DL – Tagesticker 20.05.2023
Erstellt von DL-Redaktion am Samstag 20. Mai 2023
Direkt eingeflogen mit unseren Hubschrappschrap
Heute in der Leseauswahl des „Bengels“: – . – 1.) – . – DL wünscht allen Leser-Innen einen schönen Tag und gute Unterhaltung.
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Da sitzen nun mit langen Fingern, neun Grabscher um den Tisch herum. Was dort am Ende dann noch bleibt, nicht einmal für die Ärmsten reicht.
Mehr Rivale, weniger Partner oder Wettbewerber: Im Umgang mit der aufstrebenden Großmacht China verfolgen die G7-Staaten einen neuen Kurs. Auf die frühere Naivität soll ein neuer Realismus folgen.
1.)
Die Gruppe der großen demokratischen Industrieländer (G7) hat sich auf eine härtere Gangart gegenüber China geeinigt. Risiken im China-Geschäft und für die Lieferketten müssten verringert werden. Auch sollen Investitionen in der Volksrepublik vorher zum Schutz wichtiger Technologien besser überprüft werden. Diese Kernpunkte einer neuen Strategie für den Umgang mit China zeichneten sich am Samstag auf dem G7-Gipfel in Hiroshima in Japan ab. In einer gemeinsamen Erklärung wollten sich die G7-Staaten auch gegen „wirtschaftliche Zwangsmaßnahmen“ wenden, was auf China abzielt. Die G7-Staaten sehen mit Sorge, das China bei politischen Streitigkeiten häufig sein wirtschaftliches Gewicht einsetzt und Druck auf andere Staaten ausübt. Ein EU-Diplomat sah einen neuen Realismus unter den G7-Staaten: „Es gibt keine Naivität.“ Bei der Unterstützung der Entwicklung in China in den vergangenen zwei Jahrzehnten hätte es mehr Vorsicht bei kritischen Lieferketten geben müssen. So gibt es Einigkeit unter den G7-Staaten, Abhängigkeiten abzubauen. Keine Abkopplung. „Wir wollen das Risiko verringern, uns nicht abkoppeln“, sagte der Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan. Obwohl im Vorfeld des Gipfels durchaus Differenzen über die richtige Gangart – unter den Europäern und auch mit den USA – erkennbar waren, sah Sullivan Geschlossenheit der G7-Gruppe. Gleichwohl werde anerkannt, dass jedes Land sein eigenes Verhältnis zur Volksrepublik pflege. Er nannte die erwartete Erklärung „nicht feindlich“: „Sie ist nur direkt und freimütig.“
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Die Berater sitzen wohl weislich Rechts und Links, da es in der Mitte zu sehr nach Altersschwäche stinkt ? So kann denn jeder Ziesel – bedächtig seine Mittel miesen.
Biden-Berater: – Jake Sullivan hat sich zur Entscheidung der F-16-Zusage für die Ukraine geäußert. Ein mögliches Eskalationspotenzial im Konflikt schließt der Nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Biden aus.
2.) F-16-Zusage ist keine Kehrtwende
Die US-Regierung will den Eindruck zerstreuen, die amerikanische Unterstützung einer Kampfjet-Koalition für die Ukraine sei eine politische Kehrtwende. „Es hat sich nichts geändert“, sagte der Nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan, am Rande des G7-Gipfels im japanischen Hiroshima. Die USA hätten Kampfjets vom US-Typ F-16 vorher nie vom Tisch genommen. Zuvor sei jedoch nicht die Zeit dafür gewesen. Biden hatte die Staats- und Regierungschefs der G7-Staaten am Freitag in Hiroshima darüber informiert, dass die USA die Ausbildung ukrainischer Piloten an Kampfflugzeugen der vierten Generation, einschließlich der F-16, unterstützen werden. Zunächst sollten Piloten ausgebildet werden. Dann werde entschieden, wann und wie viele Flugzeuge geliefert werden und wer sie zur Verfügung stelle. Zuvor hatte die US-Regierung monatelang Forderungen aus Kiew nach F-16-Jets abgewiesen.„TIMING AUS UNSERER SICHT STIMMIG“ Sullivan sagte, die Entscheidung über Waffenlieferungen an die Ukraine seien von Anfang an den Erfordernissen im Kriegsgeschehen gefolgt. Die USA hätten alles geliefert, was sie versprochen hätten. Nun sei man „an einem Punkt angelangt, an dem es an der Zeit ist, in die Zukunft zu blicken“ und zu bewerten, was die ukrainischen Streitkräfte langfristig bräuchten, um russische Aggression abzuschrecken und abzuwehren. Und da kämen die Kampfjets ins Spiel.
