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RENTENANGST

Ein Ukraine – Tagebuch

Erstellt von DL-Redaktion am Dienstag 9. Mai 2023

„Krieg und Frieden“
Eine kleine, gefährliche Minderheit

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Aus Almaty NIKITA DANILIN

„Wer wollte mit mir reden? Ich bin für Putin, ich unterstütze Russland, wenn ihr damit irgendwelche Probleme habt, dann lasst uns rausgehen!“, spricht uns ein Barbesucher an.

Mein Kollege und ich haben für eine Reportage in der kasachischen Hauptstadt Almaty nach Russen gesucht, die vor der Mobilmachung geflohen sind. Vor einer Bar hat uns einer der Gäste erzählt, er kenne Menschen, mit denen wir sprechen können. Fünf Minuten später kommt ein adrett gekleideter Typ auf uns zu. Er sieht aus wie Anfang, Mitte 20. Leider war es ganz und gar nicht einer derer, nach denen wir gesucht hatten.

„Kommen Sie aus Russland?“, fragt mein Kollege. „Nein, ich bin Kasache, in Almaty aufgewachsen und ich unterstütze Russland. Und wenn euch das nicht passt, sagt Bescheid!“ Hinter dem jungen Putinisten tauchen fünf seiner Freunde auf. Glücklicherweise können wir eine Schlägerei vermeiden. Aber bis zu diesem Augenblick hatten wir nicht mal daran gedacht, dass so ein Mensch aussehen könnte, der den Krieg unterstützt. Es war irgendwie bequemer zu denken, dass es vor allem die fernsehschauenden Rentner in Kasachstan seien, die die russische Propaganda unterstützen. Seit dreißig Jahren sehen Kasachen russisches Fernsehen, das jetzt den Personenkult um Putin propagiert und den Einmarsch in die Ukraine rechtfertigt. Auf Petitionen, die ein Sendeverbot für russisches Fernsehen fordern, hat die kasachische Regierung bisher nicht reagiert.

Aber denken Sie nicht, dass Russland in Kasachstan nur von alten Sowjetnostalgikern aus dem Norden des Landes unterstützt wird. Auch bei jungen Menschen aus dem Süden des Landes gibt es diese Haltung. Erst kürzlich erregte ein Bewohner der südkasachischen Großstadt Schymkent in den sozialen Medien Aufsehen, weil er sich ein Putingesicht mit der Aufschrift „Imperator“ hat tätowieren lassen. Auch einzelne kasachische Fußballfans machen keinen Hehl aus ihrer prorussischen Einstellung.

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Das kommt wahrscheinlich daher, dass die russische Propaganda schon so weit in die sozialen Netzwerke vorgedrungen ist. Es nützt also nicht, die russischen Fernsehsender „einfach abzuschalten“. Ein Glück sind die Kasachen, die das blutige Putin-Regime unterstützen, in der Minderheit. Aber diese Minderheit ist ziemlich gefährlich. Nicht selten betrachten ihre Vertreter kasachische Gebiete als Teil Russlands und Putin als ihren Präsidenten. Separatistische Ideen sind bei ihnen deshalb besonders verbreitet.

Quelle       :        TAZ-online       >>>>>        weiterlesen

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Grafikquellen          :

Oben     —      Anne Frank in 1940, while at 6. Montessorischool, Niersstraat 41-43, Amsterdam (the Netherlands). Photograph by unknown photographer. According to Dutch copyright law Art. 38: 1 (unknown photographer & pre-1943 so >70 years after first disclosure) now in the public domain. “Unknown photographer” confirmed by Anne Frank Foundation Amsterdam in 2015 (see email to OTRS) and search in several printed publications and image databases.

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9 Kommentare zu “Ein Ukraine – Tagebuch”

  1. IchbinnichtimKriegmitRussland sagt:

    Zitat: „Ein Glück sind die Kasachen, die das blutige Putin-Regime unterstützen, in der Minderheit.“
    Die eigentlichen Kriegstreiber unterstützen Nazi’s in der Ukraine. Das ist wohl in Ordnung?

