DL – Tagesticker 21.01.2023
Erstellt von Redaktion am Samstag 21. Januar 2023
Direkt eingeflogen mit unseren Hubschrappschrap
Heute in der Leseauswahl des „Bengels“: – . – 1.) Kanzler scholzt rum: Wieder kein Wort zu Leopard 2 für Ukraine – . – 2.) Wagenknecht im Wahlkampf: „Politischer Fels in der Brandung“, und die DKP ist auch dabei – . – 3.) Die To-do-Liste des Boris Pistorius – . – 4.) Bahndesaster: Mary Poppins regelt das – . – 5.) Der »Pfaff« vom Rhein – . – DL wünscht allen Leser-Innen eine gute Unterhaltung.
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Vielleicht sollte er einmal mit Steine – Meiern, anstatt um große Probleme herumzueiern? 100 Milliarden für den Frieden auszugeben wäre eventuell die bessere Kapitalanlage ? Auch einmal den Blick von den Hausmeister wenden, um dessen Gelüste abrupt zu beenden?
EU-Parlament fordert Genehmigung für Panzerlieferung. Die Rede war mit Spannung erwartet worden, aber Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) verlor bei seinem Auftritt beim Weltwirtschaftsforum in Davos (Schweiz) kein Wort über eine mögliche Lieferung von Leopard 2-Kampfpanzern an die Ukraine. In seiner Rede ging er nur kurz auf den Krieg Russlands gegen die Ukraine ein, lobte bisherige finanzielle und militärische Hilfe Deutschlands. Ansonsten breitete er sich über Klima-, Energie- und Wirtschaftspolitik aus, bis hin zu genauen Werten eingesparter CO2-Tonnagen.
1.) Kanzler scholzt rum: Wieder kein Wort zu Leopard 2 für Ukraine
Wie seit Monaten verwies er am Mittwoch erneut darauf, dass Deutschland bereits jetzt zusammen mit Großbritannien und nach den USA zu den größten Waffenlieferanten der von Russland angegriffenen Ukraine zähle. „Wir werden weiter ein so großer Unterstützer bleiben“, versprach er in seiner auf Englisch gehaltenen Rede. Deutschland werde liefern, so lange es nötig sei. Aber selbst auf eine nach der Rede gestellte Frage aus dem Publikum, warum er in der Panzerfrage zögere und warte, ratterte er bekannte Waffenlieferungen (Artillerie, Raketenwerfer, Flakpanzer, Flugabwehrraketen, künftig Marder-Schützenpanzer) herunter und ließ die seit Monaten bekannte Floskel los, man handele in Abstimmung mit den Partnern. Nicht einmal die Worte Kampfpanzer oder Leopard nahm er in den Mund. Bekannte Sätze, keine Aussage. Scholz bekräftigte bei dem Treffen in Davos, zu dem rund 50 Regierungschef anreisten, dass er weiter nur gemeinsam mit den Verbündeten über qualitativ neue Schritte bei Waffenlieferungen entscheiden werde. Explizit nannte er die USA und Frankreich. „Das ist unsere Strategie.“ Man wolle auch weiterhin vermeiden, dass es zu einem Krieg zwischen der Nato und Russland komme.
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So ganz ohne Speck lassen sich die Mäuse in den Wohnungen nur schwer fangen. Vor allen Dingen dann, wenn die Katze im Haus völlig fremd ist. Aber so geht Politik: „Wenn eine Partei auf dem Zahnfleisch läftt, sucht der Clan in seiner Kittelschürze!“ Vielleicht fühlt sich ja nun auch die Mutti wieder motiviert und kommt wieder zurück ?
Ein Wahlkampfabend mit Sahra Wagenknecht in Berlin-Schöneberg. Zwischen Kommunisten, „Aufstehen“ und einem Echsenkopf.
