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DIE * WOCHE

Erstellt von Redaktion am Montag 12. Oktober 2020

Wie geht es uns, Herr Küppersbusch?

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Kolumne von Friedrich Küppersbusch

Glaubhaft ja, aber wofür ?  Während Michael Wendler mit seinem Corona – Statement schockt, bleibt Horst Seehofers Sicherheitsbehörde stur und der ikonische Harris – Moment.

taz: Herr Küppersbusch, was war schlecht vergangene Woche?

Friedrich Küppersbusch: Der Tag, an dem seine Lieder besser wurden als seine Statements – der Wendler.

Und was wird in dieser besser?

Wendler, Naidoo, Hildmann – Riesenpersonaldebatte bei der AfD in paar Jahren.

Die Nobelpreise wurden vergeben, den Friedensnobelpreis bekam das World Food Programme. Verdient?

Während Gastronomen in Berlin die Sperrstunde „kopflos und unverhältnismäßig“ vermenschenrechten, wirkt die Wahl des Komitees schon fast sarkastisch: Hey, es gibt da noch eine knappe Milliarde Menschen auf der Welt, die Permanenzsperrstunde erleiden. Das WFP ist ein 17.000-Leute-Team, also keine Heldenfigur. Man widerstand der Versuchung, mal wieder mächtig Weltpolitik zu machen, indem man etwa die von Trump geschmähte WHO geadelt hätte. Wichtiges Thema, kein Personenkult, unabhängige Agenda: Ja, gute Wahl.

Gegen eine Studie wehrt er sich noch immer, doch einen Lagebericht zu Rechtsextremismus in Sicherheitsbehörden hat Seehofer nun vorgelegt. Demnach soll es in den Behörden 350 rechtsextreme Verdachtsfälle geben. Halten Sie diese Zahl für glaubhaft?

Glaubhaft ja, wofür eigentlich: keine Ahnung. Der Verfassungsschutz summiert hier nur die aktenkundigen Fälle, ohne Bundeswehr, doch mit abgeschlossenen Verfahren und mit einem Stichtag vor den neuen NRW-Enthüllungen. Also: Was unterm Radar amtlicher Ermittlungen herumkompostiert, wird nicht abgebildet. Seehofers Strategie, eine „gesamtgesellschaftliche Studie“ vorzuschlagen, zielt auf das erwartbare Fazit: „Die Sicherheitsbehörden sind nicht rechtslastiger als der Durchschnitt.“ Das Geld kann man sich also sparen und gleich fragen: Gelten für seine Leute nicht besonders hohe Ansprüche?

Vor einem dreiviertel Jahr hatte sich Thüringens FDP-Parteichef Kemmerich mit Stimmen der AfD zum Ministerpräsidenten wählen lassen. Jetzt schrieb er auf Twitter, die Annahme der Wahl sei kein Fehler gewesen, woraufhin die FDP-Bundesspitze ihm nun die Unterstützung entzieht. Kommt die Reaktion zu spät?

Nach der Misswahl hatte FDP-Chef Lindner noch gratuliert – also griff man danach zum schärfsten Schwert des organisierten Liberalismus: Man gründete eine Arbeitsgruppe. „Umgang mit der AfD“. Den hatte weiterhin Kemmerich, etwa bei einer rechtskonfusen Demo in Gera. Die FDP-AG arbeitsgruppt indes offenbar so innig, dass ihr bei Twitter Leute zuvorkamen mit der Frage nach Kemmerichs Fazit. Darauf erweist er sich als Mann der flachen Lernkurve und gibt so der Bundes-FDP die Chance, ihre Landesfiliale zu erpressen: Zur Neuwahl im April 21 würde ein Spitzenkandidat Kemmerich ohne schicke Lindner-Plakate auskommen müssen. Die Landes-FDP grübelt nun: Ist das gut oder schlecht?

Die TV-Debatte zwischen den beiden US-Vize-Kandidaten lief deutlich ruhiger ab als bei Trump und Biden. Mit einem „Mr Vice-President, I’m speaking“ schuf Kamala Harris einen ikonischen Moment. Was können sich die Präsidentschaftsanwärter von ihr abschauen?

Quelle        :       TAZ       >>>>>          weiterlesen

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