  2. Wer Ner sagt:

    Netzfund:

    Stimme der Europaabgeordneten Claire Daley aus Irland:
    „Ich habe die Nase voll von der vorgetäuschten Sympathie der EU für die Ukraine.“, so Claire Daley, linke irische Politikerin und Europaabgeordnete:
    „Sollen sie mir erklären, wo und wann die NATO eine konstruktive Rolle gespielt oder zur Schaffung von Frieden beigetragen hat? Die Geschichte lehrt, dass Sanktionen militärische Konflikte nicht beenden und nicht dazu beitragen, Leben zu retten. Darunter leidet das einfache Volk, nicht die Oligarchen. Die Menschen in Russland und in Europa leiden. Und je mehr Waffen Sie in die Ukraine pumpen, desto länger wird der Krieg dauern. Umso mehr Ukrainer werden sterben.“
    „Sie können die Geschichte Ihres Kontinents verwerfen, aber wir teilen den Kontinent mit Russland. Wir werden einen Dialog mit Russland führen, es wird Friedensgespräche geben. Und diese Organisation sollte eigentlich den Frieden fördern und nicht den Friedensprozess verzögern, während immer mehr Ukrainer sterben. Um ehrlich zu sein, habe ich die vorgetäuschte Sympathie der EU für die Ukraine satt.“

  3. IchbinnichtimKriegmitRussland sagt:

    Wie die US-amerikanische Luftabwehr das Duell gegen die Kinschal-Rakete in Kiew verlor
    18. Mai 2023

    Im Rahmen eines Raketenangriffs auf Kiew ist ein US-amerikanischer Luftabwehrkomplex vom Typ Patriot zerstört worden. Nach Meinung von Experten wurde damit der von der NATO aufgebauten Luftabwehr in der Ukraine ein erheblicher Schaden zugefügt. Wie gewann die russische Kinschal-Rakete dieses Duell?

