DL – Tagesticker 19.06.2022
Erstellt von Redaktion am Sonntag 19. Juni 2022
Direkt eingeflogen mit unseren Hubschrappschrap
Heute in der Auswahl des „Bengels“: – . – 1.)Israel und die Palästinenser – . – 2.) Äußerung von Joe Biden – . – 3.) EU-Kandidatenstatus für die Ukraine – . – 4.) Mein Leben als Generalsekretär – . – 5.) Können Hunde lügen? – . – DL wünscht allen Leser-Innen eine gute Unterhaltung.
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Was wird denn von Bürger-Innen erwartet welche sich für den Zeitraum von 16 Jahren nahezu stillschweigend den Doktrinen einer Untergegangenen Republik unterwarfen, da sie nur das ganz große Geschäft vor ihren Augen sah? Stammt nicht der Ausdruck einer geforderten „Nazi-o-nalen Staatsräson“ aus genau dieser Richtung in der immer in Herden getrieben wurden?
Die Deutschen und ihr Interesse am Nahostkonflikt. Für die meisten Deutschen gibt es nur einen Nahostkonflikt. Sie blenden viele andere aus.
1.)Israel und die Palästinenser
Warum will Israel nicht endlich Frieden, den Nahostkonflikt beenden? Kaum eine Frage hört unser Autor öfter. Er würde gern etwas zurückfragen. „Warum kann es nicht endlich Frieden zwischen Israel und den Palästinensern geben? Israel sollte alles daran setzen, den Nahostkonflikt zu beenden. Wollen wir nicht alle dasselbe: Frieden?“ Mit diesen Worten wurde ich vor wenigen Tagen von einer deutschen Touristin in Israel begrüßt. Diese wenigen Worte, die ich auf ähnliche Weise schon Hunderte Male zu hören bekommen habe, bringen auf den Punkt, wie verzerrt die deutsche Sichtweise auf den Nahen Osten und den sogenannten Nahostkonflikt ist. Auch wenn diese Herangehensweise an den Nahen Osten und „den Nahostkonflikt“ sehr weit verbreitet ist, macht es sie nicht richtig. Im Gegenteil. Das Schicksal der Palästinenser ist interessant. Vier Generationen nach dem Holocaust ist es höchste Zeit, über den deutschen Tunnelblick auf den Nahen Osten, der selbstverständlich maßgeblich durch die bittere Vergangenheit Deutschlands und der Juden geprägt und beeinflusst wurde, zu sprechen. Die Frage ist: Warum sind so viele Deutsche so Feuer und Flamme und sofort am Thema interessiert, wenn es um „den Nahostkonflikt“ geht, während es kaum jemanden juckt, dass Menschen rings um Israel, unter anderem im Jemen, Irak, Iran, Libanon, in Syrien, täglich misshandelt, vergewaltigt, unterdrückt und ermordet werden? Warum interessiert das Schicksal der Palästinenser die Deutschen offenbar so viel mehr als das Schicksal anderer Menschen im Nahen Osten? Dabei sind die Palästinenser genau so Muslime und genau so Araber wie die Bewohner von mehr als 20 Staaten um Israel herum, in denen die Lebensumstände oftmals äußerst problematisch sind, ja, oftmals um einiges problematischer sind als die der Palästinenser. Doch all die anderen Völker, Staaten und ihre Probleme und Konflikte sind etwas anderes und eben nicht der sogenannte Nahostkonflikt und spielen deshalb eine weniger zentrale Rolle im Bewusstsein vieler Deutscher. Und genau das zeigt, wie präsent die bittere Vergangenheit in Deutschland nach wie vor ist, selbst bei jungen Menschen.
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Der Apfel ist noch nie sehr weit von seinen Stamm heruntergefallen und wird für gewöhnlich auch als Fallobst behandelt. Nur die Politik verkennt die Tatsachen, da jeder für sich sich seine Vorteile daraus erhofft.
„Selenskyj wollte nicht hören“ – Kiew verstimmt von den USA
2.) Äußerung von Joe Biden
Laut US-Präsident Joe Biden soll der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj vor Kriegsbeginn die von Russland ausgehende Gefahr nicht ernst genug genommen haben. Die Führung in Kiew reagiert verstimmt auf die Äußerungen. Die politische Führung in Kiew hat verstimmt auf Äußerungen von US-Präsident Joe Biden reagiert, wonach der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj vor Kriegsbeginn die von Russland ausgehende Gefahr nicht ernst genug genommen haben soll. Bei einer Fundraiser-Veranstaltung am Freitagabend in Los Angeles hatte Biden gesagt, es habe bereits vor dem 24. Februar Beweise dafür gegeben, dass Kremlchef Wladimir Putin die Ukraine überfallen wolle. Dann fügte er hinzu: „Es gab keinen Zweifel. Und Selenskyj wollte es nicht hören – viele Leute wollten es nicht.“
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Warum eigentlich sollten hier die wichtigsten Grundsätze der Politik nicht ihre Anwendung finden, die da lauten: „Heute versprochen – ist Morgen schon gebrochen!“ Im besonderen jede-r Wähler-In kann davon ein Lied singen – alle vier Jahre nach den Wahlen! Selbst die Türkei wird in dieses Lied einstimmen.
