DL – Tagesticker 12.11.2022
Erstellt von Redaktion am Samstag 12. November 2022
Direkt eingeflogen mit unseren Hubschrappschrap
Heute in der Auswahl des „Bengels“: – . – 1.) Kritik an nächtlicher Beleuchtung – . – 2.) CDU setzt in Thüringen brisanten Antrag durch – mit AfD-Hilfe – . – 3.) Der Kapitalismus muss die Welt jetzt auch retten – . – 4.)„Bürgergeld“ klingt nach neoliberalem Blödsprech – . – 5.)Fit für die Apokalypse – . – DL wünscht allen Leser-Innen eine gute Unterhaltung.
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Je höher die Ämter in denen sich Trüffelschweine sudeln, umso größer greift die Angst um sich, dass einmal welche kommen könnten, welche ihre Arbeiten von der Picke an erlernt haben. Da hält sich dann jeder besser auf Distanz und versucht seine leeren Köpfe dank Beleuchtung in rechte Licht zu stellen. Was interessiert einen Kanzler, mitsamt seinen immer noch in dieser Notunterkunft untergebrachten Mitfressern, wenn ein dummes Volk so oder so alle Rechnungen der Volkstreter begleichen muss?
„Haben die wirklich Angst, dass ein Autofahrer ins Bundeskanzleramt fährt?“ Trotz Energiekrise wird die Außenbeleuchtung des Kanzleramtes aus Sicherheitsgründen nicht vollständig abgeschaltet. Aufseiten der Opposition stößt jene Entscheidung auf Unverständnis. Die Maßnahme sei unbegründet und schmecke nach Doppelstandards.
1.) Kritik an nächtlicher Beleuchtung
Trotz Energiekrise gehen die Lichter im Kanzleramt nachts nicht gänzlich aus – das sorgt für Kritik. Aus Gründen der Sicherheit, insbesondere auch der Verkehrssicherheit, könne die Außenbeleuchtung nicht vollständig abgeschaltet werden, sagte ein Regierungssprecher am Freitagabend auf Nachfrage. Die Außen- und Innenbeleuchtung werde aber in den Nachtstunden reduziert. Oppositionspolitiker halten das für vorgeschoben. „Haben die wirklich Angst, dass ein Pkw-Fahrer das Bundeskanzleramt übersieht und da reinfährt? Das müsste man mir zumindest mal ernsthaft erläutern“, sagte der wirtschaftspolitische Sprecher der Linksfraktion, Christian Leye, der „Welt am Sonntag“. Das Ganze schmecke nach Doppelstandards. Kritik kam auch aus der Union. „Es gehört dazu, selbst mit gutem Beispiel voranzugehen“, sagte der CDU-Abgeordnete Carsten Müller der Zeitung.
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Wer wüsste nicht allzu gerne von Merz – was noch Folgen mag im kalten Winter ? Wer aber heute schon wissen will wer Diesem noch im Schleppgang folgen wird, wenn er erst einmal richtig angekommen ist, sollte nach dessen Wurzeln graben?
„Gendern? Nein danke!“: Die CDU in Thüringen stimmte am Donnerstag in einem umstrittenen Antrag gegen die Gendersprache – gemeinsam mit der vom Verfassungsschutz beobachteten Thüringer AfD.
2.) CDU setzt in Thüringen brisanten Antrag durch – mit AfD-Hilfe
Am späten Donnerstagabend stimmte die CDU gemeinsam mit der AfD und den „Bürgern für Thüringen“ für einen Antrag gegen gendergerechte Sprache. Dem Beschluss war eine turbulente Debatte vorangegangen, die Entscheidung fiel denkbar knapp aus: 38 Stimmen entfielen für den Antrag, 36 dagegen. Dadurch ändert sich zwar nichts, da es sich nur um eine Empfehlung, nicht um ein Gesetz handelt. Doch es fiel auf, dass die CDU gemeinsame Sache mit der vom Verfassungsschutz beobachteten Thüringer AfD machte, um genug Stimmen zu bekommen. CDU, AfD und „Bürger für Thüringen“ fordern, nicht zu gendern. Landtag, Landesregierung und Behörden in Thüringen sollen nach dem Willen einer knappen Parlamentsmehrheit in ihrer öffentlichen Kommunikation nicht gendern. Der CDU-Antrag, der mit „Gendern? Nein danke“ überschrieben war, wurde am späten Donnerstagabend nach einer namentlichen Abstimmung angenommen. Nach dpa-Informationen kamen die Stimmen gegen die Nutzung der Gendersprache ausschließlich von CDU und AfD sowie den vier Abgeordneten der Gruppe der „Bürger für Thüringen“, von denen drei Ex-AfD-Mitglieder sind. CDU, AfD und „Bürger für Thüringen“ fordern, nicht zu gendern. Nach dem Wunsch dieser Politiker und Politikerinnen soll künftig nur das generische Maskulinum verwendet werden, sowohl in der Verwaltung, als auch im öffentlich-rechtlichen Rundfunk sowie in anderen Einrichtungen – etwa Schulen und Hochschulen. Die Friedrich-Schiller-Universität in Jena bleibt indes bei ihrer Empfehlung zur geschlechtergerechten Sprache. Der Präsident der Hochschule, Walter Rosenthal, sagte dem MDR, man solle mit dem Thema nicht durch politisch motivierte Maßgaben polarisieren. „Studien der Sprachwissenschaften, Soziologie und Psychologie haben gezeigt, dass Sprache die Welt nicht nur abbildet, sondern formt und sich auf die soziale Wahrnehmung und das Verhalten auswirkt“, so Rosenthal weiter. Laut Angaben des MDR ist der Beschluss zwar bundesweit einzigartig, aber dennoch nichts weiter als ein Appell. Gesetzeskraft hat er nicht.
