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RENTENANGST

Drohende Altersarmut

Erstellt von Redaktion am Freitag 14. September 2012

Altersarmut bleibt weiblich

Am kommenden Wochenende bestreitet die SPD ihren Zukunftskongress und eines der wichtigsten Themen dort wird die fortschreitende Altersarmut sein wobei der letzte Vorschlag von Gabriel mit 850 Euro nach 40 Jahren Beitragszahlung wohl als Witz verstanden werden sollte. Mit solchen Vorschlägen wird die Partei mit Sicherheit die nächsten Wahlen nicht gewinnen können.

Dazu kommt die Meldung von heute passend. Da hören wir das die Armutsgrenze, gemessen an den mittleren Verdienstdurchschnitt zur Zeit auf 848 Euro liegt. Nach 40 Jahren harter Arbeit für diesen Gammelstaat nur zwei Euro über diese Schwelle angesetzt zu werden ist einfach ein Skandal. Zumal die Aufforderung, private Vorsorge zu betreiben bei solchen Einkommen für die Geringverdiener gar nicht möglich ist.

Da auch die Riesterrente mehr ein Betrug denn eine sichere Anlage ist wäre jedem anzuraten das Geld stattdessen zu verleben. Da besteht dann zumindest nicht das Risiko das die Krake Staat eines Tages darauf zurückgreift da er Bankrott ist. Schöne Erinnerungen kann niemand enteignen.

Altersarmut bleibt weiblich

Mit ihrem öffentlichen Aufschrei über die drohende Altersarmut in der Mitte der Gesellschaft will Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen ihre Zuschussrente von 850 Euro für langjährig beschäftigte Geringverdiener durchsetzen.

Kommt ihr Vorschlag durch, werden jedoch gerade die Frauen, deren Alterssicherung von der Leyen zu ihrem Herzensanliegen erklärt, erneut durch den Rost fallen. Mit 35 Beitragsjahren und 40 Jahren Riesterrente sind gerade für sie die Voraussetzungen für eine Zuschussrente zu hoch.

Derzeit erhalten Frauen Niedrigrenten von durchschnittlich 529 Euro, selbst bei langjährig Versicherten sieht mit 600 Euro die Lage nicht viel besser aus. Frauen erhalten somit den Großteil der Armutsrenten.

Noch höhere Diskriminierung

Ebenfalls mit großer Mehrheit vertreten sind sie bei beruflichen Tätigkeiten unter einem Bruttomonatseinkommen von 2.500 Euro und damit unter der magischen Grenze für die Armutsrente im Jahr 2030. Dies gilt besonders für Tätigkeiten im Einzelhandel, in Gaststätten, Erziehung, Pflege und anderen personenbezogenen Dienstleistungen. So liegt das mittlere Einkommen für Frauen um 27 Prozent unter dem der Männer – mit einer noch höheren Diskriminierung sogar in frauentypischen Wirtschaftsbereichen wie Handel und Gastgewerbe.

Daher sind Armutsrenten für sie vorprogrammiert, wenn das Rentenniveau weiter von jetzt 51 Prozent auf 43 Prozent bis 2030 absinkt. Frauen sind auch bei den Witwenrenten benachteiligt, da auch die Rentenleistungen für Männer erheblich zurückgehen. Bis heute ist es nicht möglich, für Frauen in Partnerschaften ausreichende eigene Rentenansprüche aufzubauen.

Ein besonders hohes Armutsrisiko haben daher nicht nur alleine lebende Frauen mit und ohne Kinder, sondern auch diejenigen in familiären Gemeinschaften – auch, wenn die Paarbeziehung im Alter hält und Kindererziehungs- sowie Pflegeleistungen bei den Renten angerechnet werden.

Quelle: TAZ >>>>> weiterlesen

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„Immer weniger begabte Leute gehen in die Politik“

SPD Die Partei wird nur Erfolg haben, wenn sie den Konservativen die Deutungshoheit beim Thema Gerechtigkeit wieder entreißt, sagt Parteienforscher Matthias Micus

taz: Herr Micus, am Wochenende veranstaltet die SPD ihren Zukunftskongress, der das Wahlkampfjahr einläutet. Der SPD wird 2013 allenfalls die Rolle als kleiner Partner in einer großen Koalition zugetraut. Warum ist das so?

Matthias Micus: Die Sozialdemokraten sind momentan nicht in der Lage, zu zeigen, was sie noch elementar von ihren bürgerlichen Pendants unterscheidet. Ideologie, Programmatik, Grundsätze sind abhanden gekommen. Deshalb fehlt vielen Wählern die Überzeugung, dass sie dieser Partei wirklich ihre Stimme geben sollten.

