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RENTENANGST

DL – Tagesticker 07.05.2023

Erstellt von Redaktion am Sonntag 7. Mai 2023

Direkt eingeflogen mit unseren Hubschrappschrap

Heute in der Leseauswahl des „Bengels“:  – . –  1.) „Bayern ist wohlhabende und sexy“  – . –  2.)  Der König wirkte geradezu fragil  – . –  3.) Gerhard Schröders Altkanzlerbüro  – . –  4.) KI-„Godfather“ Geoffrey Hinton:  – . –  5.) Waffenexporte deutscher Hersteller  – . –   DL wünscht allen Leser-Innen einen schönen Tag und gute Unterhaltung.

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Sagt nicht schon der Volksmund: “ Die dümmsten Bauern ernten die dicksten Kartoffeln.“ Was so ein Freistaat unter seiner Fahne nicht alles möglich macht !

Söder ist Spitzenkandidat. – Die CSU kürt beim Parteitag in Nürnberg Markus Söder erneut zum Spitzenkandidaten für die Landtagswahl. Im Oktober muss er liefern.

1.) „Bayern ist wohlhabende und sexy“

Den Defiliermarsch haben sie diesmal zur Sicherheit gar nicht bestellt zum Einzug des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder, nachdem die Kapelle beim Auftakttermin zur Landtagswahl am Aschermittwoch in Passau mit dem falschen Lied den CSU-Chef verärgert hatte. Stattdessen bemerkt erst keiner, als Söder im Nürnberger Messezentrum in die Halle kommt. Der Applaus? Zurückhaltend, es wird aber mehr im Verlauf der Rede. Und das braucht Söder auch, schließlich will er sich an diesem Samstag als Spitzenkandidat empfehlen. Seine offizielle Wahl ist freilich fast nur Schau: Die Abstimmung wird per Handzeichen abgehalten, so fallen Abweichler unangenehm auf. Zudem arbeitet Söder seit Wochen für den Erfolg. Er tourt unermüdlich durch den Freistaat, als wollte er beweisen: „Schaut her, bin der Landesvater, für alle da.“ Auf Feuerwehrfesten, bei der Grundsteinlegung einer Kinderklinik und bei seiner Tour durch zig bayerische Kinos gibt er den Volksnahen – hier kommt der Chef noch persönlich vorbei. Früher wäre zu solchen Terminen ein Staatssekretär geschickt worden, aber Söder macht klar: „Wenn man jemanden kennt, vertraut man ihm eher.“ In die CSU hinein gibt er den disziplinierten Lenker und Wahlkämpfer, will die müden Parteisoldaten aufrütteln, weil noch einiges getan werden muss, damit am Abend des 8. Oktobers mehr als nur 40 Prozent hinter dem schwarzen Balken der Hochrechnung stehen. Dafür muss die CSU ihre Anhänger an die Urnen bringen. Oder, wie es bei Söder am Samstagvormittag heißt: „Noch 3728 Stunden bis die Wahllokale schließen, wir laufen jetzt einen Marathon mit Volldampf ! “Einen Wahlerfolg kann Söder noch nicht vorweisen.

WAZ-online

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Wie es so üblich ist in den Ländern der ungeahnten Möglichkeiten: Der König wurde sehr sorgfältig gewickelt, wattiert und ausgestattet seinem Volk in gewohnter Art und Weise vorgeführt. So werden dann aus Kleidern Leute. Sio wird der Barock in die Moderne verschoben.

Melancholie und festliche Nachdenklichkeit an einem verregneten Krönungstag: König Charles III. gibt sich gemessen. Der Gottesdienst aber enthält zahlreiche Gesten, die seinen Willen zeigen, ein moderner Monarch zu sein.

