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DIE * WOCHE

Erstellt von DL-Redaktion am Montag 1. November 2021

Wie geht es uns, Herr Küppersbusch?

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Kolumne von Friedrich Küppersbusch

Veränderungen bei Politik und Kirche: Was ist denn „auskömmlich“? Hartz IV heißt bald Bürgergeld, die SPD stellt sich neu auf und die katholische Kirche will den Alten-weißen-Mann-Charme ablegen.

taz: Herr Küppersbusch, was war schlecht vergangene Woche?

Friedrich Küppersbusch: CDU-Spitze wählt die Basis zur Trümmerfrau.

Und was wird besser in ­dieser?

Wie Laschet die eigene Insolvenz verwaltet, hat schon Größe.

Hartz IV heißt bald Bürgergeld. Im taz-Interview sagte SPD-Vorsitzende Saskia Esken es soll „auskömmlich“ sein. Was genau dürfen wir uns darunter vorstellen?

„Auskömmlich“ sind weder die 446 € Ist-Zustand noch die 600 €, die Sozialverbände fordern. Bis zum Lohn ist da noch reichlich Abstand, zumal der Mindestlohn erhöht werden wird. Esken macht jedoch zwei interessante Angebote: Differenzierungen. Für die alleinerziehende Mutter kann nicht der gleiche Jobdruck gelten wie für Ungebundene. Ein neues Kindergeld könne endlich den Wohlstand der Eltern berücksichtigen. Im günstigen Fall gibt es auf die Frage „wie hoch wird das Bürgergeld?“ also keine Antwort, weil es viele, jeweils angemessenere Leistungen geben wird. Bisher ist dies „Bürgergeld“ nur eine gute Nachricht für die Familie Hartz. So möchte man nicht heißen.

Genosse Norbert Walter-Borjans will nicht mehr für den SPD-Vorsitz kandidieren. Er habe die Partei auf Kurs gebracht und nun sollten Jüngere ans Steuer. Was glauben Sie, wer sein Nachfolger wird?

Die vielgeschmähte Links-links-Lösung Nowabo und Esken erlaubte es der SPD, zugleich einen recht rechten Kandidaten zum Erfolg zu führen. Zudem hielt sich das Geltungsbedürfnis der beiden elder statespeople wohltuend in Grenzen. Esken weiß, dass sie alles ist, was sie jemals hätte werden können. Scholz wird das gerade. Nun ließe sich neben Esken mit Lars Klingbeil ein eher rechter Sozi aufbauen, der Kampagne und Timing und klug Schnauze halten kann. Kevin Kühnert muss zur Bewährung erst mal in irgendein Amt, und „Karl Lauterbach vom Dienst“ bei Markus Lanz ist kein Amt. Natürlich spricht auch nichts gegen eine gendersymbolische Doppelfrauenspitze – außer Franziska Giffey, die es sofort machen würde. Eben.

Von wegen alter weißer Mann: die katholische Jugend diskutiert darüber, Gott* in Zukunft zu gendern und damit Pluralität in das Gottesbild zu bringen. Halleluja oder um Gottes willen?

Gute Idee, will man AltgermanInnen lachen hören: Das Wort „Gott“ war ursprünglich ein Neutrum und galt für Gottheiten beiderlei Geschlechts. Es stammt vielleicht vom „anrufen“ wie beim Gebet oder „ausgießen“ wie beim Opfer. „Erst unter christlichem Einfluss wird das Genus maskulin“, notieren etymologische Lexika. Ich rufe der katholischen Jugend zu: Ihr habt’s versaut, bringt es gottverdammt nochmal in Ordnung. Das Gott.

Facebook heißt jetzt Meta. Der neue Name kann jedoch nicht verschleiern, was die „Face­book Papers“ aufgedeckt haben: unter anderem soll über die Plattform Menschenhandel betrieben worden sein – Facebook gibt sich nichtsahnend. Haben Sie Ihren Account schon gelöscht?

Quelle       :          TAZ-online           >>>>>         weiterlesen

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