Gegen Merkels Euro-Politik wettern, aber im Parlament dem Rettungsschirm zustimmen – so was schrottet doch die Glaubwürdigkeit jeder Partei.

Sicher. Aber selbst wenn sich die Fraktion stringent verhalten würde, würde das Vertrauen nicht wachsen. Es überwiegt beim Wähler ein schwer widerlegbares, generelles Gefühl, dass Politik die Grundsatzfragen nicht mehr lösen kann.

Quelle: TAZ >>>>> weiterlesen

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Grafikquelle  :  Privat / DL

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7 Kommentare zu “Drohende Altersarmut”

  1. Thomas A. Bolle sagt:

    Zum Thema Rente / Altersarmut:
    Wir sind nur eine Bevölkerung. Es ist völlig egal, welches System gewählt wird. Es müssen immer die gleichen Bürger dafür einzahlen. Der Unterschied: Bei der „freiwilligen“ Vorsorge bezahlen wir den Wasserkopf der Versicherungswirtschaft mit. Außerdem muss ein privates Unternehmen Gewinne machen um die Leistungen bezahlen zu können. Auch diese müssen erst und können auch nur von der einen Bevölkerung erbracht werden. Dazu ist Wachstum nicht unendlich. Und es kann nicht voraus geplant werden. Deshalb ist die ganze Debatte ob von CDU, FDP oder SPD geführt verlogen. -(Gestern Abend 13.09.12 / 19:00 Uhr WDR 2 Arena)-
    Leider hat sich der DGB dabei auch nicht mit Ruhm bekleckert. Aber auch die Linke mit ihrer ständigen Forderung nach einem Mindestlohn liegt falsch. Der löst das Problem allein auch nicht.
    Insgesamt muss die Frage erlaubt sein: „Was ist der Mensch wert, der eine Arbeit leistet?“
    Aber wir selbst müssen uns auch fragen: „Muss es immer „Geiz ist geil“ sein?
    Und wie sieht es mit unserer eigenen Wertschätzung von sogenannten „gering Qualifizierten und deren Tätigkeiten aus?“

    Die Arbeit in unserem System ist nicht die Gleiche, aber die Menschen, die sie leisten sind es. Sie haben die gleichen Probleme des täglichen Lebens.
    Ich persönlich bin der Meinung: Damit unser Solidaritätsprinzip funktionell bleiben kann muss JEDER von JEDEM Euro seinen Anteil zahlen.
    Über eine möglich Staffelung der Höhe lässt sich dann immer noch reden. Wir brauchten entgegen den Aussagen der FDP nicht über Steigerungen der Lohnebenkosten diskutieren.
    Wir können diese Auswüchse von Freibetragsregeln abschaffen.

    Den können sowie so nur Leute nutzen die
    a. genug verdienen
    b. sich Steuerberater / Anwälte leisten können.

    Es ist doch ein Hohn wenn man Leistungen zur Vermeidung von Steuern auch noch steuerlich geltend machen kann.

    Dieses ganze Theater ist wieder ein gutes Beispiel um der Bevölkerung vorzugaukeln wir kümmern uns.
    Die SPD mit den Grünen haben die AXT angelegt und den Grundstein geschaffen. Die CDU/FDP hat das schön vervollständigt.
    Und die immer zitierte Wirtschaft wird immer sich ihr jede bietende Gelegenheit der Politik ausnutzen. Alles andere zu Glauben ist naiv.

  2. Thomas A. Bolle sagt:

    http://altersvorsorge-rente.t-online.de/studie-nennt-riester-rente-eine-fehlentscheidung-/id_59523954/index

  3. emschergenosse sagt:

    #2
    nicht nur eine Fehlentscheidung, sondern Betrug am Volk!!! Nur zwei haben profitiert davon: die Versicherungswirtschaft und der Herr Riester selber. Und der war einmal Gewerkschafter – PFUI DEIBEL!!!

    Es geht nur um Kohle und Finanzierbarkeit: Aber nichts leichter als das: Aufhebung der Beitragsgrenze in der Sozialversicherung.

    Nur so geht es: Änderung des Haushaltrechts und der „Generaldirektor“, der im Monat 40.000 € verdient, muss davon 19 % abstecken. Und Ackermann und andere Ackermänner eben auch 20 %.
    Man stelle sich das vor: 20 % von einem Jahreseinkommen von 10 Mio. oder 30 Mio – und das was dazwischen liegt – DAS GÄBE KOHLE!

    Das alles nennt man „Schweizer Modell“; denn die haben das in ähnlicher Form.

    Schröder und Konsorten haben brutal und volksschädigend Hartz IV diktiert und Alterarmut vorprogrammiert.
    Genau so „brutal“ könnte man das sogenannte ‚Schweizer Modell‘ nach oben hin anwenden und dabei die Grundrente auf mindestens 1.200 Euro im Denkmodell anheben.

