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Ein linker Abend in Saarlouis

Erstellt von Redaktion am Mittwoch 1. Oktober 2014

Dietmar Bartsch spricht über linke Politik

Update:

Da war Saarlouis gestern doch eine Reise wert. Hatte ich doch so Gelegenheit auch Dietmar Bartsch einmal direkt zuzuhören.  Der Abend hat sich gelohnt denn seine moderate, schon lässige Art steht doch im krassen Gegensatz zu diesen sonst anzuhörenden fanatischen Gekreische. Der Kopf machte zumindest gestern keine Werbung für die Glühbirnen der Firma Osram.

Auch das Ambiente, die saubere, helle Umgebung des Eingang sowie der Veranstaltungsraum fiel sehr positiv auf. Ganz im Gegensatz zu der ansonsten düster anmutenden Umgebung von linken Hinterzimmern. An die Berliner Radrennbahn darf ich hier gar nicht erst denken.

Es kommt auch sofort das Gefühl auf dass dieser erfahrene Redner sehr wohl weiß wovon er spricht. Ganz im Gegensatz zu Kipping welche sich am Montagabend über eine dreiviertel Stunde durch die Sendung „Phönix – unter den Linden“ stammelte.

„Manchmal muss man auch nein sagen können“ war das durch den Abend leitende Thema.  Ja und richtig, es wäre schade wenn ein Regierungswechsel in Thüringen scheitern würde. Wenn auch nur um zu beobachten, ob denn ein wirklicher Politikwechsel vollzogen würde. Oder ob wir das gleiche sehen, was wir zuvor in Berlin und Brandenburg beobachten konnten als die Linke in die Regierung war. Damit machte sich diese Partei dann endgültig überflüssig.

Nur rund 65 Besucher habe ich gezählt, wobei auf der KV-Webseite die Zahl der Mitglieder mit 400 angeben ist. Für solch einen Besuch an und für sich eher enttäuschend. Überraschend auch, viel mehr Besucher wären in den Raum auch kaum hineingegangen. Was wäre denn passiert wenn, wie es in einer gesunden Partei üblich ist zumindest der Landesvorstand und die Landtagsfraktion geschlossen erschienen wären? Es war doch eine öffentliche Veranstaltung!  Oder ?

Natürlich war neben der Unrechtsdebatte, welche aber von der Partei wohl sehr stark  selbst verschuldet ist, auch die internationale Politik und die natürlich, wie immer guten Wahlergebnisse, ein Thema. Was bedeuten denn auch die reinen Verluste an Wählerstimmen schon, wenn die Prozentzahlen die Sinne verwirren, denn natürlich laufen nicht nur, sondern sterben der Partei die WählerInnen im Osten weg. Wobei die Jugend, – wer da etwas im Kopf hat, – bemüht sich um ehrliche Arbeit.

Trotz eines angenehmen Abend, ohne Skandale geht es scheinbar in dieser Partei nicht. Ich saß ein wenig entfernt und musste mir dann die Situation später von meinen Bekannten erklären lassen. Hörte nur ein lautes „Lass mich in Ruhe“, „Lass mich endlich in Ruhe“ und sah eine Person eilig den Raum verlassen.

Später wurde mir dann erklärt dass hier wohl die Vergangenheit, der Stalinismus ?  angesprochen wurde, über welchen wir auch sehr viel berichtet haben. Genannt wurden mir zwar auch Namen, da ich aber diese Personen  nicht persönlich kenne, lasse ich diese hier unerwähnt. Es erstaunt aber immer wieder, dass Menschen glauben, ohne eine entsprechende Aufarbeitung sauber arbeiten zu können.

Dabei beginnt die Aufarbeitung doch gerade erst und das bislang gewesene war erst ein harmloses Vorgeplänkel mit manipulierenden Schiedskommissionen. Das in einen Rechtsstaat aber ein dort verbrieftes Grundgesetz auch Beachtung findet, diese Erkenntnis ist scheinbar in der Partei noch nicht erkannt worden. Vielleicht auch ein Teil falscher Vergangenheitsbewältigung?

Ach ja, noch am 25. verwies der Geschäftsführer Andreas Neuman stolz auf den Heimatkreis von Oskar Lafontaine, welcher gestern in seiner Heimat natürlich durch Abwesenheit glänzte, denn soweit reichen politische „Freundschaften“ dann doch nicht. Genau wie bei seinen Schwätzchen.

Dietmar Bartsch spricht über linke Politik

Von red, 25.09.2014 00:00

Dietmar Bartsch, Mitglied der Bundestagsfraktion der Linken, kommt zu Vortrag und Diskussion nach Saarlouis. Bartsch spricht am Dienstag, 30. September, 18.30 Uhr, im Bahnhof-Hotel in Roden über „Manchmal muss man auch Nein sagen! Linke Politik zwischen Opposition und Regierung“. Dazu lädt der Kreisverband Saarlouis der Linken ein. Deren Geschäftsführer Andreas Neumann: „Spätestens jetzt sollte es mit dem Ost-West-Gerede endlich gut sein, das man manchmal so krampfhaft in unsere Partei hineinzuinterpretieren versucht. Wenn der Heimatkreis von Oskar Dietmar einlädt, ist das Zeichen ja wohl eindeutig. Dietmar kommt. Ende gut, alles gut.“

Saarbrücker-Zeitung

Update:

Bartsch sieht Chancen für Rot-Rot-Grün in Thüringen

Bundesfraktionsvize der Linken will Bündnis nicht an der Frage scheitern sehen, ob die DDR ein Unrechtsstaat war

Von Ute Klockner, 02.10.2014 00:00

Es war nicht die Höhle des Löwen, in die sich der Linken-Bundestagsabgeordnete Dietmar Bartsch am Dienstag in Saarlouis auf Einladung des dortigen Kreisverbandes begeben musste. Der parteiinterne Widersacher von Oskar Lafontaine wurde wohlwollend empfangen und fand für den Fraktionsvorsitzenden im Saar-Landtag sogar anerkennende Worte. Dass die Linke im Saarland – wie in den neuen Ländern – eine Volkspartei sei, „das ist vor allem dank Oskar Lafontaine gelungen“, sagte Bartsch.