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Der Kapitalismus ist das Größenwahn Projekt eines aus allen Fugen geratenen politischen System, welches sich wohl nur durch Selbsterkenntnis retten kann, welche aber bislang nicht sichtbar Leuchten. Dafür fehlt es einfach an willigen Eingeständnissen zur Mitschuld.
Es bleiben zwei Wege: die radikale Schrumpfkur oder der schnelle Sprung ins postfossile Zeitalter. Der Kapitalismus hat die Welt in die Klimakrise getrieben.
3.) Der Kapitalismus muss die Welt jetzt auch retten
Die Welt, so hat es UN-Generalsekretär Antonio Guterres diese Woche beim Weltklimagipfel im ägyptischen Sharm al-Scheich formuliert, fahre auf einer Autobahn, die direkt in die „Klimahölle“ führe. Leider hat Guterres, von Beruf Diplomat, weggelächelt, wer diesen „highway to hell“ planiert hat: Es sind die einst früh industrialisierten, inzwischen in der digitalen Moderne angekommenen Staaten des Westens. Man muss keine Marxistin sein, um den nimmersatten Bedarf des Kapitalismus nach Mehr als das zentrale Problem zu benennen: mehr Ressourcen, mehr Wachstum, mehr Ausbeutung von Menschen und der Natur. Nun rebelliert nicht die Arbeiterklasse, wie einst von Marx prognostiziert, sondern es ist die Natur, und die Folgen sind katastrophal: sengende Hitze und Trockenheit, schmelzende Eisberge, Fluten, ausgelöschte Arten. Die Globalisierung der vergangenen 30 Jahre, also die modernste und derzeit gültige Spielform des Kapitalismus, hat die Welt einmal mehr in Sieger und Verlierer geteilt. Und so, wie die Arbeiterinnen in den indonesischen Sweatshops heutzutage mit der Finanzelite in London verknüpft sind, sind es auch die Auswirkungen des Klimawandels: zuerst wird Jakarta versinken, nicht London. Den Preis zahlen nicht als erste diejenigen, die den Schlamassel angerichtet haben. Die Entwicklungs- und Schwellenländer haben also guten Grund und Legitimation, die Rechnung auf der Weltklimakonferenz an die Verursacher, die vornehmlich im Westen zu suchen sind, weiterzureichen. Der Westen wiederum, das zeigt sich in Ägypten erneut, verweigert noch immer die Annahme dieses Schuldscheins.
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Ja von diesen Typen gibt es ja in der SPD als auch in den Agenturen eine Nahezu unbegrenzten Auswahl an leeren Behördenköpfen. Wer immer auch auf diesen Staat hört – wirkt letztendlich geistig zerstört, da jeder eigenen Meinung vom Staat beraubt. Ein auch nicht Uniformierter Denkzwang..
Wirklich besser als Hartz IV? Es wird viele Sitzungen gebraucht haben, bis eine Agentur auf „Bürgergeld“ kam, um die Reform von Hartz IV zu umschreiben. Semantisch ist das auch nicht besser, findet unsere Autorin.
4.)„Bürgergeld“ klingt nach neoliberalem Blödsprech
Eine Arbeitsvita mit so einigen Bullshitjobs, seriösen Anstellungen und Phasen der Arbeitslosigkeit, klassisch also, man gerät durcheinander, also nageln Sie mich nicht fest, aber es muss ungefähr zeitlich so zusammen gefallen sein: kurz bevor „Hartz IV“ eingeführt wurde, arbeitete ich noch bei einer Agentur für politische Kommunikation. Zu unseren Kunden gehörte die Schrödersche Bundesregierung. Unsere Agentur organisierte Kampagnen für das Bundespresseamt. Hartz IV hatten wir nicht mitverbockt, aber damals arbeiteten wir zum Beispiel an der Kampagne zum neuen „Asylbewerbergesetz“. Ich erinnere mich gerade, wie die Sitzungen (wie erklären wir die Politik pflegeleicht dem ressentimentgeneigten Wähler), im Bundespresseamt dazu manchmal verbal zynisch gerieten, sie waren ja off the record, einmal hätte ich fast den Raum verlassen – wie hier geredet wurde, brachte mich in einen moralischen Konflikt. Warum erzähle ich das? Hartz IV ist ja nur der Volksmundausdruck für die berüchtigte größte Arbeitsmarktreform der Bundesrepublik – aber „Bürgergeld“ hat sich jemand ausgedacht. Und wie die rot-grüne Koalition plus FDP auf das hübsche Wort „Bürgergeld“ gekommen ist, ich hätte hier gern Mäuschen gespielt.