    Von Andrei Restschikow
    In der Nacht zu Dienstag hat Russland einen Raketenangriff auf Kiew ausgeführt. Wie das Verteidigungsministerium anmerkte, erfolgte der Schlag konzentriert und mit hochpräzisen Waffen mit großer Reichweite aus der Luft und von der See aus gegen Unterkünfte ukrainischer Verbände sowie gegen Lager für Munition, Waffen und Militärgerät aus dem Westen. Die Behörde fügte hinzu, dass das Ziel des Angriffs erreicht wurde und alle anvisierten Objekte zerstört seien.
    Mit einem hochpräzisen Hyperschall-Raketenkomplex vom Typ Kinschal wurde ein US-amerikanisches Luftabwehrraketensystem, Modell Patriot, zerstört. Auf einem von Augenzeugen in Kiew gedrehten Video ist zu sehen, wie die Kinschal – das neueste russische System mit aeroballistischen Hyperschallraketen, das von speziell dafür umgerüsteten Kampfflugzeugen MiG-31K abgefeuert wird – das Sperrfeuer der Raketen-Batterie überwindet und den Luftabwehrkomplex zerstört.
    Mit dem Kampfeinsatz dieser Waffen wurde während Russlands Militäroperation in der Ukraine begonnen. Die Rakete verfügt über eine geringe Radarauffälligkeit und hohe Manövrierfähigkeit und ist zur Zerstörung von Land- und Seezielen bestimmt. Die Ukraine hatte zur Stärkung ihrer Luftabwehr mindestens zwei Patriot-Systeme erhalten – eines aus den USA, eines aus Deutschland. Die genaue Anzahl der an Kiew übergebenen Anlagen ist unbekannt.
    Nach Expertenmeinungen lassen sich aus den Ereignissen der Nacht auf den 16. Mai in Kiew mehrere Schlüsse ziehen. Erstens hat die russische Militäraufklärung trotz aller Probleme und Schwierigkeiten in diesem Fall ihre Effektivität bewiesen. Bevor ein Objekt, zumal ein so wichtiges wie ein Luftabwehrsystem mit großer Reichweite, vernichtet wird, muss es erst aufgespürt werden. Gegen Russland kämpft ein erfahrener Gegner, der von den besten Spezialisten der NATO beraten wird, und dennoch gelang es ihnen nicht, die Patriot vor der russischen Militäraufklärung zu verstecken.
    Zweitens sollte das Patriot-System nicht unterschätzt werden. Dies ist eines der modernsten Luftabwehrsysteme. Es ist mit vorzüglicher Radar- und Steuerungstechnik ausgerüstet. Es ist nicht ausgeschlossen, dass die Besatzung aus westlichen Spezialisten bestand, und dennoch haben die russischen Kinschal-Raketen und die Besatzungen ihrer Träger, der MiG-31K-Flugzeuge, dieses Duell gewonnen.
    Der Wert dieses Sieges ist nicht nur in rein militärischer oder symbolischer Hinsicht hoch, sondern hat auch eine materielle Dimension. Dem Video nach feuerte die Patriot-Flugabwehr etwa dreißig Raketen ab, zum Preis von je vier bis fünf Millionen US-Dollar. Eine SAM-Batterie aus Patriot-Luftabwehrsystemen, in diesem Fall Abschussvorrichtungen, kostet etwa eine halbe Milliarde US-Dollar. Somit vernichteten die russischen Raketen in der Nacht auf den 16. Mai ukrainisches Militärgerät im Wert von etwa 700 Millionen US-Dollar.
    Einen besonderen Dank verdienen die Blogger, die das gezeigte Video veröffentlicht haben. Eine hohe Dichte des Raketenfeuers ist gerade für diese Luftabwehrsysteme charakteristisch. Bemerkenswert ist außerdem, dass die Flugabwehrraketen fast vertikal nach oben flogen. Dies ist ein weiterer Beweis dafür, dass gegen den Patriot-Komplex Raketen des Typs Kinschal oder zumindest Iskander eingesetzt wurden, denn diese aeroballistischen Raketen fliegen in der Endphase ihrer Flugbahn in einem fast vertikalen Sturzflug auf das Ziel. Das Patriot-System verteidigte sich verzweifelt und erwies sich doch als machtlos gegen die Kinschals.
    Natürlich wurde die Kinschal nicht zum ersten Mal im Verlaufe der Militäroperation eingesetzt, allerdings war dies der erstmalige Einsatz in einer direkten Duellsituation. Zuvor hatten die russischen Luft- und Weltraumstreitkräfte mit Kinschal-Raketen befestigte Bunker, unterirdische Kommandostände, Waffenlager und ähnliche Ziele angegriffen. Diesmal wurde erstmals ein moderner westlicher Luftabwehrkomplex zerstört, der mit Pomp und Prunk dem Kiewer Regime geliefert und noch dazu vor Kurzem zum „Sieger über die Kinschal-Rakete“ erklärt wurde. Die Praxis zeigte den wahren Sieger.
