DL – Tagesticker 29.11.2022
Erstellt von Redaktion am Dienstag 29. November 2022
Direkt eingeflogen mit unseren Hubschrappschrap
Heute in der Leseauswahl des „Bengels“: – . – 1.) Damit die Truppe länger schießen kann – . – 2.) Wie konnten so viele Chinesen trotz Zensur gleichzeitig protestieren? – . – 3.) Scharfe Töne gegen Klimaprotest – . – 4.)„Alexa, warum macht Amazon mit Dir 10 Milliarden Dollar Verlust?“ – . – 5.) Klimaschutz-Bewegung „Letzte Generation“ – Radikal richtig – . – DL wünscht allen Leser-Innen eine gute Unterhaltung.
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Wenn die Spitzen den Stumpfen die Lage erklären müssen! Das wäre schon Vergleichbar mit einen Treffen zwischen Dick und Doof oder Zahlende und Kassierer. Es braucht nun nur noch die Feststellung wer denn das Diktat für die weiteren Bond-Lizenzen vorlegt, damit es weiter gehen kann wie schon zu Anno Tobacks Zeiten, als Mörder in Uniformen noch wie Helden gefeiert wurden. Vielleicht habe ich aber die Zeitenwende von Scholz nur verschlafen?
Spitzengespräch zur Bundeswehr. – Die Regierung will den Munitionsmangel bei der Bundeswehr beheben – und spricht deshalb im Kanzleramt mit Vertretern der Rüstungsindustrie. Doch die Sache ist kompliziert.
1.) Damit die Truppe länger schießen kann
Das Parlament erhöht den Druck auf die Bundesregierung, den Mangel an Munition in der Bundeswehr rasch zu beheben. Nach Schätzungen aus dem Verteidigungsministerium müsste für 20 Milliarden Euro Munition angeschafft werden, um die Nato-Vorgaben zu erfüllen. Das Verteidigungsbündnis verlangt, dass ihre Truppen 30 Tage im Einsatz durchhalten. Der Bundeswehr jedoch würde bereits nach wenigen Tagen die Munition ausgehen. Eva Högl, die Wehrbeauftragte des Bundestages, sagte am Montag der Süddeutschen Zeitung: „Wir brauchen einen Fahrplan, der diese Defizite behebt.“ Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses Marie-Agnes Strack-Zimmermann bezeichnete die Munitionsprobleme der Bundeswehr als „gravierend“. Es werde Zeit, „dass da jetzt endlich mal was passiert“, sagte sie der SZ. Für diesen Montag ist ein Spitzengespräch im Kanzleramt mit Vertretern der Rüstungsindustrie und mehreren Ministerien angesetzt, um die Schwierigkeiten zu erläutern. Nach Angaben eines Regierungssprechers handele es sich dabei um einen „Routinetermin auf Beamtenebene“, es gehe um ein Informationsgespräch mit der Branche. In der Truppe fehle es „überall“ an Munition, führte der Regierungssprecher aus, weshalb erörtert werden solle, über welche Produktionskapazitäten die Rüstungsindustrie verfüge.
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Könnte das nicht den bräsigen EU-Politiker-innen glatt ihre Grenzen aufzeigen? Die westlichen Spinner ihrer „Werte-Demokratien“ haben immer noch nicht begriffen wie Chinesen-innen ticken, da sie nur ihresgleichen kennengelernt haben. Was wäre wenn die EU-Bürger-innen diese Eigenschaften übernehmen würden? Könnte es dann auch hier heißen: „Lauft schneller ihr Abzocker oder fliegt auf den Mond – in Sicherheit.“
Ein Teil der Antwort: wegen Twitter, Instagram und Telegram. Viele Beobachter hielten Massenproteste in China wegen der Überwachung kaum für möglich. Doch die Demonstranten überrumpeln die Zensoren mit Kreativität – und ausländischen Messenger-Diensten.
2.) Wie konnten so viele Chinesen trotz Zensur gleichzeitig protestieren?
Mitte Oktober, kurz vor dem wichtigen 20. Kongress von Chinas Kommunistischer Partei, demonstrierte ein Mann in Peking mit Transparenten an einer Brücke gegen die strenge Covid-Politik und den «Diktator» und «Landesverräter Xi Jinping». Viele Chinesen kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Trotz der allgegenwärtigen Überwachung durch Kameras, trotz der automatisierten Gesichtserkennung und den omnipräsenten Wachmännern in der Hauptstadt: Ein einzelner, mutiger Mann hatte es geschafft, seinen Unmut auszudrücken und offen das Regime zu kritisieren. Danach passierte das Erwartbare: Der Mann wurde von Polizisten abgeführt, die Brücke mitten in Peking fortan von Wachmännern besetzt. Fotos und Videos des Protests im chinesischen Internet wurden gelöscht. Von dem lediglich als «Brückenmann» bekannten Demonstranten fehlt seitdem jede Spur. Viele Beobachter sahen sich in ihrer Meinung bestätigt, dass in Xi Jinpings China offene Proteste kaum noch möglich sind. Schon gar keine Massenproteste in mehreren Städten gleichzeitig. Wie sehr sie falschlagen. Seit Freitag haben sich an drei Abenden hintereinander in verschiedenen Landesteilen jeweils Hunderte Chinesen versammelt. In Schanghai taten sie das in der Urumqi-Strasse, benannt nach der Hauptstadt der Uiguren-Region Xinjiang, in der bei einem Feuer nach Behördenangaben zehn Menschen ums Leben gekommen waren – womöglich auch, weil Covid-Restriktionen die Rettung erschwerten.