Damals jedenfalls. Es kam die Werbekrise, unsere Agentur ging pleite, ich wurde arbeitslos. Viele Agenturen gingen pleite, viele wurden arbeitslos, es war komplett aussichtslos, einen Job in der Werbung zu finden. Aber: Irgendwas wollte man ja machen. Die meisten Menschen, die arbeitslos werden, geraten zuerst in eine tolle Aufbruchstimmung. Man wittert Chancen. Da ist etwas Rebellisches. Man hofft auf etwas Neues, das da kommt. Also leiert man etwas an. Ich organisierte mir einen Business-Englisch-Kurs an einer Berlitz School, den das Arbeitsamt, äh Jobcenter finanzierte. Ich ging nach London (danke Europäische Union), denn das Arbeitslosengeld I wurde nach London transferiert. In London lebte ich in einer WG, in der WG waren alle mit Arbeitssuche und Geldproblemen in Vollzeit beschäftigt, so war London. Manchmal flitzte eine Maus durch mein Zimmer. Der längste Job: zwei Monate.
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Auch mit der 27. Klimakonferenz wird diesen Vertreter-innen der personifizierten Dummheit kein Stein der Weisen aus dem Hirn fallen! 27 mal probiert und wo hätte es „Zoom“ gemacht. Früher sagte Volk immer: „Leichte Schläger auf die Hinterköpfe erleichtern das Denkvermögen“. Aber- wie gesagt das war früher einmal – heute klingt alles hohl in der Politik in der auch nur Geld zählt.
UN-Klimakonferenz – Mit Kapitalismus ist das Klima nicht zu retten – jeder weiß es, aber kaum einer sagt es. In der aktuellen Wirtschaftsform ist die Klimakatastrophe nicht aufzuhalten, ja nicht einmal zu bremsen. Diese Wahrheit ist allen Regierenden, allen Wirtschaftsverantwortlichen offenkundig; nur aussprechen wollen es die Wenigsten.
5.) Fit für die Apokalypse
Zu rufschädigend wäre der eingestandene Kontrollverlust, den kein Milliardenvermögen, kein Megakonzern beheben kann. Die schlimmsten Szenarien der Klimaforschenden sind zur Zeit die wahrscheinlichsten — wer der Wissenschaft nicht glaubt, frage den Rückversicherer seines Vertrauens. Die wenigen Anstrengungen, die zum Schutz der Ökosphäre unternommen werden, gleichen einem Tropfen in den Ätna. Weite Teile der Erdoberfläche werden noch vor Ablauf dieses Jahrhunderts nicht mehr bewohnbar sein. Es ist dann egal, ob in irgendeinem Milliardärsbunker noch ein van Gogh hängt: Die Zivilisation, wie wir sie kennen, wird unter diesen Bedingungen nicht weiter bestehen. Nur eine konsequente Deindustrialisierung, der Verzicht auf zahllose zur Gewohnheit gewordenen Annehmlichkeiten könnte eine weitere Verschlimmerung der Lage dämpfen – sie aber auf keinen Fall verbessern. Es wird lange dauern, den bereits eingetretenen Schaden auf natürliche Weise zu heilen. Diese Wahrheiten erscheinen surreal, angesichts des ungeheuren Wohlstands und der scheinbaren Machtfülle der derzeitigen Gesellschaft – die aber vor immer neuen Sturmkatastrophen und Gletscherschmelzen dahinschwinden wird. Während die Nachrichtenportale schnappatmen wegen der neuesten Streiche der Letzten Generation, zieht die UN-Klimakonferenz in Ägypten medial weniger beachtet am Weltgeschehen vorbei. Der UN-Generalsekretär schlägt schärfste Töne an, spricht von einem kollektiven Selbstmordpakt, den die Menschheit einzugehen drohe – es ist manchen Medien kaum eine Randnotiz wert. Bei Springer wird stattdessen unverhohlen die Frage verhandelt, wie legitim Gewalt gegen jene ist, die sich an Straßen festkleben – vielleicht hat man den mit Krokodilstränen getränkten Nachruf schon in der Schublade, für das erste Opfer eines von »Welt« und »Bild« aufgehetzten Autofahrers, der den nächsten Klimaprotest einfach überfährt.
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Den Morgengruß an gleicher Stelle – schreibt jeden Tag
„Der freche Bengel“
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