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Ja, so sind und waren sie immer – die Witzfiguren der internationalen Politik. Der Spruch : „Heil dir du Siegerkranz nimm was du kriegen kannst“ hat bis zum häutigen Tag, nichts an seiner Aussagekraft verloren“.
Ich liebe Erdoğan“! Der Satz hört sich in deutschen Ohren wohl an wie ein Witz, zumindest wie eine Übertreibung. Wer würde schon ernsthaft sagen „Ich liebe Merkel, Kohl oder Scholz?“ Tatsächlich gibt es aber in der Türkei Hunderttausende Menschen, die das ernsthaft behaupten.
3.) Der Islamo-Nationalismus hat es der türkischen Opposition schwer gemacht
Sie lieben und verehren ihren „Reis“, ihren Führer, ohne Abstriche. Eine bittere Erkenntnis aus dem Ergebnis der ersten Runde der Präsidentschaftswahl ist, dass die Gruppe dieser bedingungslosen Erdoğan-Verehrer offenbar doch größer ist, als zuletzt angenommen. Einige Beobachter sprechen von einem in 22 Jahren Erdoğan-Herrschaft analog zum Kemalismus neu entstandenem „Erdoğanismus“, einem ideologischen Amalgam von Islam und Nationalismus, in dem diese AnhängerInnen voll aufgehen. Menschen, die ihr Selbstwertgefühl daraus beziehen, dass Erdoğan angeblich eine Türkei geschaffen hat, die sich vom Westen nicht mehr gängeln lässt, die militärisch stark ist, die ihre eigenen Regeln setzen kann. Das wird unterstützt durch eine zweite Komponente, die von vielen Beobachtern unterschätzt wurde. Erdoğan geriert sich als der wahre Führer des sunnitischen Islam, der dort wieder ansetzt, wo die Türkei mit dem Untergang des Osmanischen Reichs diesen Status verloren hat. Erdoğan hat Istanbul zum Zentrum der Muslimbruderschaft gemacht, die gerade jetzt, wo sich abzeichnet, dass der syrische Diktator Baschar al-Assad seine Macht wieder konsolidieren kann, für ihre Basis in Istanbul kämpfen. Aber nicht nur die Muslimbrüder haben für eine Wiederwahl Erdoğans getrommelt, von den Taliban im Osten bis zu diversen libyschen Scheichs im Westen haben alle zu Erdoğans Wahl aufgerufen. Für seine Anhänger in der Türkei ein klares Zeichen, dass ihr „Reis“ tatsächlich der Führer der islamischen Welt ist.
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So ist das schon immer in der Weltpolitik gewesen, wenn das Geld nicht in den Taschen der Politiker-innen landen soll. Um diese Gelder auf die richtigen Wege zu lenken, reicht manchmal nicht eine Wahlzeit aus.
Die Überschwemmungen sind lediglich die jüngste Wetterkatastrophe, die Italien heimgesucht hat. Die Regierung plant endlich Maßnahmen zur Anpassung an die Klimakrise, die längst in Europa angekommen ist.
