DL – Tagesticker 03.11.2020
Erstellt von Redaktion am Dienstag 3. November 2020
Direkt eingeflogen mit unseren Hubschrappschrap
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Wann war denn die Zeit ihrer Bestform ? Vielleicht lange, bevor sie hinter der Mauer auf der Lauer lag ! Hörten wir je etwas anderes als Rhabarber, Rhabarber – und stumpfes Palaver was meistens in einem Neuland des „Wir Schaffen Dass“ endete. Ideologische Weisheiten und Pastorengerechte-Kanzel Auswürfe, aber einer Kanzlerin unwürdig. Denn Diese hat nicht zu Predigen, sondern sollte zur Aufklärung und nicht zu Verschwörungstheorien beitragen.
Kolumne „Spiegelstrich“
1.) Merkel und Co. sind rhetorisch derzeit nicht in Bestform
Ausgerechnet als es darum ging die neuen Corona-Maßnahmen vorzustellen, schwächelte die Kanzlerin. Doch auch andere Politiker machen derzeit keine gute Figur. Im Sport ist das einfach: Ansprachen müssen klar und knapp sein. Gute Trainer und Trainerinnen wissen, dass ihr Team kurz vor dem Finale kaum mehr aufnahmefähig ist. Ein befreiender Satz („All eure Arbeit war für diesen Moment, genießt ihn“ oder auch, nach Beckenbauer, „Geht’s raus und spielt“) und dann noch ein taktisches Detail, das den Unterschied macht – der Rest sollte Schweigen sein, Konzentration, Vertrauen. Warum haspelte sie und hatte keine Struktur für ihre Erklärungen? Ich muss, während ich dies schreibe, zum ersten Mal seit Ewigkeiten an Dai Hee Park denken, der einst die westdeutsche Junioren-Nationalmannschaft im Volleyball trainierte und uns, seine Schüler, niederredete. Park war Koreaner und sprach zu meiner Zeit noch nicht so gut Deutsch: „Pinger pest, peste pitschen“, so sprach er (und meinte vermutlich feste Finger und festes Gepritsche), und wenn ich aufs Feld ging, wusste ich nie, was der Trainer wünscht Damit zur deutschen Schicksalswoche, denn eine solche war es. Die Kanzlerin hat in ihrer Pressekonferenz geredet wie Trainer Park in einer hoffnungslosen Auszeit, warum? Corona erschöpft uns fraglos, und wir alle wissen, dass die jetzt beschlossenen Maßnahmen schon vor zwei oder drei Wochen hätten beschlossen werden müssen; Zeit und Solidarität sind unsere Mittel gegen das Virus, und wir sollten die Waffen nutzen. Warum haspelte Angela Merkel so? Wieso hatte sie kein Manuskript? Warum keine Struktur für ihre Erklärungen?
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Es scheint wohl die Aufgabe Nichtsnutziger Bürgermeister zu sein, die Wähler mittels Nachtreten zu verfolgen ! Bedenklich daran besonders, wenn sie auch noch die grüne Farbe verkaufen wollen, denn ein Arschloch kommt bekanntlich nicht allein! Aber wie sehen wir es in der Tierwelt: Auch die kleinsten Käfer rollen die Scheiße zu Kugeln, um darin ihre Eier zwecks Aufzucht ihrer Nachkommen abzulegen.
