DL – Tagesticker 28.06.2022
Erstellt von Redaktion am Dienstag 28. Juni 2022
Direkt eingeflogen mit unseren Hubschrappschrap
Heute in der Auswahl des „Bengels“: – . – 1.) G-7-Gipfel in Deutschland – . – 2.) NS-Zeit – Religion und Volk – sangen im Chor. – . – 3.) Nach Parteitag der Linken – . – 4.) Amerikanische Äpfel und russische Birnen – . – 5.) Mord im EU-Auftrag – . – DL wünscht allen Leser-Innen eine gute Unterhaltung.
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Neun menschliche Versager ohne Kontrabass lümmelten sich in Schloss Elmau und erzählten sich was. Da kam die Polizei und fragte was: „Draußen warten Bürger mit Instrumenten – welche spielen euch was.“ Sollen wir sie reinlassen? Oder habt ihr euere Hosen schon voll?
Der Westen will die Ukraine so lange wie nötig unterstützen
1.) G-7-Gipfel in Deutschland
Der ukrainische Staatschef Selenski fordert von den sieben grössten Wirtschaftsnationen des Westens mehr Sanktionen gegen Russland und vor allem mehr Waffen. Bis Jahresende soll der Krieg beendet sein. Doch dafür müsste der Westen die Ukraine massiv aufrüsten. Krieg in der Ukraine im Zentrum. Erster Tagesordnungspunkt am Montagmorgen war die Zuschaltung von Präsident Wolodimir Selenski. Während die Gipfelteilnehmer ohne Sakko und Krawatte, dafür mit teilweise weit aufgeknöpften Hemden und in guter Laune um den runden Tisch sassen, war auf den Bildschirmen schon ein ernst dreinschauender Präsident Selenski zu sehen. Dem ukrainischen Staatschef – wie immer seit Kriegsbeginn in militärischer Kleidung – war offensichtlich nicht zum Scherzen zumute. Allein am Samstag zählte er 63 russische Raketenangriffe auf sein Land. Er hatte deshalb klare Anliegen: mehr Waffen wie Luftverteidigungssysteme und weitere Sanktionen gegen Russland. Auch appellierte er, das Tempo bei der Lieferung bereits zugesagter Waffen zu erhöhen. Jede Verzögerung sei eine Einladung an Russland, weiter zuzuschlagen, hatte Selenski bereits am Sonntagabend in einer Videobotschaft erklärt. Scholz: «Dieser Krieg muss enden». Offiziell drang von dem Treffen nichts nach draussen. Dennoch wurden einzelne Details bekannt. So will der ukrainische Präsident den Krieg bis zum Jahresende beendet sehen. Ein Kriegswinter würde sein Land vor grosse Probleme stellen. Möglicherweise findet sich mit Blick auf das Datum ein Widerhall in einem Tweet, den der Gastgeber Olaf Scholz nach dem Treffen absetzte. «Wir werden den Druck auf Putin weiter erhöhen. Dieser Krieg muss enden», schrieb Scholz. Natürlich will auch der deutsche Bundeskanzler keine unabsehbar lange Auseinandersetzung zwischen Russland und der Ukraine.
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Und würden unter Musikbegleitung von Blockflöten wieder singen, da die heutige Vorlage der politischen „Demokratie“ sich, was das Volk Weltweit angeht, in vielen Dingen, nicht um einen Deut besser zeigt. Noch nie hat Politik im Laufe von Jahrtausenden auch nur eine Lehre aus der Vergangenheit – für das Volk nutzbar umsetzen – können oder wollen, da ein jeder der Amtierenden- Clowns nur an sich selber denkt.
Der stumpfe Glanz der Diktatur. Die Deutschen 1938/39.
2.) NS-Zeit – Religion und Volk – sangen im Chor.
Tillmann Bendikowski zeigt eindrucksvoll, wie die allermeisten Deutschen sich 1938/39 mit Hitlers Regime arrangiert hatten. Das allzeit Bedrohliche und die Judenverfolgung störten offenbar nicht. Zu bald jedem Jahr der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts gibt es ja mittlerweile ein Buch. Tillmann Bendikowski, Publizist und Verfasser vieler populärhistorischer Werke, hat dieser Art der historischen Betrachtung nun noch einen kleinen Dreh gegeben, indem er das Genre des Jahreswechselbuchs kreiert hat. Könnte man nach flüchtiger Lektüre boshaft schreiben. Bei näherem Hinsehen kann man Bendikowski genaue Überlegung jedoch nicht absprechen. Sein Buch mit dem Aufmerksamkeit heischenden Titel „Hitlerwetter“ umfasst die zwölf Monate vom Dezember 1938, der letzten „Friedensweihnacht“ für die Deutschen, bis zum 8. November 1939, als der schwäbische Schreiner Georg Elser zwei Monate nach dem deutschen Überfall auf Polen vergeblich versuchte, Adolf Hitler mit einer Zeitzünderbombe im Münchner Bürgerbräukeller zu töten. Wer gehorchte, musste wenig befürchtenWarum gerade diese zwölf Monate, und was lässt sich mit der Schilderung eines Jahres der NS-Diktatur überhaupt zeigen? Denn Bücher über den Nationalsozialismus insgesamt wie auch Einzelstudien zu dem, was ihn ausmachte, gibt es in unüberschaubarer Zahl – hilft es der historischen Erkenntnis wirklich weiter, ein einzelnes Jahr herauszugreifen? Bendikowski begründet die Wahl der zwölf Monate zwischen den Adventswochen 1938 und dem November 1939 damit, dass sie die Mitte der etwas mehr als zwölf Jahre dauernden NS-Herrschaft bilden.