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Scheint jetzt die Zeit gekommen zu sein, dass Volk sich auf ihr Recht zur Notwehr besinnt und mit Republikanischen Liedgut antwortet? Ich stimme an: „Zieht den Bayern die Lederhosen aus, Lederhosen aus, Lederhosen aus! Wer kommt bei Herrmann als Nachbar in das Hais, Nachbar in das Haus“ ? Wir folgen seinen Wunsch und schicken natürlich den Ex-Kubaner Roberto Blanco, auf das dieser ihm die richtigen Flötentöne beibringt. !
Vor der Innenministerkonferenz. – Die Innenminister-innen machen die „Letzte Generation“ zum Thema ihrer Konferenz – und prüfen, ob sie ihre Polizeigesetze verschärfen.
3.) Scharfe Töne gegen Klimaprotest
Die Klimaaktivist-innen der Letzten Generation machen eine Woche Protestpause, die politische Debatte über die Gruppe aber läuft weiter – umso mehr nach der Flughafenbesetzung in Berlin. Nun wird der Protest auch Thema auf der am Mittwoch beginnenden Innenministerkonferenz (IMK) in München. Straftaten wie die Straßenblockaden seien „nicht hinnehmbar“, erklärte Bayerns Innenminister und IMK-Gastgeber Joachim Herrmann (CSU) am Montag. „Das ist kein legitimes Mittel des Protests.“ Darüber sei man sich „über Parteigrenzen hinweg“ einig. Herrmann kündigte an, man werde „mit allen rechtlichen Möglichkeiten solche Taten strafrechtlich verfolgen, aber auch präventive Maßnahmen ergreifen“, um andere Bürger-innen vor den Protesten zu „schützen“. Was das heißt, machte Bayern zuletzt bereits vor: Es steckte knapp 20 Blockierer:innen fast einen Monat lang in Präventivgewahrsam. Erst am Samstag kamen sie wieder frei. Auch Berlin, Hochburg der Proteste, macht Druck. Innensenatorin Iris Spranger (SPD) will auf der IMK einen eigenen Antrag einbringen, in dem ein „geeintes, länderübergreifendes Vorgehen“ gegen die Blockade- und Klebeaktionen eingefordert wird. „Die Letzte Generation nimmt die Gefährdung Dritter bewusst und gewollt in Kauf“, erklärte Spranger. „Ich kann nur eindringlich davor warnen, diesen Weg der Eskalation weiterzugehen.“ Auch Berlin werde „sämtliche rechtsstaatliche Mittel ausschöpfen“, um gegen Straftaten vorzugehen. Spranger fordert zuletzt auch, festgenommene Aktivist:innen länger als die bisher erlaubten 48 Stunden in Gewahrsam nehmen zu können. Innenminister droht mit Präventivhaft.
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Wo denn Anderswo sollten die Politiker-innen ihre Inspirationen erhalten, um ihr Nichtwissen unter das Volk schaufeln zu können? Wer sein Leben lang vergeblich nach einen aufrechten Gang sucht, greift nach jeden nur sichtbaren Halt.