Senioren sollen nur noch morgens einkaufen
2.) Tübingens Palmer:
Oberbürgermeister will FFP2-Masken an ältere Bürger verteilen und bittet Jüngere, aus Rücksicht vormittags die Geschäfte zu meiden. In der Risikogruppe ist das nicht allen recht. Als das öffentliche Leben im Frühjahr zum ersten Mal heruntergefahren wurde, hat sich Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) viel Kritik eingehandelt, als er vorschlug, dass Senioren und Risikogruppen „aus dem Alltag herausgenommen“ werden sollten. Die Allgemeinheit solle wieder uneingeschränkt am öffentlichen Leben teilnehmen dürfen, forderte er, während man Menschen über 65 in Quarantäne schicken müsse. Die Idee hat sich nicht durchgesetzt. Als die Stadt dann alle Senioren mit einer Alltagsmaske ausstattete, erntete Palmer Spott: Damit würden ja hauptsächlich die Menschen geschützt, denen die Maskenträger begegnen. Nun hat Palmer eine neue Initiative ergriffen. In spätestens zwei Wochen soll bei allen Bürgern, die 1955 oder früher geboren wurden, eine FFP2-Maske im Briefkasten liegen. Außerdem hat die Stadt Tübingen am Sonntag einen Appell veröffentlicht, in dem sie jüngere Bürger bittet, nicht mehr zwischen 9.30 Uhr und 11 Uhr einkaufen zu gehen. Dieses Zeitfenster solle den Covid-19-Risikogruppen überlassen werden. Ältere Bürger sollten sich zusätzlich schützen: „Wir bitten alle, die fit genug sind, nicht den Bus, sondern das Fahrrad zu nutzen, auch wenn es jetzt kälter wird.“ Alternativ gibt es die Möglichkeit, für wenig Geld ein Anrufsammeltaxi zu benutzen.
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Wurde das folgende Zitat nicht Tucholsky zugeschrieben ? “ Wenn Wahlen an der Herrschaft etwas ändern würden – wären sie lange verboten !“ Dieser Ausspruch gilt Weltweit. Solange im eigenen Land ca. 800 Parteien-Abhängige Laien glauben Politik machen zu können und sich diese dann auch noch selbst als Demokraten bezeichnen, wird sich auch hier nichts ändern. Der ganze Popanz dient nur den Füllen der eigenen Taschen.
Vor Abstimmung in den USA
3.) Das Wahlsystem ist das Problem
Die Demografie macht es immer unwahrscheinlicher, dass die Republikaner gewinnen. Deswegen beharren sie auf einem Wahlsystem, das sie bevorzugt. Kein Zweifel: Das US-Wahljahr 2020 ist ein besonderes. Corona, eine politische Polarisierung bis zur Befürchtung einer Bürgerkriegssituation und ein Präsident, der offenlässt, ob er eine Niederlage anerkennen würde, lassen viele um den Bestand der Demokratie in den USA fürchten. Das ist verständlich und berechtigt, übersieht aber, dass die extremen Schwächen des US-Wahlsystems schon lange bestanden, bevor in jener denkwürdigen Wahlnacht vor vier Jahren Donald Trump zum Sieger erklärt wurde. Denn de facto entwickelt sich die Demografie der US-Bevölkerung in eine Richtung, die es nahezu ausschließt, dass in absehbarer Zukunft ein republikanischer Präsident gewählt werden könnte – wenn es das System Electoral College nicht gäbe, das den ungerechten Präsidenten wählt. In den vergangenen 30 Jahren konnte nur ein einziger Republikaner die Mehrheit der landesweit abgegebenen Stimmen für sich gewinnen: George W. Bush bei seiner Wiederwahl 2004 – der ersten Präsidentschaftswahl nach den Anschlägen des 11. September 2001 und mit zwei frischen Kriegen im Hintergrund. Die Republikaner*innen brauchen das Electoral College und vor allem das System, das die Wahlleute eines Bundesstaates nicht proportional gemäß den abgegebenen Stimmen aufteilt, sondern komplett dem Sieger zuschlägt. Nur so kann aus knappen Mehrheiten in einigen Bundesstaaten ein Wahlsieg werden.
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Haben vielleicht Macron und der kleine Furz ihre Saaten auf den falsch Boden ausgebracht ? Nicht immer sind feste Lager auch die besten Ruhestätten. Wer Hass sät wird vielfach auch Hass ernten – ganz besonders dann wenn es um Religionen und Politik geht. Und so geht es weiter, immer wieder weiter, bis uns ein neuer Krieg aufheitert ?