2.)Wagenknecht im Wahlkampf: „Politischer Fels in der Brandung“, und die DKP ist auch dabei
Klar, das ist eine Wahlkampfveranstaltung der Linkspartei, doch Nadine will die Linke gar nicht wählen. Da muss sie nun selbst grinsen. Sie hat sich warm angezogen, dicke Winterjacke und Mütze, es ist ja kalt in Berlin. Vor ihr steht die kleine Bühne, neben dem Marktplatz verlaufen S-Bahngleise. Also, warum ist sie hier? Gerade hat sie Sahra Wagenknecht als „Rückhalt“ bezeichnet, aber sie will das jetzt noch mal präzisieren. Wagenknecht, sagt Nadine, sei ein „politischer Fels in der Brandung“. Das klinge doch gut, oder? Jedenfalls sei sie ihretwegen gekommen, der Hauptrednerin. Und im Februar, wenn Berlin die Wahl zum Abgeordnetenhaus wiederholt, werde sie mit 37 Jahren zum ersten Mal ungültig wählen. Schließlich habe Wagenknecht ja noch keine neue Partei gegründet. Da grinst sie wieder. Der Bezirksverband Tempelhof-Schöneberg, der als Wagenknecht-Hochburg Berlins gilt, hat sich am Donnerstagabend getraut, er hat die bekannteste und umstrittenste Linke-Politikerin des Landes auf seine Kundgebung eingeladen. Trotz des Unmuts in der eigenen Partei. Gemeinsam fordern sie: „Heizung, Brot und Frieden!“ So steht es in der Ankündigung. Die Deutsche Kommunistische Partei ist auch da Einer, der ihr gefolgt ist, trägt ein Plakat mit der Aufschrift „Gegen Aufrüstung + (Wirtschafts-) Krieg“, er ist Mitglied der Linke im Bezirk. Seinen Namen will er lieber nicht nennen. Nein, auf der Seite Russlands stehe er nicht, aber es dürfe nicht nur „Jubel geben für den Krieg“ in der Ukraine. Sahra Wagenknecht habe Charisma, meint er, doch mit allem, was die Bundestagsabgeordnete so sagt, sei er nun auch wieder nicht einverstanden.
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Eine riesengroße Anforderung für den neuen Pistolero der Republikanischen Tetschen-Blutsäufer-Truppe in ihren braunen Uniformen? Ist das der Schleudersitz für den Aufstieg an die Spitze? Das wäre der normale verlauf in der Politik ! Gestern Freunde und Morgen schon Feinde? Wie lange hat der schon arg geschrumpfte Opa noch das Sagen ?
Das heikle Amt der Verteidigung. Das Verteidigungsministerium gilt als unregierbar. Der Aufgabenzettel des neuen Chefs steckt voller schwieriger Aufgaben.
3.) Die To-do-Liste des Boris Pistorius
Zeit zur Einarbeitung hat er nicht. Direkt nach seiner Vereidigung im Bundestag eilt Boris Pistorius in sein neues Ministerium. Bei Eiseskälte steht der neue Verteidigungsminister nun neben seiner Vorgängerin Christine Lambrecht im Hof des Bendlerblocks, wo ihn das Wachbataillon der Bundeswehr mit militärischen Ehren empfängt. Ein Händedruck, Lambrecht rauscht ab und Pistorius stellt sich an ein Mikrofon. „Es sind keine normalen Zeiten“, sagt er, „es ist Krieg in Europa.“ Die Streitkräfte seien die letzten Jahrzehnte vernachlässigt worden. Es komme jetzt darauf an, die Bundeswehr „schnell stark zu machen“. Kurz darauf muss er auch schon seinen amerikanischen Amtskollegen in Empfang nehmen. In passablem Englisch begrüßt Pistorius den US-Verteidigungsminister Lloyd Austin. Der Amerikaner witzelt, er sei nicht überrascht, der erste Gast zu sein – Pistorius sei ja erst eine Stunde im Amt. Die Zeitenwende wirft Pistorius von Niedersachsen gleich auf das internationale Parkett. Die Aufgaben, die auf ihn warten, sind enorm.Die Unterstützung für die Ukraine. Gleich an seinem zweiten Arbeitstag reiste Pistorius zum US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz weiter, wo die Unterstützerstaaten der Ukraine über weitere Waffenlieferungen verhandelten. Schon vor Beginn der Konferenz hatte er auf der Air Base Nato-Chef Jens Stoltenberg und den ukrainischen Verteidigungsminister Oleksij Resnikow zu Einzelgesprächen getroffen.
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Dort wo die schmutzigen Staaten mit ihren Händen Betriebe führten, war der Boden immer schon wenig Ertragreich. Bei der Bahn standen immerhin „Kapazitäten“ wie Hartmut Mehdorn und Ronald Po-faller an der Spitze, welche aus dem Hintergrund der politischen Regierungen sicher andere Weisungen erhielten?
Frau R. im Bordbistro regelt das: Wie eine Bahnmitarbeiterin der Autorin Ebru Taşdemir wieder den Glauben an die Deutsche Bahn – ach was, an die Menschheit – zurückga.