Quelle: Saarbrücker-Zeitung >>>>> weiterlesen

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Fotoquelle: Wikipedia – DerHexer, Wikimedia Commons, CC-by-sa 4.0

14 Kommentare zu “Ein linker Abend in Saarlouis”

  1. Ein Leser sagt:

    „Spätestens jetzt sollte es mit dem Ost-West-Gerede endlich gut sein, das man manchmal so krampfhaft in unsere Partei hineinzuinterpretieren versucht.“ – Zitat SZ

    Das glaube ich dem Schreiber nicht! Einige in der Partei machen doch immer Bohei, wenn es um ihre Belange geht. Dann ist jeder ein potentieller Feind, der irgendwie etwas in ihren Ohren falsches sagt oder anders tickt und aufarbeiten tun die schon gar nicht. Es könnte doch etwas ans Licht kommen, was stinkt.

    Bartsch könnte dies gesagt haben. Dem würde ich es glauben.

  2. Fredo Müller sagt:

    in dieser partei werden unliebsame personen zu unerwünschten personen erklärt und verekelt.
    es ist nur peinlich, wenn dies auf solch einer veranstaltung geschieht, wo die öffentlichkeit dabei ist, aber auch da haben sich einige linke nicht im griff.
    bartsch soll gut gewesen sein, hab ich gehört.

  3. ichbins sagt:

    Diverse selbsternannte Hot-Volee war dabei, andre blieben fern. So ist das Friedefreudeeierkuchenessen. Liegt allenthalben schwer im Magen.

  4. Interessierter sagt:

    Es wurde wieder einmal von einem linken KGF Hausverbot ausgesprochen und mit der Polizei gedroht.

    Jeder macht sich so gut zum Apfel, wie er kann.

  5. Albert S. sagt:

    Wo war Dagmar Trenz oder die ehemalige „Tenniskönigin“ ?

  6. Anwesender sagt:

    @ 4 Interessierter

    Mir ist doch keiner negativ aufgefallen. Die Anwesenden haben sich vernünftig benommen und keiner daneben diskutiert. Alle haben nett geklatscht und zugehört.Es war doch eine top Veranstaltung?Warum wurden einige vergrault?Es gab doch gar keinen Grund?
    War der Kreisgeschäftsführer etwa überlastet oder könnte eventuell eine anderer wieder seine Finger mit im Spiel gehabt haben? Das könnte ich mir vorstellen, da man die Maschen gut kennt.

  7. ichbins sagt:

    die Mimiken der Anwesenden sind gespannt oder angespannt?

  8. Neri sagt:

    7 ichbins

    Echt entspannt, kann ich bestätigen.

  9. Berliner Schnauze sagt:

    So typisch für diese Partei. Selbst bei anwesender Prominenz wird selektiert.
    Da ist wieder einer, der die Partei blamiert.
    Der Tag der Deutschen Einheit in Sicht und man gaukelt – ich bin Gutmensch mit den Ostdeutschen- und im selben Atemzug wird eine Frau aus dem Osten des Saales verekelt.
    Hammer.
    Ist schon in Berlin angekommen auch mit Hintergründe.

  10. Saarlouiser sagt:

    #5
    Kohde-Kilsch’s Förderer hatte ihr möglicherweise Ausgangsverbot erteilt.

    Alfred Pfannebecker???

    Die Riegelsberger Kukident-Lächlerin hat genervt.

  11. Ein Leser sagt:

    Ziemlich dürftiger Artikel von der SZ, wie immer.

  12. Auris sagt:

    Die Neunmalkluge Trenz scheint abgetaucht zu sein (s. Regionalversammlung am 25. September) 😉

  13. Saarlandfan sagt:

    Tja wo waren alle Pöstchenjager, Nullnummern etc. ? Vor allem der neue Kreisvorstand.

    Veranstaltungsbesuchs-Verbot von oben diktiert ?. Ich würde darauf schwören. Passt wie A.. auf Eimer.

  14. Nichtmitglied sagt:

    So siehts aus. Wer OLafs Worten folgt bekommt Pöstchen (dank Mehrheitsbeschaffern) und Arbeitsstellen bei Fraktion und Partei. Du besorgst paar Leute die so Stimmen wie es mir/uns passt – dafür bekommst du nen Verwaltungsratsitz oder so.
    Natürlich darf man dann nicht bei der innerparteilichen Konkurrenz auf den Veranstaltungen auftauchen. Wer nicht dem OLaf Kurs folgt und womöglich sogar noch widerspricht muss weg…egal wie Lutze, Gilcher, Schramm etc alles unbequem, also WEG damit. Warum erinnert mich das an Scharping…da war doch was.
    Das schlimme ist, dass diesem politische Dinosaurier immer noch einige hörig sind und nun diese Verhaltensweise übernehmen.

    Arme LINKE

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