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Die – Woche

Erstellt von Redaktion am Montag 19. Februar 2018

Wie geht es uns, Herr Küppersbusch?

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Friedrich Küppersbusch sieht sich als Experte für gutes Haar. Von ökogesundem Brummbrumm und der FDP als Putsch einer Werbeagentur.

taz: Herr Küppersbusch, was war schlecht letzte Woche?

Friedrich Küppersbusch: Eine Ukrainerin und ein Franzose werden qua Eistanz Lieblingsdeutsche.

Und was wird besser in dieser?

Mittelmeerroute zu. Ihr Deppen müsst übers Eis kommen!

Jacob Zuma hat in Südafrika als Präsident abgedankt. Reicht das?

Sein Nachfolger, Cyril Ramaphosa, wird bisher nicht mit der grassierenden Korruption in Zusammenhang gebracht. Was erstens als Alleinstellungsmerkmal angeführt wird und zweitens die spannende Frage aufwirft, ob der „reichste Mann Südafrikas“ clean ist oder clever. Beides, meinte Nelson Mandela, der ursprünglich ihn zu seinem Nachfolger auserkoren hatte. Ramaphosa war Gewerkschaftskämpfer und Minenboss, was die Süddeutsche fragen lässt: Wer ist er? Und wie viele?

Der kostenlose Nahverkehr sei unbezahlbar, schimpfen die Kommunen. Auch sonst wird an der Idee kaum ein gutes Haar gelassen. Ist sie wirklich so schlecht?

Für gutes Haar sehe ich mich als Experten. Der öffentliche Nahverkehr setzt derzeit rund 11 Milliarden Euro in Deutschland um, zugleich gehen 8 Milliarden Steuergelder in Dieselsubventionen. Nachdem selbst VW-Bosse um ein Ende der Dieselförderungen einkommen, ist der beste Weg offenbar: Autofahren so teuer zu machen, wie es wirklich ist. Dann steigen Autofahrer um. Sonst stänkern sie weiter, und über den Gratisbus freuen sich eher Leute, die bisher Rad fuhren und zu Fuß gingen: Umverteilung von ökogesund auf kollektives Brummbrumm. So gesehen geben Altmaier, Schmidt und Hendricks hier die drei von der Tankstelle. Bevor sie etwas gegen die Übermotorisierung unternehmen, drücken sie eine populistische Pausentaste. Das erinnert an den Bau der ersten deutschen Windkraftanlage Growian in den 80ern. Damals entleibte sich ein RWE-Vorstand mit den schönen Worten: „Wir brauchen Growian, um zu beweisen, dass es nicht geht.“ Ein unausgegorener Nahverkehrs-Kindergeburtstag könnte durchaus beweisen, dass es leider ohne Autos nicht geht. Der Gratisbus macht keinen Sinn ohne Abkehr von der Autopolitik. Die Abkehr von der Autopolitik macht allerdings Sinn auch ohne Gratisbus. Zurücktreten, bitte.

Quelle   :   TAZ        >>>>>        weiterlesen

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