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Bleiben oder gehen – Aufstehen und danach Umfallen, das scheint hier die Antwort auf alle Fragen zu sein. Vom Krankenbett aus ließ es sich noch nie gut dirigieren! Dabei sollte hier Niemand in Mitleid verfallen, da es sehr viele Vorzeichen gab. Nur mittels Dummheit und gezeigten Snobismus lässt sich, besonders in einer Linken Partei, kein Blumentopf gewinnen.
Im Wagenknecht-Lager herrscht nach dem Parteitag der Linken Frust. Wird deshalb eine neue Partei entstehen?
3.) Nach Parteitag der Linken
Nach dem Erfurter Parteitag der Linken herrscht im Lager um die ehemalige Bundestagsfraktionsvorsitzende Sahra Wagenknecht tiefer Frust. Inhaltlich und personell am Wochenende auf ganzer Linie gescheitert, geht es nun um die Frage, ob es für sich noch eine Perspektive in der Linken sieht. Wagenknecht, die – nach eigenen Angaben aus Gesundheitsgründen – nicht selbst in Erfurt anwesend war, sprach gegenüber der Süddeutschen Zeitung von einem „Affront gegen einen relevanten Teil der Partei, dem man auf diesem Parteitag signalisiert hat, dass er nicht mehr erwünscht ist“. Sie wolle sich nun erst einmal mit Vertrauten und Verbündeten beraten. „Ich denke, wir werden aus dem Aufruf für eine populäre Linke ein organisiertes Netzwerk machen.“ Wie es heißt, ist für Herbst ein Kongress dieser „Populären Linken“ geplant, deren politische Orientierung sich als eine Mischung aus wirtschaftlich traditionslinken und gesellschaftlich eher konservativen Positionen beschreiben lässt. Ungeklärt ist, ob aus dem anvisierten Netzwerk eine neue Partei entstehen soll. Diskutiert wird darüber jedenfalls. Es sei „alles offen“, schreibt dazu auf Facebook Ex-Linkspartei-Vorstandsmitglied Ralf Krämer, einer der Bundessprecher:innen der mit Wagenknecht assoziierten Parteiströmung Sozialistische Linke.
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In der Politik sitzen allen an einen Tisch grinsen und hofieren sich mit gestellten Grinsen, wobei jeder dieser Versager glaubt, alles besser zu wissen als sein Nachbar oder Gegenüber. So und nicht anders Laufen die Spielchen. Laufen die Kameras wird eben unter den Tischen zugetreten. Ganz egal ob bei den Gangster Treffen von G-7, G-10, oder G-20. Alle sind sich mal wieder einig geworden, bis zum nächsten Treffen nicht zu ändern, da ansonsten ja Niemand mehr zu erscheinen brauchte. Ob nun im Westen oder Osten auf beiden Seiten sitzen die gleichen politischen Volksbetrüger als Drecksäcke.
Ideologie – Warum Whataboutismus schwaches Denken ist
4.) Amerikanische Äpfel und russische Birnen
In den Debatten um den Ukraine-Krieg begegnet uns immer wieder eine argumentatorische Figur: Der Whataboutismus. Doch wer immer gleich auf die Untaten anderer verweist, sieht die Welt im Zerrspiegel. Vom Schulhof kennt man die Ausrede. „He, warum ich? Ich hab’ nicht angefangen! Die anderen tun’s ja auch!“ Auch auf dem Schulhof der Politik werden solche Ablenkungsmanöver praktiziert, sie heißen dann unschön „Whataboutismus“. Ist von der Ukraine-Invasion die Rede, dem Verbot unabhängiger Medien in Russland oder den „Umerziehungslagern“ in Xinjiang, kontert der Whataboutist reflexartig: Und was ist mit dem Kosovo, Assange, Guantánamo? Ein schwacher rhetorischer Trick, meinte dazu Arthur Schopenhauer in seinem heute noch aktuellen Büchlein über Die Kunst, Recht zu behalten. Darum wird Diversion am liebsten im Doppelpack mit einem weiteren Kunstgriff verwendet: der Ad-hominem-Unterstellung, also dem Vorwurf an eine Person oder eine Personengruppe. Das demonstrierte Felix Bartels neulich im Freitag (Ausgabe 23 vom 9. Juni 2022). Selbst wenn es stimmen würde, meint er, dass der Kontrahent mit einem Vergleich nur ablenken wolle: dies werde ihm „ausschließlich“ von Leuten vorgeworfen, die aus politischen Gründen von Gegenbeispielen nichts hören wollen. Sein Fazit: „Der Vorwurf des Whataboutismus ist selbst ein Whataboutismus.“ Ätsch! Aber wenn Menschen systematisch Unterstellungen unterstellt werden, dann sieht es mit dem „Denken in Zusammenhängen“, das Bartels zu verteidigen behauptet, schlecht aus. Da tauchen Erinnerungen aus dem Kalten Krieg wieder auf, als wir, die sowohl gegen Augusto Pinochet als auch gegen Wojciech Jaruzelski demonstrierten, abwechselnd als Kommunistenschweine und Handlanger der Bourgeoisie beschimpft wurden. Besonders Anhänger des Ostblocks griffen defensiv zu Whataboutismus, je weniger sie mit positiven Errungenschaften überzeugen konnten.