Amazon drohen in diesem Jahr durch Alexa 10 Milliarden Euro Verluste. John Naughton hat seinen alten Echo Dot aus der Schublade geholt und mit ihm besprochen, was da schief läuft
4.)„Alexa, warum macht Amazon mit Dir 10 Milliarden Dollar Verlust?“
Neulich las ich auf dem Blog Ars Technica, dass es um Amazons Abteilung für Smart-Home-Geräte nicht gerade zum Besten steht. Der Artikel veranlasste mich dazu, meinen alten, verstaubten Echo Dot herauszukramen. Nachdem ich ihn so eingerichtet hatte, dass er mit dem aktuellen WLAN-Standard kompatibel war, fragte ich: „Alexa, warum bist du so ein Verlustgeschäft?“ Sie antwortete sehr ruhig: „Das hier könnte deine Frage beantworten: Senfgas, auch bekannt als Lost, wird von den Vereinigten Staaten hergestellt.“ Ich bedankte mich feierlich, zog den Stecker und legte den Echo Dot zurück in die Schublade. Gekauft habe ich ihn am 5. Dezember 2016, nach dem Motto: Doziere nicht über Geräte, die du nicht selbst angeschafft hast. Im Januar 2017 schrieb ich eine Kolumne, in der ich die Ankunft des Geräts als einen entscheidenden Moment in der Entwicklung des Überwachungskapitalismus bewertete. Und warum? Weil sein Zielmarkt das Zuhause war, sah es so aus, als sei es ein raffinierter Landekopf für die Invasion unserer Häuser. Alexa wurde zu einer Art Drehscheibe für andere Geräte des „Internets der Dinge“ – Licht, Thermostate, Heizungen, Türklingeln und so weiter. Offensichtlich hielten auch andere Tech-Giganten das für wichtig – Apple, Google und Facebook versuchten, ihre Home Hubs über unsere Schwelle zu bringen. Und die Menschen schienen Alexa gerne zu benutzen: Kinder ließen sie dumme Dinge sagen, die Älteren benutzten sie als Timer fürs Kochen, um Musik abzuspielen oder Wörter oder Informationen aus Wikipedia abzufragen und so weiter. Aber da sie mir selbst keinen wirklichen Nutzen brachte, schaltete ich sie ab und legte sie weg, in der Annahme, Amazons Wette sei aufgegangen. Wie sehr kann man sich täuschen? „Amazons Alexa ist ein ‚kolossaler Fehlschlag‘“, titelte Ars Technica, „und auf dem Weg, dieses Jahr 10 Milliarden Dollar Verlust zu bringen“. Business Insider hatte zuvor berichtet, dass Amazons weltweite Digitalsparte, zu der alles von Echo und Alexa bis hin zu Prime Video gehört, allein im ersten Quartal dieses Jahres einen Betriebsverlust von über drei Milliarden Dollar verzeichnete, wovon der „überwiegende Teil“ auf Alexa und damit verbundene Geräte entfiel.
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Wurde nicht in der Linken schon vor mehr als 15 Jahren Propagiert den gesamten Autobahnverkehr im Land durch Besetzung der Autobahnkreuze stillzulegen? So ganz ohne Fahnen und Parteibekennen. Was 15 Jahre in der Linken nicht möglich war, zeigt nun die „Letzte Generation“!
Die Empörung über die „Letzte Generation“ ist verlogen. Ihre Aktionen sind radikal, aber angemessen. Der eigentliche Skandal ist das Versagen beim Klimaschutz.
5.) Klimaschutz-Bewegung „Letzte Generation“ – Radikal richtig
Die Aktion war spektakulär, und es war wohl auch das, was viele Menschen schon befürchtet hatten: Nach diversen Autobahnen und Straßenkreuzungen hat die „Letzte Generation“ mit dem BER einen öffentlichen Flughafen blockiert, und das knapp zwei Stunden lang. Doch anstatt sich endlich einmal ernsthaft inhaltlich mit dem Anliegen der Gruppe – also kritisch mit der Klimapolitik der Bundesregierung – auseinanderzusetzen, ergoss sich die Wut erneut vor allem über die Aktivist-innen. Zu Unrecht. Eine Blockade, bei der niemand verletzt, geschweige denn getötet wurde, sollte nicht das Thema sein. Die Frage kann höchstens lauten: Warum konnten mehrere Menschen ohne größere Anstrengungen auf ein (angeblich) so stark gesichertes Gelände gelangen, das zur kritischen Infrastruktur gehört? Jetzt über Sinn oder Unsinn der Aktion zu sprechen, wirkt jedenfalls wie ein billiges (aber willkommenes) Ablenkungsmanöver. „Letzte Generation“ blockiert Flughafen BER: Keine angemessene Klimaschutzpolitik Apropos Ablenkungsmanöver: Das Argument, mit ihren Aktionen erweise sich die Gruppe einen Bärendienst, weil diese die gesellschaftliche Akzeptanz für die Klimapolitik zerstörten, wird nicht besser, nur weil es immer wieder genannt wird. Im Gegenteil stellt sich doch eher die Frage: Von welchem Kampf gegen den Klimawandel, von welcher Klimaschutzpolitik reden wir hier überhaupt? Die Bundesregierung macht jedenfalls keine Klimaschutzpolitik, die diesen Namen verdient.
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Den Morgengruß an gleicher Stelle – schreibt jeden Tag
„Der freche Bengel“
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Anregungen nehmen wir gerne entgegen
Wir erhalten in letzter Zeit viele Mails mit Texten zwecks Veröffentlichung – Um diese zu verbreiten sollten Sie sich aber erst einmal vorstellen und zeigen mit wem wir es zu tun haben. Danke !
Treu unserem Motto: Es gibt keine schlechte Presse, sondern nur unkritische Leser
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Grafikquellen :
Oben — DL / privat – Wikimedia
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Unten — Angeklebte Blockiererinnen vom Aufstand der letzten Generation bei der Blockade des Flughafens BER kurz vor der Lösung des Sekundenklebers, vlnr: Christian Bläul, Kai Witza, Kristoffer Krogh, Lina Eichler, Berlin-Schönefled, 23.02.22