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DIE * WOCHE

Erstellt von DL-Redaktion am Montag 12. Juli 2021

Wie geht es uns, Herr Küppersbusch?

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Kolumne von Friedrich Küppersbusch

Olympia, Armin Laschet und Cannes. Bingen auf Großbildleinwand. Olympia lässt keine Zuschauenden ins Stadion. Laschet wagt es nicht, sich klar zu Maaßen zu positionieren und scheiternde Genossen nöffeln in der Öffentlichkeit.

taz: Herr Küppersbusch, was war schlecht vergangene Woche?

Friedrich Küppersbusch: Schneckenjahr. Meine Kartoffelernte steht auf der Kippe.

Und was wird besser in dieser?

Kaffeeprött ins Gießwasser.

Die Deutsche Kommunistische Partei wird nicht zur Bundestagswahl zugelassen, weil sie ihre Rechenschaftsberichte zu spät eingereicht hat. Ganz schön schlampig! Wie soll so bitte die sozialistische Weltrevolution noch klappen?

Lenin lacht, weil die Genossen die Bahnsteigkarte nicht gekauft haben. Wovon auch? Nun implodieren Wahlkampfkostenerstattung, und der staatliche Bonus auf Beiträge und Spenden. „Auch ein finanzielles Ende“ graut dem DKP-Vorsitzenden. Trotzdem: Es imponierte, dass diese Republik ihr erklärtes Gegenteil aushielt, solange es gewaltfrei und zugegeben harmlos daherkam.

Die Berliner und die Münchner Verkehrsgesellschaft streichen das „Schwarzfahren“ aus ihrem Vokabular. Bei der BVG sagt man ab jetzt „Fahren ohne gültigen Fahrschein“. Was ist eine griffigere Bezeichnung?

Zurückbleiben, bitte! Jedenfalls wenn der Springerzug Amok fährt. Bild und BZ hatten das gebrauchte Kaugummi vom Bahnsteig geknabbert und noch mal weichgekaut: Das „Diversity-Programm“ habe diese Sprachregelung erzwungen. Immerhin ist unklar, ob es nicht jiddischen Ursprungs sei – „shvartz“ für „Armut“ – oder selbst im Jiddischen schon rassistisch gewesen. Oder es rührt vom bösem Tun im Verborgenen der Nacht, der Dunkelheit.

Ob sich das je klären lässt – da sehe ich anthrazit. Tatsächlich dementierte die BVG, intern sei das stehende Rede und extern vermeide man es. In den Niederlanden nannte man arme ungewaschene Tagelöhner aus Duitsland nach ihrem Odeur „Mof“. Vielleicht auch wegen ihrer Humorlosigkeit. Jedenfalls erst recht nach den deutschen Überfällen. Allein damit den Springerjungs der Stoff nicht ausgeht: Moffen. Im Ruhrgebiet versucht eine Kampagne für ÖPNV-Nutzung das Neoverb „öffeln“ durchzusetzen. Dann wär’s „nöffeln“.

Apropos: Laut OECD ist Hausarbeit in Deutschland öfter Schwarzarbeit als in anderen europäischen Staaten. Ist die Bürokratie zu kompliziert?

BILD: „Sauerei! taz verwendet rassistischen Begriff,Schwarzarbeit!’“ Wie war die Frage noch mal? Ah! Illegale Beschäftigung! Frankreich und Belgien praktizieren unterschiedliche „Dienstleistungschecks“, nach ein paar Klicks online kann legal losgeputzt werden. Andere legen Steuervorteile oder Lohnzuschüsse drauf. Deutschland hat mit „Haushaltsschecks“ für „Minijobber“ im Rahmen der „Hartz-Gesetze“ drei tolle neue Vokabeln eingeführt, die Schwarzarbeit stagniert bei 85 Prozent. Arbeit für eine kraftvollere Regierung als die GroKo.

Die Olympischen Spiele in Tokio, die am 23. Juli beginnen, werden ohne Zuschauende stattfinden. Traurig?

Quelle          :       TAZ-online         >>>>>         weiterlesen

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