    Der Erfolg der russischen Raketentruppen zeigt ein weiteres Mal, dass jedes Luftabwehrsystem überwunden werden kann, es ist nur eine Frage der dafür notwendigen Mittel und Kräfte. Der Angriff auf das Patriot-System gelang gerade deshalb, weil dieser Aufwand genau berechnet wurde. Offensichtlich setzte die russische Armee sowohl Falschziele als auch unterschiedliche Raketentypen ein, deren Aufgabe darin bestand, das Ziel gleichzeitig zu erreichen. Und natürlich kann eine Patriot-Anlage allein, selbst eine Batterie, nicht viel ausrichten, sie muss beschützt werden, so wie die russischen S-300-Anlagen mithilfe der Panzir-S1-Luftabwehrkomplexe geschützt werden.
    „Die Vernichtung eines Patriot-Systems ist eine Leistung der russischen Rüstungsindustrie. Die Patriot-Anlage ist nicht in der Lage, diese Typen von Raketen abzufangen. Mehr noch, die Patriot kann nur in ihrer modernsten Ausführung PAC-3 die Kinschal entdecken, sie aber nicht abwehren. Es liegt an der Geschwindigkeit, die unsere Rakete erreicht“, erklärte der Militärexperte Juri Knutow.
    Er erklärte, dass die Geschwindigkeit der Kinschal so hoch ist, dass kein Luft- oder Raketenabwehrsystem darauf reagieren könne. Knutow bezeichnete Meldungen, wonach es der Ukraine gelungen sei, Kinschal-Raketen abzufangen, als Unsinn. Zuvor hatte dies nicht nur die ukrainische Regierung, sondern auch das Pentagon behauptet. Später dementierte Russlands Verteidigungsministerium diese Angaben, und in der Nacht auf den 16. Mai erhielt die Welt deutliche Beweise des Sieges der russischen Waffe im Duell mit einem US-amerikanischen Raketenkomplex.
    Dabei sei nach Meinung des Experten die Patriot aus mehreren Gründen ein vorrangiges Ziel für die Kinschal: Erstens wegen der hohen Kosten der US-amerikanischen Komplexe und zweitens wegen der Tatsache, dass der Patriot-Anlage im integrierten Luftabwehrsystem der NATO gewissermaßen die Hauptrolle zukomme. Jetzt müssten das Pentagon und seine europäische Verbündete ihre Pläne wohl revidieren.
    Bemerkenswerterweise wurde im Westen das nächtliche Drama um die Patriot-Anlage in Kiew mit großer Besorgnis zur Kenntnis genommen. „Wurden doch der Ukraine nur wenige Patriot-Batterien übergeben, deren Exportkosten je bis zu einer Milliarde US-Dollar erreichen“, schrieb in seinem Telegramkanal der Politologe und Amerikaforscher Malek Dudakow.
    Ihm zufolge wurde besonders der übermäßige Einsatz der Luftabwehrraketen kritisiert, von denen zwanzig bis dreißig als Reaktion auf den russischen Raketenangriff abgefeuert wurden. Jede dieser Raketen kostet bis zu fünf Millionen US-Dollar, und anscheinend wurden keine großen Mengen an die Ukraine geliefert.
    „Militärexperten aus den USA hatten bereits gewarnt, dass sich Patriot-Systeme an der ukrainischen Front nicht von ihrer besten Seite zeigen werden. Das Patriot-System ist ein kostenintensives, stationäres Modell, das durch viele Arten von Raketen oder sogar einen Drohnenschwarm im Wert von wenigen Zehntausenden US-Dollar verwundbar ist. Kurz, durch alles, was eine Luftabwehrbatterie überlasten kann“, schrieb Dudakow weiter.
    „Selbst bei der US-Armee ist die Anzahl der Patriot-Raketen klein. Im vergangenen Jahr bestellte das Pentagon nur 252 solcher Raketen. Insgesamt produzierte Lockheed Martin vor dem Beginn des Ukraine-Konflikts 300 bis 350 Raketen pro Jahr. Inzwischen wurde die Produktion auf bis zu 500 Raketen pro Jahr gesteigert. Die Ukraine hatte in einer Nacht so viele Raketen verbraucht, wie die USA während eines ganzen Monats produzieren“, schlussfolgerte er.