    Allein schon die „Gemeinsamkeit der 850“ zwischen von der ‚Leihen‘ und dem Erzteufele, dem Dicken von der SPD, verursacht bei mir Brechreiz. Beide kommen auf die gleiche Zahl – auf eine willkürliche – und sprechen sich gegenseitig die Kompetenz ab für die Findung der Höhe.

    Was ist das alles für ein verlogenes Geschwätz! Mit Schimpf und Schande sollte man sie aus dem Tempel der Selbstbedienung hinausjagen. Mit Lug und Betrug wird das normale Volk in die Pfanne gehauen. Es kommen einem die Tränen wenn man hört, mit welcher „Extase“ und in welchen „Brusttönen der Überzeugung“ diese Millionärin aus Hannover bereits jetzt Wählerstimmen zu haschen versucht, indem sie sich zur Renten-Geberin hochstilisiert. Und kaum hatte sie die Idee dieser Rente ausgesprochen, setzt Gabriel nach wie eine alte Tranfunzel, der nichts Besseres einfällt, nachzuplappern und nur die Finanzierung umzustricken.

    850 sind nicht genug!!! Und was ist das für ein Scheiss-System, wenn eine bereits zweifache Mutter durch eine Zwillings-Geburt nun vierfache Mutter ist und nicht einmal die Krankenkasse in der Lage war, für 14 Tage eine Hauhaltshilfe zu organisieren? Und was wird diese Mutter einmal Rente bekommen, nachdem sie vier Kinder gross- und erzogen hat??? Ein Nasenwasser!

    Und dann kommt diese von der Leyen mit ihrer englischen Figur und sagt: „Ich habe sogar sieben Kinder bekommen“. Ich bezweifle, dass sie diese Kinder auseinanderhalten kann, die sie ihrer Karriere geopfert hat. Mir kann doch keiner erzählen, das dass eine „liebende“ Mutter war!!! Aber sie konnte sich das leisten mit ihrem Charakter. Und dazu gehört Karriesucht und ein kaltes Herz. Und das will sie nun bei Rentnern nicht mehr haben???

    Es wird böse enden in unserem Staat, der sich von einer Demokratie über die jetzige Demokratur in die Merkel’sche planwirtschaftliche Diktatur entwickeln wird.
    Ein Wunder, dass sogenannte Nationale Sozialisten Zulauf erfahren? Und wenn man dann dazu die derzeitige Entwicklung betrachtet, wie diese NSU-Zelle von staatlichen Stellen teilweise gedeckelt wurde, ist die Konfusion komplett.

    „Denk‘ ich an Deutchland in der Nacht, kann ich einfach nicht mehr ruhig pennen“. Und irgendwann wird einer brüllen: „DEUTSCHLAND ERWACHE“ – dann gut‘ Nacht!!! Merkel und Co haben es gerichtet!

  4. GillaSchillo sagt:

    Der Niedriglohnsektor soll laut Merkel & Co. ausgebaut werden.
    Das macht es den Erwerbstätigen in diesem Lohnsektor, oder besser gesagt den Erwerbs-Armen, absolut unmöglich privat vorzusorgen.
    Ein Sozial-Experte der SPD hat das Problem vor vielen Jahren erkannt. Wurde er deshalb vom Basta- Kanzler in die Wüste geschickt?

    http://www.dradio.de/dlf/sendungen/interview_dlf/1863484/
    http://www.dradio.de/dlf/sendungen/interview_dlf/1841098/

  5. rewe sagt:

    #4

    Das kann man auch aus den im Internet veröffentlichten Statistiken heraus lesen:

    Die Rentenzugangsdaten der aller Neurentner (Ost und West, Männer und Frauen) aus 2010 weisen eine durchschittliche Beitragszahlungsdauer von rund 39,5 Jahren aus und einen Zahlbetrag der Rente (alle Rentenarten) nach Abzug der Beiträge für die Kranken- und Pflegeversicherung in Höhe von knapp unter €900,- aus.

    Die Realität der Neurentner heute liegt also im Durchschnitt nur knapp über Uschi’s geplanter Zuschussrente von €850,-.
    Das ist ein Hohn.

    Übrigens, welche Einsparungen wurden bisher bei den Beamtenpensionen vorgenommen?
    Die belasten ja nicht die Staatskasse und fallen wohl als Manna vom Himmel.

  6. Tomacina sagt:

    Teure Beamte – Pensionen ruinieren den Staatshaushalt
    http://www.humanistische-aktion.de/beamte.htm

  7. Tomacina sagt:

    Im Gegensatz zu den Renten fragt niemand, wie die [bspw.] [Beamten-] Pensionen in Zukunft finanziert werden können.

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