Das große Warten! – Die Verleihung des Beitrittsstatus hat für Kiew erst einmal noch keine Konsequenzen – dafür wächst in Ländern wie Georgien der Frust.
3.) EU-Kandidatenstatus für die Ukraine
Geht doch! Bundeskanzler Olaf Scholz hat in Kiew geliefert und sich für einen EU-Kandidatenstatus der Ukraine ausgesprochen. Diese Aussage ist als politisches Symbol für die Menschen in dem von Wladimir Putins Angriffskrieg verheerten Land von großer Bedeutung. Aber deswegen gleich, wie viele Beobachter*innen, einen historischen Moment zu beschwören, scheint etwas zu dick aufgetragen. Denn die Verleihung dieses Status, auch von der EU-Kommission am Freitag empfohlen, hat zunächst keine direkten Konsequenzen. Zudem ist bekannt, dass Kandidaten oftmals zehn Jahre oder länger in der Warteschleife hängen, bis sich die Türen in Brüssel öffnen. Das dürfte im Fall der Ukraine nicht anders sein. Bereits in der kommenden Woche auf dem Brüsseler Gipfel wird sich zeigen, was Scholz’ Ansage und das Plädoyer der Kommission wert sind. Dann ist das einheitliche Votum aller 27 Mitglieder gefragt, aber es gibt unsichere Kantonisten – wie Portugal. Der Zwang zur Übereinstimmung sorgt immer wieder für Verdruss, wie die erpresserische, aber erfolgreiche Blockadepolitik von Ungarns Regierungschef Viktor Orbán zeigt. Ein Argument der Zauderer in Bezug auf die Ukraine ist auch, dass die Staaten des Westbalkan nicht aus dem Blickfeld geraten dürfen. Da ist etwas dran – zumal eine unterschiedliche Behandlung zu Zwist, Verwerfungen und Frustration führt.
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Endlich wird der/die Leser-In darüber aufgeklärt warum Merkel im Jahre 2004 mit ihrer Jobübernahme auch Ihr Neuland betrat. An und für sich die größte Überraschung, da doch nicht nur ihre Landschaft, sondern auch einiges mehr, für die Flachheit sprach.
Flaches Land, wohin auch die Augen wandern
Der deutsche PENN und die Trinkerklappe: 2004 gründeten Peter Wawerzinek und ich die „Poets, Essayists, Narcotics und Nonsens“. Einer „Bratwurstbude“ kam das sehr nahe. Bald kam es zur „Aktion Findeltrinker“ – und zur Spaltung in PENN Ost und PENN West.