  4. IchbinnichtimKriegmitRussland sagt:

    Syrien ist zurück in der Arabischen Liga – das ist mehr als eine wichtige Schlagzeile
    18. Mai 2023

    Zwölf Jahre Krieg, Massaker und Sanktionen ‒ nun stabilisiert sich die Lage in Syrien. Baschar al-Assad bewies Nerven aus Stahl. Nach einem diplomatischen Besuchsreigen wird Syrien an diesem Freitag wieder offiziell seinen Sitz in der Arabischen Liga einnehmen.
    Von Dr. Karin Kneissl

    Nach anfänglichen Protesten im März 2011, die von den jeweiligen Provinzgouverneuren falsch eingeschätzt und brutal niedergeschlagen wurden, entwickelte sich Syrien, das seit dem Jahr 2004 zunehmend unter den Folgen der US-Invasion im Irak litt, zum Schlachtfeld eines Stellvertreterkrieges. Persönlich nahm ich stets Abstand vom Begriff „syrischer Bürgerkrieg“. Innerhalb des ersten Kriegsjahres zeichnete sich ab, dass jede Regionalmacht in die Kämpfe, aber auch in das Kriegsgeschäft, ob mit Drogen wie Captagon, geschmuggeltem Erdöl, antiken Kunstwerken, vor allem aber Menschen, verwickelt war.
    Mir schien, als wollten die reichen arabischen Golfstaaten mit ihren Waffen und Kämpfern auch einen Fuß in die Tür nach Damaskus setzen. Denn von dieser sagenumwobenen Stadt träumten die arabischen Revolutionäre, die gegen die osmanische Herrschaft vor dem Ersten Weltkrieg aufbegehrten, ebenso wie die Petromonarchien unserer Zeit. Auch aus türkischer Sicht wurden wiederholt Ansprüche auf syrisches Gebiet, vor allem Aleppo, erhoben. Im alten Damaskus will man sich mit Moscheen und anderen Bauwerken ein Monument setzen.
    Mythos Damaskus
    Gemeinsam mit dem Dorf Jericho und der libanesischen Hafenstadt Byblos steht die syrische Hauptstadt Damaskus im Wettbewerb, welche denn die älteste Stadt sei. Damaskus ist fraglos eine andere Liga. Die älteste arabische Hauptstadt, von wo aus die Dynastie der Umayyaden im siebten Jahrhundert das arabische Weltreich begründeten, war stets das Objekt der Begierde.
    Syrien und Ägypten stritten lange um eine ideologische Vormachtrolle in der Arabischen Liga, die der institutionelle Rest des Traums von der Arabischen Einheit ist. In den 1950er Jahren fusionierten die beiden Staaten zur Vereinigten Arabischen Republik. Es war der politische und auch mediale Höhepunkt des Panarabismus, den der ägyptische Präsident Gamal Abdel Nasser als charismatischer arabischer Nationalist regelrecht anführte. Er wusste hierbei all jene Staaten hinter sich, die wir heute als „globalen Süden“ bezeichnen. Die ägyptisch-syrische Union war nur kurzlebig, nämlich von 1958 bis 1961. Doch sowohl Kairo als auch Damaskus spielten und spielen trotz aller Zäsuren eine wichtige Rolle für die arabische Politik mit ihrer alten Sehnsucht nach Einheit.
    Im Jahre 1979 wurde Ägypten aufgrund des Friedensvertrags mit Israel aus der Arabischen Liga entfernt, die internationale Organisation verließ ihren Amtssitz in Kairo. Erst Jahrzehnte später sollte Ägypten wieder seinen Sitz einnehmen. Im Falle Syriens entwickelt sich nun manches schneller als gedacht.
    Die Annäherung zwischen dem Iran und Saudi-Arabien
