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DIE * WOCHE

Erstellt von DL-Redaktion am Montag 15. November 2021

Wie geht es uns, Herr Küppersbusch?

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Kolumne von Friedrich Küppersbusch

Klima, Karneval, Corona: Das Comeback feiert sein Comeback. – Die Narren sind auf den Straßen, die Deutschen feiern mit „Wetten, dass..?“ ihre Vergangenheit. Derweil leiden Geflüchtete an Europas Grenzen.

taz: Herr Küppersbusch, was war schlecht vergangene Woche?

Friedrich Küppersbusch: „Schrittweiser Abbau“ statt „Ausstieg“ aus der Kohle.

Und was wird besser in dieser?

Vielleicht gelingt schrittweiser Abbau des schrittweisen Abbaus.

Am 11. 11. wurde der Karneval eröffnet, wie jedes Jahr, möchte man sagen, aber im vergangenen machte Corona einen Strich durch die Rechnung. Dabei sind die Infektionszahlen in diesem Jahr eigentlich höher. Warum tummeln sich die Narren trotzdem auf den Straßen?

In Köln ein Bastard aus „Jeck mich am Arsch“ und „Et hätt noch immer johd jejange“. Der Fluch der Glimpflichkeit – anderswo, mit mehr Opfern und Toten –, wäre die Feierwut geringer. „Drusse steht änne OB, sie will evver jarnicht erst rinjelassenwerden“: Stadtchefin Reker hatte resigniert orakelt, den Karneval abzusagen, „wäre uns in diesem Jahr nicht gelungen“. Die Obrigkeit hält sich raus. Warum auch immer. Vielleicht Angst vor einem harten Kern ideologisierter Quertrinker, vielleicht blanker Populismus. Karneval, wo er unter seiner Behördenkruste noch atmet, ist ein befristeter Ausstieg aus Identität und Realität. Die Idee dahinter: Am Aschermittwoch ist alles vorbei. Diesmal könnte es anders ausgehen. Also etwa: Am Aschermittwoch ist alles vorbei.

Vergangene Woche ging es im Spiegel um Trumps Comeback ins Weiße Haus, im Stern ging es um den zurückgekehrten Welthunger und im Focus um die Corona-Angst, die wieder da ist. Welches Comeback kommt als nächstes?

„TV total“, Schuldnerberatung, „Wetten, dass..?“, „Geh aufs Ganze“ – im Fernsehen scheint neue Kunst den Leuten ihr Hochgewürgtes zu frittieren und erneut als Gourmetspeise zu verkaufen. An Brunnenkresse! Dies Wiederkäuen mag mit Globalisierung, Klimawandel, Corona, Merkel-Ära und dem ganzen gefühlten Übermaß an Veränderungen zu tun haben. Oder melodramatisch: Wir haben zwar keine Zukunft, aber sehr schöne Vergangenheit. Tatsächlich sind gute alte Zeiten die letzte Kernkompetenz eines guten alten Mediums. So gesehen ist das deutsche Wahlvolk wesentlich experimentierfreudiger als, sagenwirmal, ARD, ZDF und RTL zusammen. Es gibt Hoffnung!

Der CDU-Vorsitz wird auch wieder gewählt. Außenpolitiker Norbert Röttgen ist erneut dabei, der scheidende Kanzleramtschef Helge Braun will auch kandidieren und Friedrich Merz soll am Montag nominiert werden. Welche Wahl wäre für die CDU die beste?

Quelle       :           TAZ         >>>>>         weiterlesen

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