Los von Flüchtlingen.
Eine Milliarde für einen neun BND-Block, aber kein Geld für Platz für Flüchtlinge und Kommunen. Das ist unsere Merkel-Republik. Man kann das große Kotzen kriegen – Linke nicht ausgeschlossen.
Sonntag 25. Januar 2015 um 18:58
„Freiheit ist immer auch die Freiheit des Andersdenkenden“
Sonntag 25. Januar 2015 um 19:27
Das Flüchtlingsproblem geht mir auch nicht aus dem Kopf. Es wird so viel geschrieben über Pegida-Nopegida aber wie es in den einzelnen Bundesländern mit der Realisierung der Flüchtlingsfrage tatsächlich aussieht, erfährt man nicht.
„Pegida“ verlangt, dass das Volk mitbestimmen sollte. Dann könnte das Volk sicher auch mitreden, wie und wo vernünftige Unterbringungsmöglichkeiten zu finden sind und wie der Eine oder Andere bei der Einbürgerung behilflich sein könnte.
Die Unwissenheit über Sachstände beschäftigt die Bürger.
Montag 26. Januar 2015 um 8:22
Ausländerfeindlichkeit ist ein falscher Begriff. Wer hätte sich jemals aufgeregt über Italiener, Schweden, Kanadier oder Schweizer.
Nicht die Herkunft von Menschen ist das Kriterium. Lediglich das Benehmen, Achtung der Gesetze und Sozialisierungskompetenz sind Kriterien. Da darf ruhig und ohne Hass mal gefordert werden… Fängt bei der Schulpflicht an, geht über den Erwerb der Sprachkompetenz und das Einhalten unserer Gesetze.