DIE * WOCHE
Erstellt von Redaktion am Montag 6. Juli 2020
Wie geht es uns, Herr Küppersbusch?
Kolumne von Friedrich Küppersbusch
Gewissensprüfung für die Bundeswehr – AKK – alle wissen, dass der „Bürger in Uniform“ das bessere Konzept wäre. Aber keiner traut sich dran. Normale Kohle die niemand braucht und die Talkshowpause – und wo ist eigentlich Frau Will geblieben? So reden wir halt über Daimler-Dividenden und den Turbomarker Gabriel.
taz: Herr Küppersbusch, was war schlecht vergangene Woche?
Friedrich Küppersbusch: AKK will noch mehr Freiwillige beim Bund.
Und was wird besser in dieser?
AKK überlegt, ob sie freiwillig da ist.
Einen „Kohleausstieg“ bis 2038 hat der Bundestag am Freitag beschlossen. Im Austausch gibt ’s aber Kohle: Für die Regionen und für die Betreiber. Wie fühlen Sie sich?
Alt und weise. Wir Pottinsassen sind umzingelt von nicht existierenden Trickfilmstudios, theoretischen Solarfabriken und fiktiver E-Mobilität. Ein Gebot des Taktes, den Braunkohleregionen am offenen Grab – und so sehen sie ja aus – nicht zu sagen: Hat sich was mit Strukturhilfe. Das Ruhrgebiet – eine 6-Millionen-Metropole – profitierte am ehesten vom belächelten Reihenabwurf neuer Universitäten. Freuen wir uns auf die Leermeinung der Hochschule Groß Buckow und den Peter-Altmaier-Hefeteilchenbeschleuniger in Quadrath-Ichendorf. Dünn besiedelte Mondlandschaften mit Geld ergeben dünn besiedelte Mondlandschaften mit irgendwann Geld wieder alle. Die 40 Mrd. für die Regionen und erst recht die 4,3 Mrd. für die Konzerne wären besser angelegt, wenn sie eng an nachhaltige Energie gebunden würden. Dann allerdings entstünde ein Risiko: Wir merkten lange vor 2035, dass niemand mehr Kohle braucht.
Der Bundestag hat für die Einführung der Grundrente gestimmt. Eigentlich ein Sieg für die SPD, aber stattdessen reden alle nur über Sigmar Gabriels Beraterfunktion bei Tönnies. Gönnt man der SPD denn gar nichts?
Ach was. Sigi, der lebende Tumormarker – wo er anheuert, darf man sich Sorgen machen: Deutsche Bank, Siemens, Tönnies und zwischendurch kandidierte er noch als Brummbrummlobbyist beim VDA. Wollen Sie der Frittenbude nebenan schaden, tuscheln Sie, Gabriel neulich dort gesehen zu haben. So gesehen ist einzig Gabriels unerwünschte Beratertätigkeit für die SPD ein Problem. „Für normale Menschen sind 10.000 Euro viel Geld“, erklärte der offenbar unnormale Mensch Gabriel zu seinem Honorar. Genauer gesagt: ungefähr 25 Monate Höchstsatz der neuen Grundrente. Der übliche Modus: die SPD ertrotzt soziale Gesetze, die Merkel gutgeschrieben werden. Kluge Strategie: Die Sozis streuen das Gerücht, Gabriel berate jetzt Merkel. Dann ist sie morgen fertig.
AKK löst eine Kompanie des KSK auf, der Rest bekommt Bewährung. Gewinnt sie so den Kampf gegen rechts?
Quelle : TAZ >>>>> weiterlesen
———————————————————————
Grafikquelle : Bearbeitung durch User:Denis_Apel – Lizenz “Creative Commons“ „Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen“
Urheber | Unbekannt |