2.) Der König wirkte geradezu fragil

„Ich bin gekommen, um zu dienen, nicht, um bedient zu werden.“ Dieses Versprechen, das Charles III. ganz zu Beginn seines Krönungsgottesdienstes dem jüngsten Chorknaben gegenüber gegeben hat, erfüllte der König während der gesamten zwei Stunden dauernden Krönungszeremonie. In diesem Ritual in der Londoner Westminster-Abtei wurde am Samstagvormittag kein unbekümmerter Herrscher gekrönt, sondern ein im Alter fortgeschrittener Monarch an der Seite seiner Gemahlin, der manchmal ein verwundertes Lächeln im Mundwinkel zeigte, meist aber selbst sichtlich unter dem Eindruck des Gewichts der Würde stand, die er seit dem Tod seiner Mutter verkörpert und weiter verkörpern muss. Und anders als bei der Krönung von Elisabeth II. vor 70 Jahren war der festliche Akt dieses Mal weniger von Jugend und Hoffnung als von festlicher Nachdenklichkeit und Melancholie bestimmt. Das fing schon beim Wetter an. Auch an Elisabeths Krönungstag hatte es geregnet, aber an diesem Samstag zogen die tiefen grauen Wolken mit ihrem schrägen Regen so gleichmäßig und anhaltend über die Paradestrecke in der Londoner Innenstadt, dass sie allmählich den Optimismus durchnässten, es werde sich schon noch die Sonne zeigen. Die St.-Edwards-Krone wiegt zwei Kilo.

FAZ-online

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Nepper, Schlepper, Bauernfänger ! Wurde nicht gerade die Politik so ausgelegt auf das der Schein schon immer wichtiger als ihr Sein war. Die Welt will nun einmal betrogen werden.

Neurotisches Verhältnis zu Status.  Schröder klebt an seinen Privilegien, die ihm auch Anerkennung verschaffen. Ist doch keine Schande, Rentner zu sein.

3.) Gerhard Schröders Altkanzlerbüro

Die Häme in den sozialen Netzwerken war erwartbar groß: In Moskau bekommt Gerhard Schröder bestimmt ein neues Büro, so der Tenor. Auch die taz machte auf mit Putins absurd langem Tisch. Dabei ging es vor dem Berliner Verwaltungsgericht nicht um Schröders Lobbyismus für Putin, sondern um die Frage: Ist der Staat dafür zuständig, den Verlustschmerz von AltkanzlerInnen zeitlich unbegrenzt zu kompensieren durch üppig ausgestattete Büros? Die Antwort: Nein, es gibt kein Gewohnheitsrecht. Auch Angela Merkel dürfte jetzt klar sein: Ihr großes Altkanzlerinnenbüro (mit neun MitarbeiterInnen) wird nicht von Dauer sein. Es ist bitter, dass es erst einen Krieg brauchte – der Haushaltsausschuss des Bundestags strich Schröder nach dem Überfall auf die Ukraine das Büro, aber Schröders Russlandconnection durfte nicht die offizielle Begründung sein –, um die fragwürdigen Altkanzlerprivilegien zu streichen. Man muss Schröder dankbar sein, weil sich endlich ein Gericht mit dieser merkwürdigen Praxis befassen musste. Der verbissene Kampf um ein Büro wirft ein Schlaglicht auf gesellschaftliche Realitäten. Dieses Land hat ein neurotisches Verhältnis zu Status und ein Problem mit einem ziemlich häufigen Vorgang namens Statusverlust. Vorstandsvorsitzende werden Aufsichtsratsvorsitzende, damit sie sich weiter wichtig fühlen dürfen. Gescheiterte Parteichefs werden Vorsitzende ihrer parteinahen Stiftung.

TAZ-online

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Die Menschheit wird nie begreifen, das eine künstliche Intelligenz sie mehr beeinflussen wird, als die Influencer der Politik. Da ist es für uns doch beruhigend, dass wir Älteren dieses alles nicht mehr erleben brauchen.

„Sprechende Maschinen können uns manipulieren“. – Dr. Geoffrey Hinton kündigt bei Google und wird seitdem mit Anfragen überhäuft. Als einer der Pioniere der digitalen Intelligenz hat er es sich jetzt zur Aufgabe gemacht, vor ihren Gefahren zu warnen.

