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RENTENANGST

DL – Tagesticker 10.04.2023

Erstellt von Redaktion am Montag 10. April 2023

Direkt eingeflogen mit unseren Hubschrappschrap

Heute in der Leseauswahl des „Bengels“:  – . –  1.) EU-Staaten noch weit entfernt von Pariser Klima-Zielen  – . –  2.) Chinas Militär übt „Abriegelung“ von Taiwan  – . –  3.)Reif für die gottlose Gesellschaft?  – . –  4.) Wer darf über den Krieg sprechen?  – . –   5.) Bruchlandung – Rentendiktat Macrons  – . –   DL wünscht allen Leser-Innen einen schönen Tag und gute Unterhaltung.

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Waren es nicht immer schon die größten Versager in der Politik welche ihren selbst gesteckten Zielen um viele, viele Meilen hinterhergelaufen sind ? Sie wollten diese Welt befrieden und bewohnbar halten und schließen sich auch per Frontex und Stacheldraht von der Weltöffentlichkeit selber aus. Was zusammengehören möchte muss auch zusammen passen! Grundlage dafür ist eine Richtung und keine einzelnen Ziele. 

Wie klimakonform wirtschaften Unternehmen und Staaten? Ein Start-up hat ein Modell entwickelt, um Antworten auf diese Fragen in Grad Celsius auszudrücken – gemessen an den Pariser Klimazielen.

1.) EU-Staaten noch weit entfernt von Pariser Klima-Zielen

Alle EU-Staaten sind einer Analyse zufolge noch weit entfernt von dem im Pariser Klimaabkommen formulierten Ziel, die Erderwärmung bei 1,5 Grad Celsius zu begrenzen. Das legen Modellrechnungen des Frankfurter Start-ups „Right. Based on Science“ auf Basis bereits ergriffener Klimamaßnahmen nahe. Nicht eingerechnet sind angekündigte Vorhaben. Darin schneidet Deutschland schlechter ab als andere EU-Flächenländer. Das Start-up hat ein Modell entwickelt, das die Klimawirkung von Unternehmen, Gebäuden oder Finanz-Portfolios etwa aus Staatsanleihen in Grad Celsius ausdrückt: So stark würde sich die Erde bis zum Jahr 2100 erwärmen, wirtschaftete die gesamte Welt ebenso emissionsintensiv wie die untersuchte Einheit. Die Analyse gibt an, welche Pfade der Erhitzung erreicht werden, wenn die Staaten weiter machen wie bisher.Bei der Berechnung der Temperaturpfade berücksichtigt Right nur bereits umgesetzte Klimaschutzmaßnahmen. Angekündigte und nicht realisierte Maßnahmen fließen nicht ein, da die Umsetzung schwer prognostizierbar ist. Gesetze wie das geplante Aus für Verbrenner-Autos und andere Vorhaben können den Wert bis 2100 also noch verbessern. Die EU hat sich das Ziel gesetzt, bis 2050 klimaneutral zu sein, Deutschland will das bis 2045 schaffen. Wert für Deutschland liegt bei bei 4,4 Grad.

Stuttgarter-Zeitung-online

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Haben vielleicht Macrons Wirtschafts – Begleiter-innen  den Chunesen die passenden Ideen verkauft ? Niemand hatte doch biskang gesagt das in Manövern nur mit Platzpatronen das Töten  geübt werden müsse. 

Peking fühlt sich durch eine Reise von Taiwans Präsidentin in die USA provoziert. Zur Einschüchterung hält Chinas Militär große Manöver vor der Insel ab. Dabei simuliert es auch Luftangriffe. Die USA lassen ihrerseits im umstrittenen Südchinesischen Meer militärisch die Muskeln spielen.

2.) Chinas Militär übt „Abriegelung“ von Taiwan

Nach der Visite von Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen in den USA haben sich die Spannungen mit China verschärft. Die chinesische Volksbefreiungsarmee setzte ihre großangelegten Militärmanöver in der Nähe Taiwans den dritten Tag in Folge fort. Das Ostkommando organisierte weitere Übungen und Patrouillen sowie Angriffe der Luftwaffe auf Landziele, wie das chinesische Militär mitteilte. Dabei übte China nach eigenen Angaben die „Abriegelung“ der Insel. Mehrere Dutzend Militärflugzeuge seien vor Taiwan im Einsatz, um eine „Luftblockade“ der Insel durchzusetzen, hieß es im staatlichen chinesischen Fernsehsender CCTV. Das taiwanische Verteidigungsministerium gab an, elf chinesische Kriegsschiffe und 59 Militärflugzeuge vor der Insel gesichtet zu haben. 39 Flugzeuge hätten die früher noch respektierte, nicht offizielle Mittellinie der Meerenge der Taiwanstraße überquert und seien auch in die taiwanische Luftüberwachungszone eingedrungen, die als eine Art Pufferzone zur Volksrepublik dient. Unter den Flugzeugen seien Kampfjets und Bomber, hieß es aus Taipeh. Bei den Übungen wurde nach chinesischen Angaben, wie im Vorfeld angekündigt, scharfe Munition eingesetzt. „“Mehrere Gruppen von H-6K-Kampfflugzeugen mit scharfer Munition“ hätten „mehrere Wellen simulierter Angriffen auf wichtige Ziele auf der Insel Taiwan“ ausgeführt, hieß es im Sender CCTV. An den Übungen sei zudem auch der Flugzeugträger Shandong beteiligt gewesen, erklärte das territoriale Kommando Ost der chinesischen Volksbefreiungsarmee. Warnung an „separatistische Kräfte“.