4.) Bahndesaster: Mary Poppins regelt das
Neulich traf ich im Zug die wahrhaftige Nachfolgerin von Mary Poppins, und das kam so: Ich stand mit krakeelenden Bahngästen, die die Bahn für alles verdammten, was in ihrem eigenen Leben schieflief, auf dem Bahnsteig in Hamburg. Der gesamte Zugverkehr im Norden Deutschlands war ausgefallen und eigentlich war nur klar, dass wir irgendwann wegkommen würden. Wie und wann, wusste niemand. Aber das Wunder geschah und der Zug raste ein, mit ordentlicher Verspätung zwar, aber immerhin. Alles drückte und drängelte sich in die Bahn, als ob es kein Morgen gäbe. Alte Mütterchen mit vielen Tüten wurden einfach weggedrückt und nach hinten geschoben, Kinderwagen samt schiebenden Eltern hatten keine Chance, sich gegen den Andrang (es waren leider meist Männer) zu stemmen. Zu meinem Glück kriegte ich doch noch einen Fuß in die Tür und stand im Bordbistro. Prima, dachte ich, ein alkoholfreies Bier gegen die schlechte Stimmung könnte ich jetzt echt gebrauchen. Die Strecke Hamburg–Berlin dauert anderthalb Stunden. Und die konnte ich auch am Stehtisch verbringen – in der Hoffnung, dass sich ein altes Mütterchen auf meinen reservierten Sitzplatz gekämpft hatte. Das größere Glück war es allerdings, der ebenso resoluten wie freundlichen Bahnbistro-Mitarbeiterin bei ihrer Arbeit zuzugucken. Ausnahmslos jedem, der es wagte, ohne Maske im Bistro aufzutauchen, rief sie ein „Maske auf, auch über die Nase“ entgegen.
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Wird nicht der Mensch von Kindheit an, auf seine Religion erzogen? Ohne diese Abhängigkeit aus Gläubigkeit zu Höheren Wesen, hätten Politiker-innen kaum Chancen ihre Lügen zu verbreiten ! Ein Gläubiger geht auch brav zur Wahl, da er immer auf die Suche nach Besseren ist. Für viele Bürger-innen bleibt doch seit beginn aller Zeiten nur noch die Hoffnung auf später – und genau das nutzen die Volksverräter für sich aus.
kaum die ChangeKirche und Militär – »Internationaler Soldatengottesdienst« im Kölner Dom: Woelki segnet Uniformierte. Kirche und Militär bilden in Deutschland seit jeher eine besonders unangenehme Melange.
5.) Der »Pfaff« vom Rhein
Eine Kostprobe bot am Donnerstag der »Internationale Soldatengottesdienst« im Kölner Dom unter der Leitung von Kardinal Rainer Maria Woelki. »Selig, die Frieden stiften«, zitierte der Kardinal aus dem Matthäus-Evangelium und wähnte, dass die Soldatinnen und Soldaten an dieser Botschaft »in besonderer Weise« teilhätten.»Sie tragen durch ihren Dienst in einzigartiger Weise mit Sorge um den Frieden in der Welt«, sagte Woelki weiter. Kein Soldat wolle Krieg, im Zweifelsfall sei dieser »jedoch nötig, um durch Verteidigung die Bedingung der Möglichkeit für Frieden zu schaffen«. Wenn es zum Krieg käme, spürten die Angehörigen des Militärs die Folgen »kriegerischer Auseinandersetzungen« zuerst. Gerade das Leben von Soldaten würde im Krieg »auf dramatische Weise berührt«. Und wofür? Natürlich »für den Frieden, für die Freiheit unserer Nation, für ein freies Europa, für eine gerechte Welt in Sicherheit mit lebenswürdigen Bedingungen«. Mit traumwandlerischer Sicherheit marschierte Woelki den herrschenden Meinungskorridor entlang, ohne auch nur zivile Kriegsopfer zu erwähnen. Den »furchtbaren und verabscheuungswürdigen Angriffskrieg Russlands« auf die Ukraine verurteilte der Kirchenfürst ebenfalls pflichtschuldig. »In dem Augenblick, in dem der Fanatiker – ganz gleich welcher Religion – der Obrigkeit zum Munde redet, wird er ein Pfaff«, hatte Kurt Tucholsky 1918 in einem Brief geschrieben. Die Probe aufs Exempel hat Woelki am Donnerstag mit Bravour bestanden.
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Den Morgengruß an gleicher Stelle – schreibt jeden Tag
„Der freche Bengel“
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Grafikquellen :
Oben — DL / privat – Wikimedia
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Unten — Militärdekan Dr. Damian Slaczka, Brigadegeneral Frank Leidenberger und Militärseelsorger Michael Weeke zollen den Opfern Respekt. (Foto von OR-7 Jacqueline Faller, RC North PAO)