4.) Naturkatastrophen in Italien:
In dieser Woche fiel in Teilen der norditalienischen Region Emilia-Romagna in nur 36 Stunden die Hälfte der durchschnittlichen jährlichen Niederschlagsmenge. Flüsse traten über die Ufer und Tausende Hektar Ackerland wurden überschwemmt. Bis Donnerstagabend waren schätzungsweise 20.000 Menschen obdachlos geworden und 13 Tote bestätigt. Dies ist nur die jüngste Wetterkatastrophe, die das Land heimgesucht hat. Vor sechs Monaten starben auf der südlichen Insel Ischia 12 Menschen bei einem durch sintflutartige Regenfälle ausgelösten Erdrutsch. Elf weitere kamen im vergangenen September bei Sturzfluten in der zentralen Region Marken ums Leben. Im Juli letzten Jahres, während einer Hitzewelle und der schlimmsten Dürre in Italien seit mindestens sieben Jahrzehnten, kamen bei einem Gletschersturz in den italienischen Alpen 11 Menschen ums Leben. Es ist noch zu früh für eine Studie, um festzustellen, wie viel schlimmer oder wahrscheinlicher die Überschwemmungen dieser Woche durch die vom Menschen verursachte globale Erwärmung verursacht wurden. Frontlinie der Klimakrise in Europa angekommen. Doch in ganz Europa nehmen mit dem Anstieg der Kohlendioxidkonzentration in der Atmosphäre auch die Wetterextreme zu: In Spanien und Südfrankreich wurden die Landwirte in den vergangenen Jahren von einer Dürre heimgesucht, und im vergangenen Jahr gab es auf dem gesamten Kontinent Hitzewellen von nie gekanntem Ausmaß. „Der Klimawandel ist da und wir erleben die Folgen. Er ist keine ferne Aussicht, sondern die neue Normalität“, sagte Paola Pino d’Astore, Expertin bei der Italienischen Gesellschaft für Umweltgeologie (SIGEA), gegenüber Reuters.
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In der Politik oder durch sie wird sich auch in Zukunft nichts mehr verändern. Selbst der letzte Cent wird noch herausgequetscht. Da kann das Soziale für Menschen nur am Wegesrand als Staub liegen bleiben.
PRIVATE-EQUITY-FONDS – Studie zum Vormarsch von Finanzinvestoren im Gesundheitswesen warnt vor »dramatischen Auswirkungen« für die Versorgungslandschaft
5.) Doktor Heuschrecke
Auf der Webseite von »Zahneins« menschelt es bis zur Schmerzgrenze. Man wolle die Patienten »begeistern« in einer »harmonischen« Umgebung, »die ihnen Freundlichkeit, Sicherheit, Geborgenheit und Verständnis vermittelt – und mit perfekten Behandlungsergebnissen, die ihnen ein Lächeln ins Gesicht zaubern«. Das Versprechen: »Zahnmedizin mit Herz.« Womit die Macher nicht hausieren gehen: »Zahneins« ist ein riesiger Zahnarztverbund mit bundesweit über 80 Partnerpraxen und Beute des französischen Beteiligungsunternehmens PAI Partners. Im Klartext: Der nette Onkel Doktor von nebenan arbeitet für einen Private-Equity-Fonds (PEF), eine »Heuschrecke«. Der Griff zum Bohrer begeistert vor allem gierige Investoren. Autsch!Wie eine diese Woche veröffentlichte Fallstudie der Bürgerbewegung Finanzwende offenbart, hat PAI seine Finger auch bei der »Ober-Scharrer-Gruppe« im Spiel, einem »Kompetenznetzwerk für Augenheilkunde«, das über ganz Deutschland verteilt fast 130 Arztsitze, medizinische Versorgungszentren (MVZ) und Kliniken betreibt. Gemäß der Analyse ist der Konzern ein Paradebeispiel dafür, wie Finanzinvestoren mit der sogenannten Buy-and-Build-Strategie den Gesundheitssektor kapern. Dabei kaufen sie reihenweise Praxen auf, bündeln diese zu MVZ, trimmen die Geschäftspolitik auf Profitmaximierung und veräußern das Paket nach kurzer Zeit gewinnbringend weiter. Der ganze Prozess dauere im Schnitt fünf Jahre, schreiben die Autoren. »Ober-Scharrer« gehörte vor der PAI-Übernahme sogar für nur vier Jahre der schwedischen PEF-Firma Nordic Capital, die hierzulande hinter der Pflegekette Alloheim steht und auf der Kanalinsel Jersey sitzt, einer Steueroase.
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Den Morgengruß an gleicher Stelle – schreibt jeden Tag
„Der freche Bengel“
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Grafikquellen :
Oben — DL / privat – Wikimedia
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Unten — Aufkleber eines Impfkritikers an einer Müllbox in Heikendorf.