NTV-online

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Galt Gott nicht immer als der letzte Notnagel einer Gesellschaft, welche sich mehr und mehr von den Staaten und ihren Politikern in die äußerste Ecke gedrängt fühlen? Das genau macht doch die Verwandtschaft der Beiden Ideologien mehr als deutlich. Da braucht Parteimitglied doch nur einen Parteitag besuchen: Der Blick in die Augen derer, welche die lange eingeübten und Fremd diktierten  Sprechgesänge erinnern doch die Zuhörer an die in der Kindheit gehörten Litaneien aus den Religionen. Wir brauchen uns doch nur die Prozentzahlen der Wähler-innen anzusehen, um die Religionen in ihrer Wahrnehmung einzuordnen. Nicht nur zu Ostern gleicht ein Ein dem Anderen. 

Kirche ohne Mitglieder. – Der Zustand der Kirche erinnert an Palliativmedizin und Sterbebegleitung statt an die Feier des Lebens. Ihr Siechtum ist dennoch keine gute Nachricht.

3.)Reif für die gottlose Gesellschaft?

Ostern ist das prächtigste Frei­luftspektakel der christlichen Welt. Wer mal die Semana Santa am Pazifikstrand oder die Prozession im andalusischen Sevilla erlebt hat, versteht, warum das Berghain in Nordeuropa erfunden werden musste: Drei Tage wach, Körper und Geist von Musik und Masse verzücken zu lassen – dafür brauchen Katholiken im Süden nicht erst einen Club zu gründen. Religiöse Momente sind Live-Events. Es braucht Masse um einen herum, um so in Verzückung zu geraten – auch wenn es Leute gibt, die beim Sound ihrer Stereoanlage ähnliche Stadien erreichen. Außerhalb dieser Live-Events landet die Kirche in der „Tagesschau“ nur noch auf den hinteren Sendeplätzen, in der Abteilung Vermischtes, also da, wo auch der Bericht über die Loveparade lief, als es sie noch gab. Weiter vorne landet sie nur noch, wenn es um Verbrechen in ihren eigenen Reihen geht. Es ist Ostern, aber statt der Kirche dabei zuzusehen, wie sie voller Verzückung die Auferstehung Jesu feiert, hat man das Gefühl von Sterbebegleitung. Wir schauen dem Siechtum ungläubig zu: Wie kann es sein, dass dieser jahrhundertealten Superpower nichts anderes mehr einfällt als Palliativversorgung? Anfang des Jahres warnte der Papst: „Wenn Ideologie in kirchliche Prozesse einfließt, geht der Heilige Geist nach Hause.“ Ein schönes Bild; allein, dass er mit Ideologie nicht die katholische Weltanschauung meinte, in der eine Frau unrein und Homosexualität Teufelszeug ist. Ideologie sieht der Papst in der aktuellen Reformbewegung der deutschen Katholiken, im ­Synodalen Weg. Ideologie ist wie Mundgeruch.

TAZ-online

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Vielleicht wirklich nur diejenigen welche sich den Kriegen verweigern, indem sie den die Staaten machenden Politiker-innen das Recht nehmen, Soldaten zu rekrutieren und bereit dazu sind, auch Nachteile dafür, auf sich zu nehmen? Wer hatte es denn gewagt, den Heimkommenden Vätern nach dem letzten Welt- Krieg zu fragen, warum sie für Hitler in den Krieg zogen? Diese Erkenntnis wagten ja nicht einmal die Politiker-innen, welche Heute tagtäglich ihre Mäuler weit aufreißen, um sich dann bei Gefahr in ihre Luxuriösen Bunker zurück zuziehen. Der Fisch fängt am Kopf zu stinken an. Ist nicht ein jeder Staat nur so gut, wie seine Politiker schlecht sind? 

Welche Rolle sollten Intellektuelle in der Debatte um den Ukraine-Krieg spielen? Die Publizistin Marina Weisband hat dazu einige Gedanken veröffentlicht. Eine kritische Analyse.

4.) Wer darf über den Krieg sprechen?

