Ein Kanzler aus der Kälte
Erstellt von DL-Redaktion am Mittwoch 3. Oktober 2012
Die Welt will betrogen sein
Das soll der Rest der SPD sein ? – Politiker im Frack
Ich brauche von euch Beinfreiheit, so lautete die Forderung von Steinbrück auf den Landesparteitag in NRW an die Basis! Wäre ein Satz wie der folgende nicht ehrlicher gewesen: „Ich beanspruche von euch die gleiche devote Haltung, wie ihr sie gegenüber Gerhard Schröder bei der Einführung der Hartz Gesetzgebung an den Tag gelegt habt“?
Die Forderungen nach Beinfreiheit ist die eines Despoten und nicht die eines Demokraten, wobei die Arbeitsweise solcher Typen immer die gleiche ist: Dort wo sie gewirkt haben, hinterließen sie die politische Leere einer Eiswüste. Peer Steinbrück der Mann der aus der Kälte kam und das ganze Land einfrieren wird.
So zeigt die SPD wieder einmal ihr fehlendes politisches Gespür bei der Ernennung ihres Kanzlerkandidaten. Auf Schröder dem Genossen aller Bosse, folgt Steinbrück der Lobbyist der Bankenwirtschaft. Eine Person welche vermutlich aus seiner Zeit als Finanzminister, aufgrund seiner persönlichen Kontakte zu Firmen, mit denen er in den Zeiten zu tun hatte, persönlichen Profit zieht.
Die Welt will betrogen sein
Wahrheit ist nichts, Image ist alles. Wie sonst könnte es sein, dass Peer Steinbrück zu den beliebtesten Politikern des Landes zählt. Die Legende vom kompetenten Finanzpolitiker, der Deutschland sicher durch die Krise gelotst hat, spukt anscheinend immer noch in den Köpfen vieler Mitbürger. Aber wer sollte es ihnen denn auch verdenken? Schließlich übertreffen sich die großen Meinungsbildner der Republik gegenseitig darin, den ehemaligen Finanzminister über den grünen Klee zu loben. Bei näherer Betrachtung erweisen sich diese Lobhudeleien jedoch als modernes Märchen, das wenig mit der Realität zu tun hat.
Steinbrücks Zockerbude
Bereits vor seiner Zeit als Bundesfinanzminister hatte Peer Steinbrück beruflich mit der Kontrolle von Banken zu tun. Von 1998 bis 2005 war er beispielsweise maßgeblich für die Kontrolle der nordrhein-westfälischen WestLB verantwortlich. Unter den Augen des Kontrolleurs Steinbrück verwandelte sich die ehemals provinzielle Landesbank in eine international tätige Zockerbude, die im Finanzkasino mitspielte und schon lange vor der Subprime-Krise Milliarden verbrannte. Die „Conduit-Geschäfte“, die der WestLB wenige Jahre später das Genick brechen sollten, nahmen unter der Ägide Steinbrücks erst richtig an Fahrt auf.
Hatte Steinbrück damals vielleicht aus ideologischen Gründen die Risiken falsch eingeschätzt? Alles spricht dafür, schließlich trat er zu dieser Zeit auch sonst als überzeugter Deregulierer auf. Mit sogenannten Produktinnovationen, etwa neuen Formen der Verbriefung und Derivaten, wollte er den Finanzstandort Deutschland auf Augenhöhe mit London und New York bringen. Diese Papiere sollten wenige Jahre später als ABS, CDO und CDS zu weltweiter Berühmtheit gelangen. Konnte Peer Steinbrück es damals vielleicht nicht besser wissen? Zumindest Finanzexperten wussten es besser. Die Investmentlegende Warren Buffet bezeichnete diese „Produktinnovationen“ zu jener Zeit als „finanzielle Massenvernichtungswaffen“.
Quelle: TAZ >>>>> weiterlesen
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Sonntag 7. Oktober 2012 um 8:59
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