4.) Mein Leben als Generalsekretär
Lange her: Im Jahr 2004 gründeten der Dichter Peter Wawerzinek und ich den deutschen PENN. Von der Akademie der Künste Berlin hatten wir das „Alfred-Döblin-Stipendium“ abgestaubt, das gut dotiert war, aber auch zum Aufenthalt in Wewelsfleth, Schleswig-Holstein, verpflichtete – im alten Haus von Günter Grass. Und weil es vor und hinter den Deichen von Elbe und Stör mitunter sehr langweilig werden kann (das Land ist so flach, heißt es, dass man schon am Freitag sieht, wer am Sonntag zum Tee kommt), deshalb und weil wir keine Ideen hatten zum Romanschreiben, aber dennoch gerne Interviews geben wollten, gründeten wir am alten Wohnsitz des späteren Literaturnobelpreisträgers den deutschen PENN. In meiner Erinnerung war das kein bewegendes historisches Ereignis, sondern eher dem Konsum diverser Destillate und Spirituosen geschuldet. PENN stand für Poets, Essayists, Narcotics und Nonsens. Der Kollege Wawerzinek war Präsident und ich sein Generalsekretär. Beide waren wir von der Mitgliedervollversammlung einstimmig gewählt worden, mit zwei Stimmen. Später trat unserem Dichterbund noch der Döblin-Stipendiat und Wessi Norbert Kron bei, was völlig neue Optionen eröffnete: wegen musikalischer Differenzen sollte sich der Verband jetzt teilen – in den PENN Ost und PENN West. Meist Steaks, eher selten Würste. Und ganz ehrlich: Vielleicht werde ich nie wieder in meinem Leben so glücklich sein wie in meiner Amtszeit als Generalsekretär. Den deutschen PENN mit einer „Bratwurstbude“ zu vergleichen, käme der Wirklichkeit nahe; im Garten hinter dem Haus von Günter Grass haben wir oft und viel gegrillt, nur waren es eben Steaks und eher selten Würste. Im Gehöft gegenüber residierte damals der „Eulenhof“ einer Nachsorgeeinrichtung für Alkoholkranke. Gerd Gedig, der Chef, kam nach Feierabend gern für ein Bierchen zu uns rüber. Denn im Ort selbst konnte er nicht in die Kneipe gehen, er wäre dort sofort angesprochen worden. Wenn der Direktor einer Trinkerheilanstalt dem Alkohol frönt, ist das so als ob ein Polizist stiehlt. Und das geht gar nicht! Bei einem unserer geselligen Grillabende in der „Bratwurstbude“ kam dann die Idee auf, dass sich der deutsche PENN doch politisch engagieren möge. Und zwar vor Ort. So wurde die Idee mit der Trinkerklappe geboren. Im Folgenden bitte ich um Entschuldigung, aber weil ich Zeilenlohn bekomme, sei hier unser Aufruf noch mal in voller Länge dokumentiert:
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Wer von den aufmerksamen Lesern hier – würde die Frage nicht anders stellen: „Können Hund die Wahrheit erkennen? Dem folgte sicher ein lautes ja. Denn ein Hund würde nie die Hand welche ihr füttert beißen, womit wir schon wieder in der Politik angekommen sind. Womit sich dann nur noch die Frage stellt: „Hunde wollt ihr ewig leben?“
Über das Wahrheitsempfinden von Vierbeinern
5.) Können Hunde lügen?
Können Hunde lügen? Viele Hundebesitzer sagen: Nein! Ihr Engelchen doch nicht, nicht so was! Niemals! Hunde hätten ja kein Ichbewusstsein in dem Sinne, dass sie absichtlich böse sein könnten, sie könnten nur ihrem Instinkt folgen, der immer authentisch und damit wahrhaftig sei. Doch das ist Unfug. Tiere werden allgemein erheblich unterschätzt. Das sagt die Wissenschaft, wie der Verhaltensbiologe Norbert Sachser in dem von ihm herausgegebenen neuen Buch »Das unterschätzte Tier« darlegt. Um es Ihnen glaubhaft zu machen, kann ich auch aus eigener Erfahrung berichten: Coco ist nämlich eine ausgesprochen gute und leidenschaftliche Lügnerin. Sie täuscht mich am laufenden Band. Hat sie etwas ausgefressen, von dem sie weiß, dass sie es nicht soll, setzt sie den Unschuldslamm-Blick auf, nicht umsonst auch »Hundeblick« genannt: Ich? Ich soll etwas gemacht haben? Ich weiß von nichts! Natürlich tut sie das nicht aus moralischen oder unmoralischen Gründen, sondern weil sie sich ganz einfach Vorteile von diesem Verhalten verspricht, und zwar nicht zu Unrecht. Wenn wir spazieren gehen, stöbert Coco gerne, wie es ihre Natur ist, auf dem Boden herum; alles wird beschnüffelt und berochen, mit der Schnauze begutachtet. Natürlich darf sie das auch, weil es eben ihre Natur ist. Doch was sie nicht darf: irgendwelche Sachen fressen, die ihr nicht bekommen könnten. Das tut sie, obwohl unverständlich ist, wie es im Sinne ihrer Natur sein könnte, sehr gerne; am liebsten Kot anderer Hunde, Füchse oder noch lieber von Menschen. Coco hat eine Methode entwickelt, mit ihrer bärtigen Schnauze so über den Boden zu schlürfen, dass es unmöglich ist zu sehen, ob sie dabei etwas aufnimmt. Im Vorbeigehen schnellt nur kurz die Zunge heraus, um Verbotenes zu schnappen, ohne dass sie den Kopf dabei bewegt.
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Den Morgengruß an gleicher Stelle – schreibt jeden Tag
„Der freche Bengel“
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Anregungen nehmen wir gerne entgegen
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Grafikquellen :
Oben — DL / privat – Wikimedia
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Unten — Landschaft bei Angermünde (Landkreis Uckermark).