    Die Aussöhnung zwischen Riad und Teheran, an der das omanische Außenministerium rund drei Jahre arbeitete, verläuft parallel zur Stabilisierung in Syrien. Zwar rivalisieren vor allem im Norden des Landes angesichts türkischer und US-amerikanischer Truppenpräsenz weiterhin ausländisch finanzierte Milizen, ob kurdischer oder arabisch-sunnitischer Provenienz, miteinander. Doch in vielen Landesteilen normalisierte sich im Laufe der letzten vier Jahre die allgemeine Sicherheitslage, wenngleich Terroranschläge, ob von IS-Terrorgruppen oder anderen Extremisten, immer wieder die Bevölkerung in Angst versetzen. Die syrische Armee hat mit Unterstützung der russischen Armee, die seit Herbst 2015 auf Einladung der Regierung Assad im Land stationiert ist, fast das gesamte Staatsgebiet wieder unter ihre Kontrolle gebracht. Die Wiederherstellung des staatlichen Gewaltmonopols ‒ nachdem der IS sein Kalifat im Sommer 2014 proklamierte ‒ ist nicht zu unterschätzen.
    Der Iran ist sowohl über die libanesische Hizbollah, die ihre Milizen außerhalb der libanesischen Armee unterhält, als auch über eigene Truppen in Syrien vertreten und streckt die Fühler immer weiter in die syrische Wirtschaft. Dank der alawitischen Assads war der Flughafen Damaskus seit Beginn der Iranischen Revolution im Jahr 1970 eine Drehscheibe, um nicht infolge von Sanktionen völlig abgeschnitten zu sein. Teheran hat diese konsequente Unterstützung der Assads nie vergessen.
    Das Mantra des Westens und die Sanktionen
    Während sich also beinahe frenetisch schnell die Dinge im sonst so phlegmatischen Nahen Osten in Richtung Stabilisierung drehen, hält der Westen an seinem Mantra fest: Assad muss weg. Diese Losung in Kombination mit Sanktionen gegen das Land, welche auch nicht für Hilfslieferungen infolge des schweren Erdbebens im Februar dieses Jahres aufgehoben wurden, ersetzt jegliche Syrien-Strategie der EU und der USA.
    Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock ist derzeit in Saudi-Arabien, um die Regierung vor einer Normalisierung der Beziehungen mit Syrien zu warnen. Dieser Kurs geht nicht nur an der neuen Realität vorbei, sondern verprellt auch all jene Staaten, die Berlin als Energiepartner stärker gewinnen möchte, um den Ausfall russischer Energielieferungen zu kompensieren.
    Ich rechne damit, dass sich Washington noch eher an die neue politische Situation anpassen wird, als dies der EU gelingen könnte. Die USA haben sich zwar in den letzten 20 Jahren aus der Region systematisch zurückgezogen, da ihre militärischen Interventionen scheiterten und sie die Rohstoffe weniger benötigten. Doch wollen sie das östliche Mittelmeer und den Persischen Golf nicht gänzlich China, BRICS bzw. den Völkern in der Region im Sinne des Selbstbestimmungsrechts überlassen.
    Wenn Saudi-Arabien den Gipfel der Arabischen Liga ausrichtet, Baschar al-Assad mit Applaus und vielen Wangenküssen wieder in der Gemeinschaft der arabischen Brüder aufgenommen wird, dann ist das nicht irgendein regionales Treffen, sondern von überregionaler Bedeutung. Die G7 werden sich in Japan treffen und über China tüfteln, die EU wird sich, wie so oft, mit sich selbst beschäftigen und nicht realisieren, dass die Welt auch diese Woche eine andere geworden ist.