TERRORATTACKE IN WIEN
4.) „Wir werden nicht nachgeben“
Die österreichische Hauptstadt ist Schauplatz von islamistischem Terror geworden. Vier Menschen starben, viele weitere wurden verletzt. Der Täter, offenbar ein IS-Anhänger, wurde von der Polizei erschossen. Der Mordakt soll nach den Taten von Nizza, Dresden und der Enthauptung eines französischen Lehrers die ohnehin angespannte Situation weiter verschärfen. Jetzt also Wien. Der islamistische Terror setzt, nach den jüngsten Anschlägen in Nizza, Dresden und der Enthauptung eines Lehrers nahe Paris, seine Blutspur durch Europa fort. Ob die jeweiligen Täter auf ein Unterstützerumfeld bauen konnten, ob es sich womöglich um gezielt auch von außen gesteuerte Mordaktionen gehandelt hat, ist weiterhin unklar. Aber man muss davon ausgehen, dass die europaweit ohnehin angespannte Lockdown-Situation von Religionsfanatikern dazu genutzt werden soll, um die in der Pandemie ohnehin bestehende Angst weiter zu schüren und unsere freiheitlich-demokratisch verfassten Gesellschaften zu destabilisieren. Insofern besteht ganz offensichtlich ein innerer Zusammenhang zwischen den Anschlägen der vergangenen Tage und Wochen. Wohnung aufgesprengt Gestern Abend zogen mindestens ein, vielleicht auch mehrere Täter, mit einem Gewehr durch die Innenstadt der österreichischen Metropole und schossen dabei wahllos auf Passanten. Vier Menschen kamen dabei ums Leben, der Täter selbst wurde von Sicherheitskräften liquidiert. Bei letzterem handelt es sich nach Angaben des österreichischen Innenministers Karl Nehammer um einen Sympathisanten der Terrormiliz Islamischer Staat (IS). Nach möglichen Mittätern wird zur Stunde immer noch gefahndet; die Wohnung des Attentäters wurde in der Nacht aufgesprengt und eine Hausdurchsuchung durchgeführt. Weitere Details wollte Nehammer bei seiner Pressekonferenz am frühen Dienstagmorgen wegen der laufenden Ermittlungen nicht nennen. 17 Menschen wurden bei dem Terrorangriff verletzt, einige offenbar schwer.
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Ist es nicht immer in der Politik Gang und Gebe gewesen, das gerade diejenigen welche über Jahre hinweg viel versprochen, aber nichts erreicht haben, den Neuen eine großen Rucksack aufbürden, um die eigenen Versäumnisse in einen besseren Licht erscheinen zu lassen? Das Versagen in den Clans fängt aber Unten an, wo die Mitglieder-Innen zu still auf ihren Plätzen sitzen bleiben und allen vorgekauten Nonsens akzeptieren?
Wahlprogramm
5.) SPD-Linke entwirft lange Linien
In ihren Bausteinen fürs Wahlprogramm formuliert die DL 21 ihre Ansprüche für den Aufbruch in einem Mitte-links-Bündnis Die jüngste Äußerung Katja Kippings liegt praktisch erst Stunden zurück: Die Partei müsse sich »im zweistelligen Bereich verankern und Mehrheiten links der Union für einen Politikwechsel nutzen«, gab die Agentur dpa die Vorsitzende der Linkspartei wieder. Dass damit eine Erwartung an die designierten Nachfolgerinnen Janine Wissler und Susanne Hennig-Wellsow formuliert ist, die die jetzige Führung nicht erreicht hat, ist das eine. Das andere ist, dass auch diese bereits ihren Willen bekundet haben, mit SPD und Grünen zusammen eine Koalition anzustreben, wenn die Bedingungen für eine sozialökologische Wende damit erfüllbar werden. Die SPD-Führung hält sich gleichwohl hartnäckig bedeckt, was für eine Partei nicht verwunderlich ist, die gerade mit der Union in einer Großen Koalition regiert. Und auch die Grünen haben sich längst dafür entschieden, die eigene Stärke machttaktisch zu nutzen und schieben Vorfestlegungen auf ein Lager links der CDU weit von sich. Wer sich zu einem Bündnis hingegen frank und frei bekennt, ist die Parteilinke der Sozialdemokraten. »Nicht nur die Covid 19-Pandemie und deren Auswirkungen, auch die weiteren großen Krisen dieser Zeit machen die Notwendigkeit für einen linken Aufbruch deutlich«, heißt es in den Programmbausteinen, die die Demokratische Linke DL 21 jüngst auf ihrer Herbsttagung verabschiedete und mit denen sie in die Debatten zum Wahlprogramm ihrer Partei gehen will. »Unser Ziel ist ein linkes Reformbündnis, das eine Alternative zum jetzigen Regierungsbündnis darstellt. Nur so können wir auch für außerparlamentarische gesellschaftliche Bewegungen politische Ansprechpartner sein.«
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Eine fast neue Verschwörungstheorie? Aber zu guter Letzt bleiben uns ja immer noch die Vergangenheiten der Politiker-Innen, welche immer wieder Glauben die – gesamten Gesellschaften mit ihren irren Theorien – in Angst und Schrecken verkaufen zu können.
