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DIE * WOCHE

Erstellt von DL-Redaktion am Montag 19. Oktober 2020

Wie geht es uns, Herr Küppersbusch?

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Kolumne von Friedrich Küppersbusch

Corona –  Verordnungshagel – Trump und Klimaaktivismus. Die zu Recht nervigen Unterstrich-Innen und dir Diagnose Aufregismus. Der Föderalismus macht den Durchblick schwer, Nena macht zu viel Wind und die Jugendwörter waren früher stärker.

taz: Herr Küppersbusch, was war schlecht vergangene Woche?

Friedrich Küppersbusch: Zu viel Föderalismus.

Und was wird in dieser besser?

Rudelsingen.

Nach einer achtstündigen Beratung zu Maßnahmen in der Coronapandemie einigten sich die Bundeskanzlerin und die 16 Länderchefs auf neue Kontaktbeschränkungen. Die Umsetzung ist nun den einzelnen Ländern überlassen. Ist Ihnen noch klar, was Sie nun wo tun dürfen oder nicht?

Ich weiß nicht mal, ob ich es wissen will. Da geht’s mir wie Kanzlerin Merkel: Sie spricht von „Beschlüssen, die ich ausdrücklich sehr gut finde“, und einen Absatz weiter von einem „Teil des Beschlusses, der mich noch nicht ganz zufriedenstellt“. Sie merkelt behutsam an, was Söder ausspricht: Einheitlichkeit bedeute „die vorsichtigsten Regeln für alle“. Also auch bundesweit einheitlich maximale Einschränkung von Grundrechten. Das ist happich, nachdem der Verordnungshagel ohne parlamentarisches Verfahren niedergeht. Wir haben im Sommer verschlafen, aus dem Behelf der Infektionsschutzverordnungen ein öffentliches demokratisches Verfahren zu machen. Nun zerren Bund, Länder, Lobbys in allerhand Richtungen. „Es muss ja auch ein Stück weit Berechenbarkeit geben“, seufzt die Kanzlerin. Merkel haut nicht gern mit der Faust auf den Tisch; jetzt wo sie es möchte, ist ihr Tisch schon fast alle.

Das Justizministerium unter Christine Lambrecht (SPD) hat einen Gesetzentwurf komplett im Generischen Femininum formuliert – der Widerstand dagegen war erwartbar groß. Wovor fürchten sich die Verteidiger:innen des generischen Maskulinum eigentlich?

Das Gendersternchen, das Unterstrich_Innen, im Gesprochenen der manierierte Innenhopser, nun auch noch dies – es nervt. Und das soll es auch. Die Sprache drückt das Bewusstsein aus, und viele gut gemeinte Neuerungen werden alltags flach gemümmelt werden wie Flusskiesel. Heute ist die grundsätzlich weibliche Form eine Neuerung; morgen schon findet jemandIn heraus: Die weibliche Form – als Blinddarm hinten an die männliche angeklebt – ist ja total frauenverachtend! Wir werden mit der Sprache unzufrieden bleiben, bis die gesellschaftlichen Umstände sich bessern; allerdings kann die Sprache genau dazu einen kleinen Beitrag leisten. Wir werden rumprobieren, was die Sprache genauer macht, und vom Ergebnis überlassen, was sich gut und flüssig sprechen lässt. Dann geht so ein Gesetzestext wie die Messin durch die Buttin.

Drei Tage lang dauerte die Anhörung von Amy Coney Barrett, die auf Wunsch der Republikaner:innen, die frei gewordene Stelle am Supreme Court besetzen soll. Da Frau Barrett nicht so viel preisgegeben hat, müssen nun alle zwischen den Zeilen lesen. Was haben Sie rausgehört?

Quelle       :           TAZ      >>>>>        weiterlesen

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