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Rohrkrepierer E 10 …

Erstellt von Redaktion am Donnerstag 3. März 2011

… der Flopp des Jahrhunderts

denn der „Hyperkraftstoff“ wird von den Autofahrern nicht angenommen. Der Mainstream der regierungstreuen Medien versucht zur Zeit vermehrt, der Öffentlichkeit zu suggerieren, dass einzig und allein die sogenannte Verunsicherung der Autofahrer, ob ihr Fahrzeug diesen Sprit verträgt, die Ursache ist, dass der Verkauf stagniert.

Wahrheit ist, dass die „E 10“ – Aktion bereits mit eine Lüge begonnen hat. Von Anbeginn wurde dieses Zeug als BIO-Sprit bezeichnet. Dabei hat dieses Erzeugnis mit BIO so wenig zu tun, wie ein Kamel mit dem Nordpol.
Nicht nur, dass der Landwirtschaft wertvolle Flächen für die Produktion von Lebensmitteln entzogen wird, sondern die Öko-Bilanz als solche sieht für dieses Erzeugnis verheerend aus und ist schon aus diesem Grunde alles andere als BIO. Die Partei DIE LINKE hat heute mit einer Pressemeldung reagiert, die nachfolgend eingefügt ist. Die Partei hängt sich hier zwar an den BUND an, aber manchmal hat sogar DIE LINKE Öko-Lichtblicke. Das Original BUND Papier kann hier als PDF heruntergeladen werden.

Pressemitteilung der Fraktion DIE LINKE. im Bundestag
03.03.2011, Eva Bulling-Schröter

Rohrkrepierer E10

„E10 ist ein Rohrkrepierer – nicht nur an den Tankstellen, sondern auch im Klimaschutz“, erklärt die umweltpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, Eva Bulling-Schröter, zur aktuellen Debatte über die Einführung des neuen Kraftstoffs mit erhöhtem Agrospritanteil. „Die Bundesregierung muss die E10-Einführung aussetzen und in der EU für ein Moratorium werben, um die Erfahrungen der Einführungsphase auswerten und noch einmal eine ehrliche Öko-Bilanz vorlegen zu können.“ Bulling-Schröter weiter:
„DIE LINKE hat immer darauf hingewiesen, dass die Produktion von Bioethanol hochproblematisch ist. Die vermeintliche Klimaneutralität des Agrosprits ist bei Lichte betrachtet nichts als greenwashing. Schließlich hinterlassen Saat, Düngung, Transport und Verarbeitung der stärke- bzw. zuckerhaltigen Pflanzen einen CO2-Rucksack, der nach vielen Untersuchungen größer ist als jener, der bei der Nutzung mineralischen Benzins anfällt. Die Bilanz kippt erst Recht, wenn für Agrosprit in andern Ländern Regenwälder abgeholzt werden. Zudem produziert die Flächenkonkurrenz mit Energiebauern den Konflikt zwischen Tank und Teller. Dieser darf jedoch nicht noch weiter angeheizt werden, schon gar nicht dafür, um bei unserer energiefressenden Autogesellschaft alles beim Alten zu lassen.
Im Übrigen hat auch hierzulande die bäuerliche Landwirtschaft vielfach das Nachsehen. Denn die Pachtzinsen für Böden steigen aufgrund des Agrospritbooms in vielen Regionen so rasant, dass sich normale Landwirtschaft kaum noch lohnt. Deutschland braucht aber keine Monokulturen für biogene Treibstoffe, sondern eine vielfältige, ökologisch ausgerichtete Bewirtschaftung der Böden.
Wenn der Präsident des Deutschen Bauernverbandes Herr Sonnleitner und der Vorsitzende des Bundesverbandes der deutschen Bioethanolwirtschaft dies nicht als Problem erkennen und Herrn Weiger, dem BUND-Vorsitzenden sogar noch unterstellen, dass er nur Stimmung gegen Biokraftstoffe machen wolle, dann brauchen sie schnellstmöglich Nachhilfe in Fragen der Nachhaltigkeit.“

[Ende der Pressemeldung]

Aber der Retter naht:
Zeitnah wird die Weinkönigin zum Benzingipfel ins Wirtschaftsministerium einladen, um diese Sache zu klären, wie das Volk weiter auf den Holzweg geschickt werden kann – natürlich zum Nutzen und Frommen der Mineralölindustrie, die fürchterliche Angst hat, bestraft zu werden, wenn sie den E 10 – Agro-Sprit nicht flächendeckend anbietet.
Das Sahnehäubchen der Multis ist jedoch Super’PLUS, der als Ersatzkraftstoff für E10 angeboten wird. Das „normale“ Super (ROZ95) bietet scheinbar zu wenig Spielraum, den Verbraucher abzuzocken und die dümmste Ausrede ist die, dass keine Erdtanks an der Tanke vorhanden wären, ROZ95 weiter anzubieten. Das ist schlicht eine Lüge!
Was wir in diesem Zusammenhang nicht verstehen, dass die Automobilclubs gegen diese Volksverdummung nicht zu Felde ziehen. Zuviel zahlende Lobbyisten unterwegs?

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Grafikquelle  :  Zapfsäule u. a. mit Super E10 (gesperrt) sowie Aufkleber zur Fahrzeugverträglichkeit

Ein Kommentar zu “Rohrkrepierer E 10 …”

  1. Ingo Engbert sagt:

    Frankreich und Deutschland haben als einzige Länder den Sprit E 10 eingeführt. Frankreich schon seit 2009. Dort wird der Sprit als absoluter Flop eingestuft und hat bis heute einen Marktanteil von 13 % erreicht. Dieses ist wieder ein Paradebeispiel für die Arbeitsweise der Politik. Ein Boykott dieses Benzin wäre die einzig richtige Antwort. Gestern lief im Fernsehen die Nachricht das die Raffinerien die Produktion eingestellt hätten.

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