»Schlimmer als die DDR
6.) Frau M. und der Meinungskorridor.
Kein Zweifel: Monika M. lebt zurückgezogen. Die unbequeme Stimme der DDR empfängt uns in ihrer gemütlichen Sieben-Zimmer-Wohnung im Zentrum Berlins. Eilig holt sie uns an der Pforte der kleinen gated community ab. »Mauern mag ich schon rein biographisch nicht«, sagt sie, als sie die Tür hastig hinter uns abschließt. »Ich spiele lieber die Türöffnerin. Allerdings ist es wichtig, auch zu schauen, wer reinkommt. Das ist der ewige Zwiespalt derjenigen, die wie ich seit 79 Jahren in Diktaturen leben.« Schnell führt sie uns über den Flur zu ihrer Wohnungstür, grummelt über die hier stattfindenden Bauarbeiten: »Der Meinungskorridor hier soll enger gemacht werden, wahscheinlich, damit nur noch dünne garstige Feuilletontanten durchpassen. Die Hausgemeinschaft agiert hier leider auf einer Linie mit dem diktatorischen Merkel-Regime!«
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„Himmelsscheibe“ von Nebra ist offenbar ein Pizza-Rezept
7.) Forscher irrten jahrelang
Zwei Jahrzehnte lang galt die sogenannte Himmelsscheibe von Nebra als älteste bisher bekannte Himmelsdarstellung. Nun haben Wissenschaftler des Landesmuseums für Vorgeschichte in Halle festgestellt, dass sich die Forschung offenbar geirrt hat: Das bronzezeitliche Artefakt stellt demnach keinen Sternenhimmel, sondern ein frühgeschichtliches Pizzarezept dar. „Es handelt sich hier nicht nur um eine historische, sondern auch um eine kulinarische Sensation“, erklärt Professor Herbert Krefle. „Die rund 4000 Jahre alte Scheibe wurde wohl in einer Art frühgeschichtlicher Pizzeria als ein Muster verwendet, damit der Bäcker Pizza in gleichbleibender Qualität herstellen konnte.“ Anhand mikroskopisch kleiner Mehl-, Tomaten- und Käsepartikel, die an der Himmelsscheibe gefunden wurden, konnte dies nun eindeutig belegt werden. Was bislang für die Sonne oder den Vollmond gehalten wurde, stellt somit eine saftige Scheibe Salami dar. Bei den vermeintlichen Sternen handelt es sich wohl um Olivenstücke. Verfeinert wurde das Ganze durch zwei Chilischoten, die bislang als Mondsicheln fehlinterpretiert wurden. Ein weiterer Streifen am Rand deutet zudem auf Bacon hin.
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Den Morgengruß an gleicher Stelle – schreibt jeden Tag
„Der freche Bengel“
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Grafikquellen :
Oben — DL / privat – Wikimedia