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Eine gemeinsame Sprache!

Erstellt von Redaktion am Mittwoch 22. August 2012

Debatte Europäische Gemeinschaft

File:European Commission flags.jpg

Ist eine Forderung welche seit Jahren als eine sehr wichtige Voraussetzung, als ein Grundstein für ein gemeinsames Europa gefordert wird. Eine gemeinsame Sprache könnte als Zeichen von der Bevölkerung gesehen werden dass auch von Seiten der Politik her ein engeres Zusammenwachsen gefördert wird. Der Grundstein für ein Fundament auf dem nach und nach an einen gemeinsamen Haus weiter gebaut wird.

Mehr Englisch bitte

Die Brüllerei fehlt. Die Aufregung. Der Witz und Humor. Der Streit darum, wie Europa aus der Krise kommt. Sicher, Angela Merkel, François Hollande, Mario Monti arbeiten an ihren Antikrisenplänen. Die Philosphen Jürgen Habermas, Julian Nida-Rümelin und der Ökonom Peter Bofinger fordern ein „politisch geeintes Kerneuropa“. Und Sigmar Gabriel plädiert dafür, die Schulden der Euro-Länder zu vergemeinschaften.

Aber: Europa hat dafür keine Sprache, vor allem keine gemeinsame. So wichtig und akut die wirtschaftlichen Fragen sind, darüber müssen wir auch reden. Sonst kriegt Europa das nicht hin. Wer denkt schon europäisch, wenn es dafür keine gemeinsame Erzählung gibt.

Drei Annahmen. Nummer 1: Eine europäische Innenpolitik zu denken, ist richtig, da die Europäer in wenigen Jahrzehnten allenfalls noch knappe fünf Prozent der Weltbevölkerung ausmachen, sich die Machtverteilung weltweit verschiebt. Es wäre absurd zu glauben, dass die einzelnen Staaten für sich alleine weiterkommen.

Annahme 2: Europa wird aber keine Gemeinschaft, wenn es keine Politiker gibt, die Bürger mitreißen, um Argumente werben; wenn es kein Parlament gibt, das auch eine Bühne, ein Theater ist, also die Macht des Wortes nicht gewaltig sein kann.

Letzte Annahme: Auch ein Arbeitsessen der Regierungschefs verträgt die 23 Amtssprachen kaum. Da helfen auch die Dolmetscher nicht, für die Brüssel insgesamt jedes Jahr gut eine Milliarde Euro, also knapp ein Prozent des Gesamthaushaltes, ausgibt.

Understatement verstehen

Eine Garantie für ein gegenseitiges Verständnis gibt es nicht, schon gar nicht für eine europaweite politische Union. Die Griechen verstehen vielleicht, was ihnen ihre eigenen Politiker zumuten. Aber was Franzosen oder Polen dazu sagen? Es ist paradox. Noch nie waren transnationale Fragen so wichtig wie in diesen Monaten. Doch du meine Güte, Europapolitik? Wie fremd und ermüdend.

Quelle. TAZ >>>>> weiterlesen

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4 Kommentare zu “Eine gemeinsame Sprache!”

  1. RosaLux sagt:

    Bitte kein Englisch! Das ist nicht nur eine Sprache, sondern zugleich Ausdruck eines Denk- und Wertesystems, das des United Kingdoms, Irlands, der U.S.A, Kanadas, Australiens, Neuseelands, das dem europäischen Geist tief widerspricht. Es wäre nicht mehr das Europa Frankreichs, Deutschlands, Österreichs, der Benelux-Staaten, der anderen Nord-Europäer Dänemark und Schweden, der Süd-Europäer Spanien, Portugal, Italien, Malta, Griechenland, der Ost-Europäer Polen, Ungarn, Tschechei, Slowakei, Slowenien, Kroatien, Bulgarien, Rumänien, der Ostseeanrainer Finnland, stland, Lettland, Litauen, etc.. – Deshalb: 23 verschiedene Sprachen halte ich für besser als ein Einheitsenglisch! Zweckmäßigkeit und Nützlichkeit darf nicht zum obersten Maßstab werden. Davor bewahre uns hoffentlich die europäische Selbstachtung!

  2. Günter Obermeier sagt:

    Eine Sprache ist immer genau das was die Menschen aus ihr machen und nicht umgekehrt! Was ist denn das deutsche Wertesystem? Überheblichkeit gepaart mit dummer Arroganz ? Judenmorde, erneut sich verstärkender Ausländerhass in Verbindung mit dem Slogan wir sind die „Größten“? Am Deutschen Wesen wird Europa genesen? So einen Geist möchte ich nie wieder erleben! Sämtliche Nordeuropäer beginnend mit Holland stehen dem Engländer wesentlich näher als dem Rest Europa. Ich schäme mich immer im Ausland als Deutscher erkannt zu werden und bezeichne mich auf Anfragen immer als Weltbürger.
    Sieh dir einmal vor Ort den Unterschied zwischen ehemaligen Kolonien Frankreichs oder Englands an. Dann können wir anschließend über Kulturen reden.

  3. RosaLux sagt:

    #2
    Sagte ich „Deutsches Wesen“? Dennoch kann ich fast allen Bedenken zustimmen! – Adenauer und de Gaulle hatten einmal vor dem EWG-Beitritt Großbritannien gewarnt, in der Rückschau durchaus zu recht. Es ist das anglo-amerikanische Denksystem, die Vorstellungen über Wirtschaft, Geld, Banken, Profit, Sozialstaat etc., die sich m.E. relativ grundlegend von denen des Kontinentaleuropas untrscheiden. Dieses Denksystem wird durch die – englische – Sprache noch gestärkt, weil Sprache zugleich Begrifflichkeiten und Denkmuster bedeutet. – Beim Vergleich der Kolonialpolitik fällt mir ganz spontan die feindliche Übernahme der ursprünglich französischen US-Staaten ein, jedenfalls halte ich die britische Kolonialpolitik – ohne tieferghende Recherchen – für keineswegs „besser“ als die französische.

  4. emschergenosse sagt:

    … dann lieber französisch! Ersatzweise das an romanische Sprachen angelehnte ESPERANTO. Auch dass würde die Insulaner von ihren hohen Ross runterholen. Dann müssten die mal eine Fremdsprache lernen.

    Nicht nur das Denksystem, auch das Mass-System ist beknackt; und dann der Grundsatz des angesächsischen Rechtssystems: Der Beklagte muss seine Unschuld beweisen.
    Und die Küche lassen wir mal ganz draussen: PlummmPudding und Lammfleisch mit Pfefferminz und natürlich Fisch und Tschipps

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