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Ein Ukraine – Tagebuch

Erstellt von Redaktion am Donnerstag 8. September 2022

„Krieg und Frieden“
Umstrittene Erinnerung an Gorbatschow

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Aus Tiflis von Sandro Gvindadze

Kritisches Gedenken in Georgien. Der Tod Michail Gorbatschows ist in Georgien fast unbemerkt geblieben. Auch, weil man ihn für die Niederschlagung einer Demo 1989 verantwortlich macht.

Hier liegen immer frische Blumen. Auf dem Rustaveliprospekt, der Hauptstraße im Zentrum von Tiflis, steht ein Denkmal für die Menschen, die am 9. April 1989 gestorben sind. Die friedlichen Demonstranten, die von russischen Soldaten brutal auseinandergetrieben wurden, hatten einen Austritt Georgiens aus der Sowjetunion gefordert. Die Soldaten setzten Giftgas ein und schlugen die Protestierenden mit Klappspaten. Einundzwanzig Menschen starben, es gab mehr als 2.000 Verletzte.

Für viele Menschen in Georgien ist dieses Denkmal ein Beweis dafür, dass die liberalen Reformen des letzten Präsidenten der UdSSR, Michail Gorbatschow nur eine Fassade für das unverändert repressive Regime waren. Diese Meinung ist bis heute im Land verbreitet. Gorbatschow hat bis zum Schluss selbst behauptet, dass die Entscheidung über den Einsatz von Gewalt „hinter seinem Rücken“ getroffen wurde und die damalige politische Führung in Georgien Schuld daran gewesen sei. Aber viele denken, dass der Generalsekretär der kommunistischen Partei den Einsatzbefehl dafür gegeben haben könnte.

Die Sowjetarmee versprühte das Tränengas „Tscheremucha“ und Giftgas vom Typ „CS“. Letzteres hatten auch US-amerikanische Soldaten im Vietnamkrieg eingesetzt. Um welches Gas es sich damals wirklich handelte, wurde erst später bekannt. Am 9. April verheimlichte das Innenministerium diese Information sogar vor den Ärzten, die die Opfer behandelten. Trotz Gorbatschows Glasnost und Demokratie hat das sowjetische Regime zunächst versucht, diese Verbrechen zu verheimlichen.

1987

Die sowjetischen Zeitungen gaben den Demonstranten die ganze Schuld. „Sechzehn Menschen wurden bei einem Zusammenstoß getötet, der durch hartes Vorgehen gegen provozierende, asoziale Randalierer verursacht wurde“, so die offizielle Version des Kremls, die von den Medien übernommen wurde.

Niemand glaubte das. Aus Zeugenaussagen wurde immer klarer, dass es sich hier um eine Strafoperation handelte. Auch die georgische Polizei gehörte übrigens zu den Opfern russischer Soldaten, als sie versuchten, die Demonstrierenden zu schützen. Mehr als 20 Polizisten mussten mit Schädel-Hirn-Traumata ins Krankenhaus eingeliefert werden.

Quelle         :         TAZ-online          >>>>>        weiterlesen

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Grafikquellen          :

Oben     —    Anne Frank in 1940, while at 6. Montessorischool, Niersstraat 41-43, Amsterdam (the Netherlands). Photograph by unknown photographer. According to Dutch copyright law Art. 38: 1 (unknown photographer & pre-1943 so >70 years after first disclosure) now in the public domain. “Unknown photographer” confirmed by Anne Frank Foundation Amsterdam in 2015 (see email to OTRS) and search in several printed publications and image databases.

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Unten        —       1987    –  Der sowjetische Generalsekretär Gorbatschow in der Bibliothek des Weißen Hauses

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