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Fake News von Heute

Erstellt von DL-Redaktion am Montag 24. Januar 2022

Aus der USA über Russland Manöver und Chinas Bedrohungen

OSZE SMM überwacht die Bewegung schwerer Waffen in der Ostukraine (16109335994).jpg 

Quelle:    Scharf  —  Links

Ein Kommentar von Georg Korfmacher, München

Wer in unsere Medien schaut, der oder dem wird redundant eingetrichtert, dass Russland in die Ukraine einmarschieren will, jetzt gar von drei Seiten, und deshalb die Spannung auf die Spitze treibt. All diese „Informationen“ haben nur eine Quelle: Vermutungen der USA, ohne Beweise und geboren aus jenen Machtphantasien, die sie selber hegen, bevor sie aus nichtigem Grund und nach eigenem Belieben in ein Land einfallen. Manipulative und vorgetäuschte Nachrichten aber sind Fake News und ungeeignet, uns ein klares Bild von einer Situation zu machen. Der Meinung ist auch der Fraktionschef der ukrainischen Regierungsparte, David Arachamia, und wirft den westlichen Medien die Verbreitung von Gerüchten vor. Und er muss es wissen, denn seit Jahren schwelt die Auseinandersetzung um den Donbas im östlichen Grenzgebiet zwischen Russland und der Ukraine.

Und seit Jahren hält Russland Manöver entlang seiner westlichen Grenzen ab, ebenso wie seit Jahren die NATO Manöver entlang der russischen Grenzen veranstaltet. Geradezu lächerlich wird es, wenn der US-Präsident von einem „keineren Einfall“ (a minor incursionfabuliert, denn dann würde man darüber streiten, was zu tun sei und was nicht („then we end up having to fight about what to do and not do etc.”) Da könnte Russland sich ja einen Spaß daraus machen, das auszuprobieren. Noch tollpatschiger kann man sich auf der diplomatischen Bühne kaum bewegen. Und doch plappern unsere Politiker und Medien die Phantasievorstellungen und Fake News der USA unkritisch nach, anstatt die bereits eingegangenen Verpflichtungen (Minsk II) erst einmal zu Ende zu bringen, bevor man sich blindlings in neue Abenteuer stürzt. Da gibt es das Memorandum von Budapester mit der Anerkennung der ukrainischen Grenzen.

Ganz ähnlich sieht es um China aus. Man kann nur mit dem Kopf schütteln, wie in kürzester Zeit aus einem jahrzehntelang beliebten Lieferantenland kurzerhand der schlimmste Feind und die größte Bedrohung der USA wird. Als China in den 1970er Jahren langsam die Grenzen öffnete, konnte es der US-Industrie gar nicht schnell genug gehen, im billigen und fleißigen China produzieren zu lassen. Typisches Beispiel die Trump-Tochter Ivanka, die „ihre“ Schmuckkollektion in China fertigen ließ. Das alles in der Wahnvorstellung, dass mit der intensiven wirtschaflichen Zusammenarbeit China auch die westlichen Wertevorstellungen übernehmen würde.

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Aus über 3000 Jahren Kultur und einer marxistisch-sozialistischen Revolution hatte China aber schon eigene Wertevorstellungen, die den USA bis heute verschlossen bleiben. Also rühren sie die Fake-News-Trommel gegen China mit unhaltbaren Unterstellungen und mit nach eigener Willkür verbogenen Behauptungen. Gleichzeitig aber befahren sie ohne Genehmigung mit schweren Kriegsschiffen chinesische Gewässer, und unsere Fregatte „Bayern“ folgt brav dem Vorbild des Bündnispartners. Aber das geschieht ja alles nur, um deutlich der Bedrohung durch China zu begegnen. Kurios nur, dass noch nie ein chinesisches Kriegsschiff in die Nordsee eingefahren ist, um hier chinesische Macht zu demonstrieren.

Wann endlich besinnen sich unsere Politiker und Medien darauf, ihre Aktionen und Berichte auf belegbare Fakten zu stützen und verifizierbar zu handeln? Keiner will durch fehlgeleitete Politik oder Fake News sein Leben gefährdet sehen.

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Grafikquellen      :

Oben       —       März 2015

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Unten    —      Chinatown, Manhattan im Oktober 2021

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