4.) KI-„Godfather“ Geoffrey Hinton:

Der Mann, der oft als „Godfather“ der künstlichen Intelligenz bezeichnet wird, bestätigt nur wenige Tage, nachdem er Google verlassen hat, um die Welt vor den Risiken der digitalen Intelligenz zu warnen, dass er auf Anfragen von Bernie Sanders, Elon Musk und dem Weißen Haus reagieren wird. Dr. Geoffrey Hinton, 75, erhielt 2018 die höchste Auszeichnung der Informatik, den Turing-Preis, für seine Arbeit zum sogenannten „Deep Learning“, dem mehrschichtigen Lernen bei Maschinen, zusammen mit Yann Lecun von Meta und Yoshua Bengio von der University of Montreal. Die Technologie, die heute die Grundlage für die KI-Revolution bildet, ist das Ergebnis von Hintons Bemühungen, das menschliche Gehirn zu verstehen – Bemühungen, die ihn davon überzeugt haben, dass digitale Gehirne biologische Gehirne bald ablösen könnten. Aber der in London geborene Psychologe und Informatiker gibt vielleicht nicht den Rat, den die Mächtigen hören wollen. „Die US-Regierung hat unweigerlich eine Menge Bedenken bezüglich der nationalen Sicherheit. Und ich neige dazu, ihnen in diesen Punkten zu widersprechen“, sagte er dem Guardian. „Ich bin mir zum Beispiel sicher, dass das Verteidigungsministerium der Meinung ist, dass die einzigen sicheren Hände für diese Technologien das US-Verteidigungsministerium sind – die einzige Gruppe von Menschen also, die Atomwaffen tatsächlich nutzen.“ Google ist so verantwortungsbewusst, wie man es im Kapitalismus erwarten kann.

Freitag-online

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Was mag wohl im Hintergrund vor sich gehen, wenn ein Ministerium der Wirtschaft so ergiebig in die angerührte Suppe kotzt? Und dieses auch noch dann, wo der Chef des Sängerbundes zur Zeit in Afrika seinen Urlaub verbringt. Dabei hatte doch noch Niemand gesagt, nicht auf die Politiker-innen der USA zu ziehlen.

Bundesregierung sagt Teilnahme an weltgrößter Schusswaffenmesse ab. –  Deutsche Waffenhersteller spielen mehr als bisher bekannt bei der Schusswaffengewalt in den USA eine Rolle. Das Wirtschaftsministerium zieht sich nun von der „Shot Show“ in Las Vegas zurück.

5.) Waffenexporte deutscher Hersteller

Das Bundeswirtschaftsministerium beendet seine Präsenz auf der größten Waffenmesse in den USA. Nach Recherchen des Tagesspiegels und des „ZDF Magazin Royale“ sieht das von den Grünen geführte Ministerium im kommenden Jahr von einer Teilnahme an der „Shot Show“ in Las Vegas ab. Allerdings ändert der Schritt nichts daran, dass europäische Waffenhersteller – darunter deutsche Firmen – vom weit verbreiteten Waffenbesitz in den USA profitieren. In den USA sterben jedes Jahr mehr als 40.000 Menschen durch Schusswaffen. Den Recherchen zufolge spielen europäische Waffenhersteller mehr als bisher bekannt bei der Schusswaffengewalt in den USA eine Rolle. Demnach führten Todesschützen bei Schusswaffenangriffen in den USA in einem Drittel der Fälle Waffen europäischer Konzerne mit sich, bei Schulmassakern sogar in 45 Prozent der Fälle. Auf der Waffenmesse in Las Vegas zeigte das Wirtschaftsministerium noch in diesem Jahr Präsenz. Nach Angaben aus dem Ministerium sei die Entscheidung für die Teilnahme an der „Shot Show“ im vergangenen Januar noch während der Amtszeit des früheren Wirtschaftsministers Peter Altmaier (CDU) gefallen. Den Recherchen zufolge unterstützte das Ministerium die im „deutschen Pavillon“ vertretenen Firmen indirekt finanziell.

Tagesspiegel-online

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Den Morgengruß an gleicher Stelle – schreibt jeden Tag
„Der freche Bengel“

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