„Wer sind Intellektuelle und wofür sind sie gut?“, fragt Marina Weisband im Deutschlandfunk, und erklärt: Intellektuelle sind Leute, „die fürs Nachdenken bezahlt werden“ und die ihre Äußerungen durch Überzeugung von „Gatekeepern“ wie Redakteuren in die massenmediale Diskussion gebracht haben. Von „Experten“ unterscheide Intellektuelle, „dass sie nicht tiefe Expertise in einem eng begrenzten Gebiet haben, sondern eher in die Breite denken“; dabei agierten sie, „obwohl sie den Habitus von Wissenschaftlern haben, eigentlich eher wie Künstler“, die Ereignisse in sich „verdauen“ und dann „der Öffentlichkeit das Ergebnis“ mitteilten. Diese Erklärungen dienen der Autorin als Ausgangspunkt, die Rolle von Intellektuellen und Experten in der Ukraine-Diskussion zu kommentieren (Nummerierung von mir): 1) [I]m Wort „Intellektueller“ schwingt mit: „Intellekt“ – damit einhergehend das Vorurteil von Kompetenz, sich zu einem Sachverhalt zu äußern. (2) Aber reicht Nachdenken als Kompetenz? Phänomene, wie der russische Krieg, sind komplex und brauchen viel Expertise in Militär, Landeskunde, Geschichte und so weiter. […] (3) Nur – ob es [für Intellektuelle; Anm. M. Andrick] reicht, den russischen Krieg in einem System zu verdauen, das in den 80er Jahren einer friedlichen BRD geprägt wurde, und das Ergebnis dessen als politische Forderung festzunageln? Aus vielen öffentlichen Auftritten deutscher Intellektueller spricht für mich eher der vage und verständliche Wunsch nach Frieden mit einer gewissen Ratlosigkeit, wie man ihn denn praktisch erreicht. (4) Während ukrainische Militärexperten die Lage seit Februar ziemlich akkurat und vorausschauend einschätzten. Es ist gut, wenn wir öffentlich miteinander reden. Es ist besser, wenn wir dabei mehr Stimmen im Diskurs beachten. Und noch besser, wenn wir mehr jenen zuhören, die direkt betroffen sind. Reines Nachdenken. Diese Ausführungen sind in allen Punkten unhaltbar und ignorieren eine Grundnorm kritischen Denkens; das lege ich in der Folge im Einzelnen dar.

Freitag-online

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An und für sich eine schon erstaunliche Rücksichtnahme der französischen Bevölkerung. Haben sie doch ihre Erfahrungen schon unter Napoleon gemacht, im Gegensatz zu den Deutschen, ihre Emanuellisierten Versager in die Verbannung zu schicken. Vielleicht ließe sich ja gemeinsam eine Insel finden, auf der auch für Hiesige Versager noch Plätze frei wären ? 

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San Martino on Elba. Napoleon´s summer villa.

Der Laden brennt. Seit Donnerstag sogar im Sinne des Wortes. Das wütende Volk zog – so wollte es das Protestprogramm am elften Großkampftag gegen das Rentendiktat des französischen Staatschefs – auch an Emmanuel Macrons bevorzugtem Lokal vorbei.

5.) Bruchlandung – Rentendiktat Macrons

Dem bekannten Bistrot »La Rotonde«, einst beliebte Theke der Pariser Intellektuellen im feinen 16. Bezirk, zündete eine Handvoll besonders zorniger junger Leute en passant die Markise an. Geringer Sachschaden, große Symbolik. Hier feierten der junge Präsident und seine Schar gebildeter Höflinge im vergangenen Jahr den zweiten Wahlsieg nach 2017. Ernsteres Stirnrunzeln allerdings bei den Hintermännern des wirtschaftsliberalen Staaschefs – den Bossen der CAC 40, der größten börsennotierten Konzerne des Landes: Die von ihnen gerne und mit Inbrunst verachtete »Straße« – Synonym für politische Gegner aus der gesellschaftlichen sogenannten Unterschicht – machte selbst vor einem der wichtigsten Tempel des Finanzkapitals nicht halt. Eine Hundertschaft stürmte im Herzen der Hauptstadt die steinerne Burg des weltweit größten Finanzverwalters Blackrock, verschanzte sich in dieser Kathedrale des großen Geldes – die Firma hütet für ihre Kunden angeblich rund 8,5 Billionen US-Dollar – und wünschte den Kapitalismus samt Macron zum Teufel. Den Respekt, den Macron so oft und mit dem ihm eigenen Pathos zuerst für sich und zweitens für »das Amt« von seinen »lieben Landsleuten« verlangt, den verweigern ihm seit einigen Monaten drei Viertel der Bevölkerung.

junge.Welt-online

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Den Morgengruß an gleicher Stelle – schreibt jeden Tag
„Der freche Bengel“

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Anregungen nehmen wir gerne entgegen

Wir erhalten in letzter Zeit viele Mails mit Texten zwecks Veröffentlichung – Um diese zu verbreiten  sollten Sie sich aber erst einmal vorstellen und zeigen mit wem wir es zu tun haben.  Danke !

Treu unserem Motto: Es gibt keine schlechte Presse, sondern nur unkritische Leser

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Grafikquellen          :

Oben     —   DL / privat – Wikimedia

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Unten      —     Villa San Martino. Die rote Fläche im Vordergrund ist die Dachterrasse der Demidoff-Galerie.

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