  5. IchbinnichtimKriegmitRussland sagt:

    Netzfund:

    SuryoyuthoTv

    „Hätte man die Deutschen abstimmen lassen, wäre kein Panzer gegen Russen ausgeliefert worden!“
    Die westlichen Regierungen haben jeglichen Bezug zur Realität verloren und handeln diametral zu den Interessen ihrer Bürger, meinte der ehemalige Oberst der US-Armee und gefragte Politikwissenschaftler Douglas Macgregor. Diese Politiker blieben stur bei ihrem völlig undurchdachten Kurs, Russland schaden zu wollen, auch wenn keiner ihrer Pläne aufgehe und sich die Maßnahmen wie ein Bumerang auswirkten und primär sie selbst schädigten.
    Dabei würden sich die Völker der westlichen Staaten viel fähiger und adäquater zeigen, wenn es um die Frage und Sinnhaftigkeit des Ukraine-Krieges gehe. Doch die Wahrheit werde von der westlichen Elite unterdrückt, so Macgregor.
    „Wenn man in Deutschland eine Volksabstimmung durchgeführt hätte und den Leuten erlaubt worden wäre, die Wahrheit zu sagen, dann hätte wohl kein einziger deutscher Panzer jemals Russland erreicht.“

    Netzfund:

    Die Überschrift dieses Artikels sagt alles über Verlogenheit.
    Die Ukraine hatte Freiheit. Um das zu zementieren wurde 2014 das Minsker Abkommen geschlossen.
    Was hat die Ukraine daraus gemacht? Sie hat das Abkommen niemals eingehalten und wurde dabei von gerade dieser G7-Qlicke dabei unterstützt.
    O-Ton unserer ehemaligen Kanzlerin: „Das Abkommen wurde geschlossen, damit die Ukraine Zeit gewinnt, sich aufzurüsten.“ Mit zig Milliarden wurde die Ukraine in diesem Vorhaben seitdem jährlich unterstützt. Von den NATO Staaten.
    Seit 2014 hat die Ukraine mit westlicher Unterstützung die Ostukraine. deren Bevölkerung hauptsächlich russisch sprechend ist, dann beschossen, bombardiert, lt. OECD starben ca. 14.000 Menschen dort. Gleichzeitig wurden hunderte Milliarden dieser Hilfen durch die massive Korruption unterschlagen.
    Das sind die Werte, die diese verlogene Clique in der Ukraine schützen will. Aber niemals unsere.
    Wo blieb die Freiheit der Ostukraine?
    Mal wieder eine journalistische Betrachtung und Bewertung, die jegliche Neutralität vermissen läßt.

    https://e-paper.saarbruecker-zeitung.de/article/a2a95ec2ebd7767d9451f05c3714235347c7672c6ab8d1e9068993cdc8963618?fbclid=IwAR2Rmu6NLDZoEXJdS9eMMdJ4GcsTDFO7QoGix6uVQRytywpNw3TuCo3kzKQ

  6. Wer Ner sagt:

    Nicht vergessen: Bis zum 23.02.2022 war die Ukraine ein hochkorruptes Land mit zweifelhaften Figuren bis in höchste Regierungsämter, dauerhaft klamm und kurz vor dem Staatsbankrott. Seit dem 24.02.2022 ist die Ukraine „Leuchtturm der Demokratie“, vertreten durch tadellose Ehrenmänner.

  7. Freischwimmer sagt:

    Kampfjets für Selenskyj
    Der G7-Gipfel in Hiroshima, Japan, war für den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj ein Erfolg: US-Präsident Joe Biden machte am Rande des Treffens vorsichtig den Weg für die Lieferung von F-16-Kampfjets frei. Ein Schritt, auf den die Ukraine bereits seit Monaten pocht. Auch Großbritannien, Frankreich, Belgien, Dänemark und Portugal beteiligen sich, indem sie, wie die USA, zunächst ukrainische Piloten an den westlichen Maschinen ausbilden.

    Das darf doch nicht wahr sein.

    In allen Ländern die „Napoleon2“ unterstützen, werde ich keinen Urlaub mehr machen! Diese Regierungchefs sind nicht viel besser als der Kleine Wahnsinnige aus Österreich.

  8. Linksdrachenmaus sagt:

    Es ist echt dreist, was der Schauspieler alles fordert.

  9. Maiglöckchen sagt:

    #8

    Die Wünsche des Schauspielers werden prompt erfüllt während die Menschen im Schlamm (Ahrtal) stiefmütterlich behandelt werden.
    Eine Schande.

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